Damit zog er mit Dany Heatley gleich und belegt nun gemeinsam mit dem ehemaligen Star-Stürmer den fünften Platz in der ewigen Bestenliste der Organisation. Mit nun 363 Karriere-Punkten überholte er Heatley auch in der allgemeinen Scorer-Liste der Senators und beansprucht den neunten Platz nun für sich allein.
Für Stützle selbst stand nach der Partie jedoch der kollektive Aspekt im Vordergrund. „Ich denke, es war eine großartige Mannschaftsleistung“, analysierte er bescheiden. „Wir haben viele gute Dinge gemacht. Natürlich gibt es immer noch etwas, das wir bereinigen können, wir haben ihnen ein paar Chancen zu viel zugelassen. Im dritten Drittel haben wir stark gespielt. Ein wirklich verdienter Sieg.“
Chemie in der Top-Reihe
Ein wesentlicher Faktor für Stützles Produktivität ist das blinde Verständnis innerhalb der Top-Reihe mit Brady Tkachuk und Fabian Zetterlund. Tkachuk steuerte selbst zwei Treffer bei und verlängerte seine Torserie auf drei Spiele. Die Synergie zwischen dem physisch starken Kapitän und dem flinken Spielmacher Stützle war gegen Chicago der Schlüssel, um die Defensive der Gäste auszuhebeln.
„Ich hatte das Gefühl, wir haben es einfach gehalten“, erklärte Stützle das Erfolgsrezept seiner Linie. Dabei hob er besonders die Rolle seines Reihenpartners hervor. „Chucky hat einen großartigen Job gemacht. Er hält den Puck tief in der Zone und macht den Gegner damit müde. Ihn in meiner Reihe zu haben, hilft enorm. Er schirmt die Scheibe so gut ab.“
Die Rollenverteilung ist klar definiert. Während Tkachuk die physischen Duelle an der Bande und vor dem Tor annimmt, nutzt Stützle die entstehenden Freiräume, um sich in Position zu bringen. „Es ist einfach für mich, dann nur zu versuchen, mich freizulaufen“, beschrieb Stützle die Dynamik. Diese einfache, aber effektive Herangehensweise sorgte dafür, dass die Blackhawks über weite Strecken keine Antwort auf den Druck der ersten Reihe fanden.
Hürden überwunden
Dass die Senators das Eis als Sieger verließen, war angesichts des kuriosen Spielverlaufs keine Selbstverständlichkeit. Die Partie war geprägt von Unterbrechungen und Videobeweisen, die den Rhythmus immer wieder brachen. Insgesamt dreimal nutzten die Trainer die Möglichkeit einer „Coach's Challenge“ wegen Torhüterbehinderung allein in den ersten zwei Dritteln. Ein frühes Tor von Stützle wurde aberkannt, ein Treffer von Dylan Cozens ebenfalls zurückgenommen.
„Es war einfach alles verwirrend“, gestand Stützle. „Ich hatte das Gefühl, jedes Tor, das wir geschossen haben, wurde gechallenged oder es war irgendetwas anderes. Aber am Ende ist es, wie es ist. Wir mussten einfach weitermachen.“ Genau diese mentale Widerstandskraft bewies Ottawa.
Den entscheidenden Moment lieferte Stützle selbst, als er während einer Unterzahl-Situation einen Pass von Teuvo Teravainen abfing. Sein Breakaway-Tor zum zwischenzeitlichen 2:1 war der emotionale Dosenöffner in einer Phase, in der das Spiel zu entgleiten drohte.
Erfahrung und Rückkehrer
Trotz der zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer durch Chicagos Ilya Mikheyev ließen sich die Hausherren nicht beirren. Im Schlussabschnitt dominierte Ottawa das Geschehen fast nach Belieben und überrollte die Blackhawks mit 18:3 Torschüssen. David Perron avancierte mit zwei Treffern im dritten Drittel zum Matchwinner in dieser Phase. Er ist nach Daniel Alfredsson und Alex Kovalev erst der dritte Spieler in der Senators-Geschichte, der im Alter von 37 Jahren oder älter ein Mehr-Tore-Spiel verbuchte.