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Mittlerweile ist fast an jedem Spieltag "Timo Time": Timo Meier, der diesen Spitznamen trägt, liefert in dieser Spielzeit Tore wie am Fließband. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag markierte der Stürmer bei der 3:4-Niederlage seiner San Jose Sharks bei den Dallas Stars Saison-Treffer Nummer zwölf. Schafft es Meier, diese Form zu konservieren, wird er den Schweizer Tor-Rekord von Landsmann Nino Niederreiter knacken.

Immer wieder Meier
Am Donnerstagabend (Ortszeit) war es mal wieder soweit: Logan Couture schickte Kevin Labanc mit einem Zuspiel in die Tiefe, letzterer spielte kurz vor der Grundlinie einen scharfen Querpass durch den Slot und fand vor dem zweiten Pfosten die Kelle von Meier, der per Tip-in zum zwischenzeitlichen 1:1 vollendete (15.).
Bereits zum zwölften Mal in dieser Saison war es der 22-jährige Herisauer, der die Torlampe für die Sharks anknipste. Nach 16 Begegnungen kommt der Power Forward auf satte 17 Scorerpunkte. Nur viermal beendete Meier eine Partie, ohne einen Punkt erzielt zu haben. Zwischen dem 9. und 30. Oktober legte der Linksschütze eine Punkte-Serie von neun Spielen hin (acht Tore, fünf Assists, 13 Punkte) hin. Darunter auch eine Tore-Serie von fünf Spielen zwischen dem 20. und 30. Oktober, bei der Meier sechs Treffer in fünf Partien markierte.

SJS@DAL: Meier stochert die Scheibe rein

Schweizer Rekord wackelt
"Timo Time" in Torlaune! Zwölf Tore in 16 Spielen bedeuten bereits knapp die Hälfte des bisherigen Rekords für Schweizer Schützen in der NHL. Diesen hält Nino Niederreiter mit 25 Treffern in der Saison 2016/17. Es ist davon auszugehen, dass Meier nun eine neue Bestmarke aufstellt. Immerhin ist noch nicht einmal ein Viertel der laufenden Serie absolviert. Hochgerechnet auf 82 Hauptrunden-Spiele käme Meier demnach auf 57 Tore am Ende der regulären Saison. Ein schier unglaublicher Wert, in dessen Nähe schon lange kein Spieler mehr kam. Zuletzt schaffte das Steven Stamkos mit 60 Saison-Toren für den Tampa Bay Lightning in der Spielzeit 2011/12.
Im Konzert der Großen spielt Meier schon jetzt mit und ist gemeinsam mit Alex Ovechkin (Washington Capitals), Patrick Kane (Chicago Blackhawks) und David Pastrnak (Boston Bruins) der Top-Torjäger in der NHL. Im Ranking der Schweizer grüßt der 22-Jährige übrigens noch einsamer von der Spitze. Roman Josi (Nashville Predators, vier Tore), Nico Hischier (New Jersey Devils), Sven Bärtschi (Vancouver Canucks, beide drei), Sven Andrighetto (Colorado Avalanche), Kevin Fiala, Yannick Weber (beide Nashville) und Niederreiter (Minnesota Wild, alle je ein Treffer) folgen mit großem Abstand.
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Anpassungsfähig, formstark, effektiv
Doch woher rührt die Leistungsexplosion? Der 1,84 Meter große und 98 Kilogramm schwere Stürmer zieht furchtlos zum Tor, geht im wahrsten Sinne dahin, wo es wehtut. Zudem wurde San Joses Erstrunden-Pick aus dem Draft 2015 (1. Runde, 9. Stelle) von Jahr zu Jahr besser und scheint noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung zu sein. Sein Trainer Peter DeBoer schenkte ihm in Dallas 19:59 Minuten Eiszeit - persönlicher Rekord 2018/19.
Darüber hinaus ist Meier sehr anpassungsfähig und scheint in jeder Sturmreihe zu funktionieren und zu produzieren. Aktuell bildet er eine Reihe mit Couture und Labanc, ist außerdem auch im Powerplay und Penalty Killing ein gefragter Mann. Nun kommt noch eine starke Form hinzu. Diese schlägt sich in einer gnadenlosen Effektivität nieder: Meier versenkt 22,6 Prozent seiner Schüsse im gegnerischen Tor.

PHI@SJS: Meier verwertet schönen Pass von Hertl

Neuer Spitzname?
Macht Meier so weiter, werden sich die Sharks bald einen neuen Spitznamen für ihren besten Torschützen überlegen müssen. Da nun beinahe an jedem Abend "Timo Time" ist, scheint dieser Kosename nicht mehr zeitgemäß. "Timo Tormaschine" wäre eine zutreffendere Alliteration, doch Vorschläge haben die in Sachen Beinamen sehr kreativen Jungs aus San Jose sicher nicht nötig. Meier lässt momentan ohnehin lieber Tore sprechen.