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P.K. Subban war gerührt. Die Montreal Canadiens hatten sich für die Rückkehr ihres langjährigen Publikumslieblings an die alte Wirkungsstätte etwas Besonderes einfallen lassen. Unmittelbar vor Beginn des Spiels am Donnerstagabend lief ein Video im Bell Centre, das Subbans größte Momente im Trikot der Canadiens zeigte. Während es abgespielt wurde, war ein Scheinwerfer auf den 27-Jährigen gerichtet. So erkannte man, dass ihm die Tränen übers Gesicht liefen. Das Publikum feierte Subban derweil mit lautstarken Ovationen. "P.K! P.K.!", schallte es durch die Arena.

Es war Subbans erstes Match im Bell Centre seit seinem Weggang am 29. Juni 2016. Die Canadiens hatten ihn im Tausch mit Shea Weber zu den Nashville Predators transferiert. Dieser Trade hatte tumultartige Reaktionen zur Folge. Viele Canadiens-Anhänger drohten offen damit, dem Verein den Rücken zu kehren, weil die Verantwortlichen ihrem Idol nach sieben Jahren im Klub mehr oder weniger die Tür wiesen. Inzwischen haben sich die erhitzten Gemüter beruhigt. Das lag nicht zuletzt daran, dass sich Neuzugang Weber als würdiger Nachfolger erwies.

Beim ersten Aufeinandertreffen beider Teams in Nashville am 3. Januar musste Subban verletzt passen. Umso mehr freute er sich, dass es diesmal in Montreal klappte. "Es ist toll, vor den Fans hier im Bell Centre zu spielen. Ich habe in diesem Gebäude viele Spiele gemacht, bei denen großartige Dinge passiert sind. All die Erinnerungen an diese Momente waren plötzlich wieder da", sagte er über seine Emotionen vor dem Eröffnungsbully.
Die Hochgefühle nahm Subban mit aufs Eis. In der gesamten Partie gehörte er zu den Aktivposten der Predators. Zwei Minuten vor Ende des ersten Drittels assistierte der offensivstarke Verteidiger bei Nashvilles Führungstreffer. Bei einem Powerplay reichte er den Puck an Ryan Ellis weiter, der das Spielgerät wiederum per Direktabnahme vom linken Bullykreis aus in die Maschen beförderte. Als der Stadionsprecher Subbans Beteiligung an dem Treffer durchsagte, brandete erneut Beifall auf. Es war seine 23. Vorlage in der laufenden Saison. Darüber hinaus erzielte er bei seinen 48 Einsätzen acht Tore.
Im weiteren Verlauf flaute die Zuneigung jedoch zusehends ab. Denn ihr Team verlieren sehen wollte die Canadiens-Kundschaft dann doch nicht. Entsprechend schoss sie sich verbal auf den Gegner ein und verschonte dabei selbst Subban nicht. "Ich denke, das war das erste Mal, dass ich im Bell Centre ausgebuht wurde. Aber irgendwie konnte ich sogar das genießen", meinte er augenzwinkernd zu einer Situation im letzten Drittel, als die Fans ihr Missfallen gegenüber den Predators zum Ausdruck brachten. Zu diesem Zeitpunkt fuhr auch Subban eine Schicht auf dem Eis.

Neun Minuten vor Schluss mussten die Predators den Ausgleich hinnehmen. Brendan Gallagher traf per Bauerntrick. Als sich alle bereits auf die Verlängerung eingestellt hatten, luchste Canadiens-Stürmer Paul Byron an der eigenen blauen Linie dem routinierten Verteidiger Roman Josi die Scheibe ab. Entschlossen skatete er auf Goalie Pekka Rinne zu und überwand ihn zum 2:1-Siegtreffer. Der Jubel bei den Gastgebern kannte keine Grenzen.
Der Schweizer Josi war dagegen gefrustet. "Wir wollten heute unbedingt für P.K. gewinnen, zumal für uns jeder Punkt im Rennen um die Playoff-Plätze wichtig ist", sagte er im Anschluss an das missglückte Unterfangen. Allzu sehr grämen braucht er sich jedoch nicht. Die Predators liegen auf Platz drei der Central Division und damit nach wie vor auf Kurs. Nächster Gegner sind am Samstag die Chicago Blackhawks.