Sven Baertschi mf

Jeden Donnerstag während der Saison 2018/19 wird NHL.com/de in der Rubrik "Tete-à-tete" eine exklusive Konversation mit Spielern oder Persönlichkeiten der NHL über alle Bereiche auf und abseits des Eises präsentieren.

In dieser Ausgabe: Sven Bärtschi von den Vancouver Canucks.
Die Vancouver Canucks haben harte Jahre hinter sich. In den letzten drei Saisons setzten sie sich im Tabellenkeller der Western Conference fest und hatten mit den Stanley Cup Playoffs nichts zu tun. Im Sommer kam der große Schock für die Fans: Die schwedischen Zwillinge Daniel Sedin und Henrik Sedin, die seit der Jahrtausendwende das Gesicht und die Schlüsselfiguren der Canucks waren, beendeten ihre Karrieren.
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Doch in der neuen Saison spielen die Canucks unerwartet frisch und unbeschwert auf und treffen in einer Frequenz, die man in British Columbia vermisst hat. Das junge Team scheint sich auf dem richtigen Weg zu befinden.
Daran hat auch ein Schweizer Stürmer großen Anteil. Sven Bärtschi war in den vergangenen drei Jahren mit 92 Punkten (47 Tore, 45 Assists) der viertbeste Scorer, drittbeste Torschütze und fünftbeste Vorbereiter der Mannschaft, obwohl er verletzungsbedingt nur 190 von 246 möglichen Spielen absolvierte. In der aktuellen Saison sammelte er mit fünf Punkten (zwei Tore, drei Assists) erneut die zweitmeisten Zähler und gehört längst zu den Leistungsträgern der Mannschaft.
Im Tet-àTete zeigt er sich mit der Entwicklung der Canucks nach dem Karriereende der großen Anführer aus Schweden sowie dem Saisonstart äußerst zufrieden und schwärmt von der NHL Global Series 2018.

VAN@CAR: Baertschi glücklich zum zweiten Tor

Wie ist der Beginn der Saison für Dich bisher gelaufen? Hast du Deine Erwartungen an Dich selbst erfüllt?
"Die Saison ist bisher gut gelaufen. Ich habe ein paar Spiele gebraucht, um wirklich in die Saison zu kommen, aber in letzter Zeit habe ich besser gespielt. Ich hatte andere Mitspieler und musste ein paar Dinge anpassen, aber das gehört dazu. In den letzten Partien war ich aber konstant, habe mich gut gefühlt und habe mit viel Selbstvertrauen gespielt. Ich habe die Schüsse gekriegt, die ich brauche. Es ist einfach klasse gelaufen. Wir haben als Team gut gespielt und das macht es natürlich auch für mich leichter."
Achtest Du auf Statistiken? Gibt es Zahlen, die Du diese Saison erreichen willst?
"Das würde ich nicht sagen. Natürlich würde ich gerne die 20-Tore-Marke knacken. Ich war ein paar Mal nahe dran und habe mich dann verletzt. Letztes Jahr war es auch wieder knapp und die nächste Verletzung kam. Letztendlich konzentriere ich mich aber nicht wirklich darauf, wie viele Tore ich schieße. So lange ich gut spiele, wird sich das auch an den Punkten bemerkbar machen, wenn ich auf dem Eis die richtigen Entscheidungen treffe. Mein Fokus liegt auf jeder einzelnen Partie und darauf, immer alles zu geben und hart zu arbeiten. Die Punkte kommen dann von selbst, ich muss mich einfach darauf konzentrieren gut zu spielen."
In der Vergangenheit hattet ihr mehr Veteranen in der Kabine, angeführt von Daniel Sedin und Henrik Sedin. Hat sich die Kultur im Team geändert? Inwiefern hat die Verjüngung dem Team geholfen?
"Im Trainings Camp hat sich das leer angefühlt. Die Sedins hatten so eine Präsenz in der Kabine. Wir haben uns da aber alle angepasst und realisiert, dass jetzt jeder seinen Beitrag leisten muss, um ihre Führungsqualität und ihre Lücke zu füllen. Das war für uns der Schlüssel. Jetzt haben wir ein junges Team. Ich bin vom Alter her in der Mitte, das fühlt sich gut an."

Sven Baertschi

Hast Du den Aufenthalt der NHL in Europa und das Spiel in Bern verfolgt?
"Ja, das ist phänomenal. Es ist großartig für Nico (Hischier) nach Hause zu gehen und dort spielen zu dürfen. Das wäre für mich auch ein Traum. Sie haben einen klasse Job verrichtet. Europa wird NHL-Teams immer willkommen heißen, da werden die Arenen immer voll sein. Eishockey ist da so populär, aber manchmal wollen die Fans einfach die besten Spieler der Welt sehen und die Chance, als Spieler oder Team dort zu spielen, das ist natürlich ein Highlight."
Hätte es Dich als Kind zusätzlich motiviert, eine solche Begegnung live zu verfolgen?
"Ja, und ich habe sogar als Kind so ein Spiel gesehen. Die Rangers kamen mal nach Bern. Es war ein Vorbereitungsspiel, ich weiß nicht mehr genau wann. Ich kann mich an die Partie erinnern und das hat mich umgehauen. Wir hatten das Glück Tickets zu kriegen und es war unglaublich dem zuzusehen, einfach die besten Spieler der Welt zu sehen."