WPG@SJS: Meier trifft per Direktschuss zum Sieg

Man hätte es den San Jose Sharks nicht übel nehmen können, wenn sie in ihrem Heimspiel gegen die Winnipeg Jets am Samstag im SAP Center untergegangen wären. Ihr Trainer Bob Boughner und acht Stammspieler fehlten in der Partie, doch Timo Meier sprang in die Bresche und führte das Team mit einem Tor und einem Assist zu einem 2:1-Sieg nach Verlängerung.

"Das war eine überragende Kampfleistung", lobte Assistenztrainer John MacLean. "Die Spieler hatten eine großartige Energie und jeder wusste, dass er alles geben muss."
Boughner, die Stürmer Jonathan Dahlen und Andrew Cogliano und die Verteidiger Erik Karlsson, Jake Middleton, Radim Simek und Marc-Edouard Vlasic mussten aufgrund des Covid-Protokolls aussetzen und Kapitän Logan Couture fehlte ebenfalls krankheitsbedingt. Die Sharks gingen also ohne ihren Anführer und Abwehrchef Karlsson in die Begegnung und das nach drei Niederlagen in Folge. Um die Verluste auszugleichen holten die Sharks Ryan Merkley, Nick Merkley, John Leonard, Jaycob Megna und Nicolas Meloche von den San Jose Baracuda, ihrem Farm-Team in der American Hockey League.
"Wir wünschen ihren Spielern natürlich nur das Beste, aber das ist vermutlich die neue Realität, an die wir uns gewöhnen müssen", sagte Jets-Stürmer Adam Lowry. "Manche Spieler werden einspringen müssen, wenn andere ausfallen. Mit dieser Unsicherheit werden wir uns als Spieler abfinden müssen."

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Doch wer erwartete, dass die Jets leichtes Spiel mit den ersatzgeschwächten Sharks haben würden, hat nicht mit Timo Meier gerechnet. Der Schweizer Stürmer bereitete im zweiten Drittel gemeinsam mit Alexander Barabanov das 1:0 für San Jose durch Tomas Hertl vor. Meier führte die Sharks mit sechs Torschüssen an, verzeichnete zwei Checks und hatte mit 22:09 Minuten die meiste Eiszeit unter den Stürmern der Mannschaft. Er führte die Sharks zu einem hart erkämpften Sieg, den sie sich mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung jedoch redlich verdient hatten.
"Das passiert, wenn man vor Herausforderungen steht", erklärte Torwart James Reimer. "Es zwingt die Mannschaft sich aufeinander zu verlassen und das beste aus jedem herauszuholen."
Trotz eines starken Auftritts von Reimer, der 34 Saves lieferte, gelang den Jets im dritten Drittel der Ausgleich durch Kyle Connor. "Das nervt, wenn das so kurz vor dem Ende passiert", gab Verteidiger Brent Burns mit Blick auf den Ausgleich weniger als vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit zu. "Aber es tat gut, direkt danach die zwei Punkte zu kriegen."
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Durch Connors Tor stand es nach 60 Minuten 1:1 und die Begegnung ging in die Verlängerung. Dort erwies sich Meier als der entscheidende Mann. Er schloss nach einem Pass von Kevin Labanc im Powerplay nach 61:07 Minuten direkt aus dem rechten Bullykreis ab und bezwang Torhüter Connor Hellebuyck zum Sieg.
Meier setzte damit seinen persönlichen Triumphzug früh in der jungen Saison fort. Nach acht Spielen führt er die Sharks mit elf Punkten und fünf Toren an. Er punktete in sieben der acht Spiele und erzielte zum dritten Mal mindestens zwei Punkte in einer Partie. Lediglich beim 0:4 gegen die Montreal Canadiens am Donnerstag ging er leer aus.
Dank der zwei Punkte von Meier konnten die Sharks ein wichtiges Zeichen setzen. Sie bewiesen nicht nur, dass sie selbst ohne fast die Hälfte ihrer Stammspieler gewinnen können, sie beendeten damit auch einen gefährlichen Abwärtstrend. Nach vier Siegen zum Auftakt hatten sie ihre vergangenen drei Spiele gegen die Canadiens, die Nashville Predators und die Boston Bruins verloren und dabei keinen einzigen Punkt geholt. Nun stehen sie mit zehn Punkten aus acht Spielen auf dem dritten Platz der Pacific Division, punktgleich mit den zweitplatzierten Edmonton Oilers.
Die nächste Prüfung für Meier und San Jose steht am Dienstag bevor. Dann treffen sie auf die bisher hervorragend aufgelegten Buffalo Sabres (7:30 p.m. ET; NHL.tv; Mi. 0:30 MEZ), die mit elf Punkten aus sieben Spielen (5-1-1) den zweiten Platz der Metropolitan Division belegen.