Der Tampa Bay Lightning ist am Samstagabend mit einem 6:2-Auswärtssieg im TD Garden bei den Boston Bruins durchaus eindrucksvoll in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Vor allem das zweite Drittel war angesichts von 21:0 (!) Torschüssen eine Machtdemonstration der Gäste. „Diesen Sieg haben wir gebraucht“, betonte Lightning-Trainer Jon Cooper nach zuvor drei Niederlagen in Serie.
Ein Überfall im Mitteldrittel
In den letzten Partien hatte nicht viel auf eine energiegeladene Leistung von Tampa hingedeutet: 0:4 gegen die Bruins, 1:4 bei den Carolina Hurricanes und 3:4 n.P. bei den Philadelphia Flyers lautete die ernüchternde Ausbeute in dieser Woche (0-2-1). Beim schnellen Wiedersehen mit Boston aber zeigte sich der Lightning wie ausgewechselt.
„Heute haben wir clever und mit dem Mute der Verzweiflung gespielt“, attestierte Cooper. „Wir sind in Führung gegangen, und obwohl sie den Ausgleich geschafft haben, hatten wir die Mentalität, uns im zweiten Drittel auf sie zu stürzen. Das haben wir getan, und ich bin stolz auf die Jungs. Sie haben es durchgezogen.“
Die 20 Minuten im Mittelabschnitt dürften beide Teams nicht so schnell vergessen: Tampa dominierte mit 21:0 Torschüssen und enteilte dank des Abstaubers von Nick Paul (23.), dem Tip-in von Anthony Cirelli (28.) und dem Distanzschuss von Darren Raddysh (38.) auf 4:1.
„Wir haben heute richtig gut gespielt, insbesondere im zweiten Drittel“, sagte Lightning-Stürmer Yanni Gourde. „Wir waren gnadenlos am Puck, haben als Einheit gespielt, haben alle Dinge gemeinsam angepackt. Es ist schwer, dagegen anzukommen, wenn wir so spielen wie im zweiten Drittel.“
Erst zum dritten Mal in der Franchise-Geschichte ließ Tampa keinen Torschuss in einem Drittel zu. Zum zweiten Mal in dieser Saison wurden mindestens 20 Torschüsse verzeichnet.
Die Bruins wurden also regelrecht überrollt und konnten kaum noch atmen. „Ich bin mir nicht sicher, was da im zweiten Durchgang passiert ist“, war Bostons Center Elias Lindholm verblüfft und fand deutliche Worte für den Auftritt seiner Mannschaft: „Das war peinlich! Der Kampf hat an allen Ecken und Enden gefehlt. Es war insgesamt inakzeptabel und absolut frustrierend.“
Cooper: „Wir haben uns von nichts aus der Ruhe bringen lassen“
Bereits nach 2:22 Minuten war Verteidiger Victor Hedman vehement Richtung Tor gezogen, um für den Abstauber zum 1:0 parat zu stehen (3.). Lindholm hatte ausgeglichen (16.).