Tim Stützle hatte am Donnerstag allen Grund zu feiern. Der deutsche Stürmer fuhr in seinem 400. NHL-Spiel mit den Ottawa Senators im Canadian Tire Centre einen 4:0-Heimsieg ein. Dabei verlängerte er seine Punkteserie auf fünf Spiele, während Torwart Linus Ullmark seinen ersten Shutout der Saison lieferte.

„Die Jungs haben den Puck gejagt, haben ihn tief gespielt, sind geduldig geblieben und haben sich nicht frustrieren lassen“, lobte Ullmark die Teamleistung. „Das hat man auch im zweiten Drittel gesehen, als ihr Torwart sie super im Spiel gehalten hat. Da hätten fünf, sechs, sieben Tore fallen können, so wie wir gespielt haben und mit den Chancen, die wir hatten.“

Tkachuk führt Senators zum Sieg

Die Penguins standen sich bereits früh in der Partie selbst im Weg. Torwart Arturs Silovs kassierte nach 78 Sekunden eine Strafe wegen Beinstellens gegen Stützle. Im folgenden Powerplay spielte Drake Batherson einen starken Pass vor das Tor, wo Kapitän Brady Tkachuk zum 1:0 abschloss (3.).

„Heute war jeder unserer Spieler ein unangenehmer Gegner“, sagte der Kapitän stolz. „Wir haben nicht viel zugelassen. Natürlich gibt es in einem Spiel Chancen auf beiden Seiten, aber wir haben sie gut eingeschränkt. Pittsburgh hatte ein paar abgefälschte Schüsse, aber insgesamt haben wir ein gutes Spiel geliefert, auf das wir aufbauen und durch das wir zu konstanten Leistungen finden können.“

PIT@OTT: Batherson setzt Tkachuk in Überzahl in Szene

Im zweiten Drittel schlugen die Senators früh zu. David Perron erzielte 94 Sekunden nach der Pause das 2:0. Es war sein 800. Punkt (324 Tore, 476 Assists) in der NHL. Batherson sammelte dabei seinen zweiten Assist der Begegnung. In der 25. Minute legte Claude Giroux das 3:0 nach.

Tkachuk setzte seine starken Leistungen der vergangenen Wochen fort und sorgte im Schlussabschnitt noch für das 4:0 (54.). Der Kapitän hatte sich im dritten Saisonspiel verletzt und musste daraufhin sechs Wochen pausieren. Seit seiner Rückkehr ist er aber hervorragend in Form und kommt auf zehn Punkte (vier Tore, sechs Assists) in zehn Spielen. Am Donnerstag punktete er im dritten Spiel in Folge.

„Das war eine super Mannschaftsleistung, vom ersten bis zum letzten Mann“, betonte Trainer Travis Green. „Unser Spiel hat mir von Anfang an gefallen. Wir haben stark gespielt. Wir haben in letzter Zeit darüber geredet, dass wir ein gutes Zwei-Wege-Spiel brauchen. Heute waren die Jungs auf jeden Fall bereit für das Spiel.“

Stützle verlängert Punkteserie

Neben Tkachuk setzte auch Stützle seine Erfolgsserie der vergangenen Spiele fort. Er lieferte den zweiten Assist zu Tkachuks 1:0 und verlängerte seine Punkteserie damit auf fünf Spiele, in denen er zehn Punkte (vier Tore, sechs Assists) verzeichnete. In den fünf Spielen davor kam er auf nur einen Punkt, seine schlechteste Ausbeute der Saison.

„Er hatte eine Phase, in der er keine Punkte gemacht hat“, sagte Green. „Das lastet immer schwer auf Spielern, besonders auf so guten Spielern wie Tim. Er hat sein Spiel etwas vereinfacht. Er spielt geradliniger, er schießt mehr, ist körperbetonter. Manchmal läuft es in der Offensive einfach, wenn man im Spiel ohne Puck gut arbeitet. Dafür ist er ein gutes Beispiel.“

Stützle ist mit 34 Punkten (15 Tore, 19 Assists) der Topscorer und beste Torjäger der Senators.

Meilenstein für deutschen Stürmer

Für den Center aus Viersen war es aber noch aus einem anderen Grund ein besonderes Spiel. Er erreichte als neunter Spieler aus Deutschland die Marke von 400 NHL-Spielen.

„Da fühle ich mich alt“, scherzte der 23-Jährige. „Die Zeit vergeht so schnell. Bis jetzt war es unglaublich. Hoffentlich kann ich noch viele Spiele mit dieser Mannschaft erleben.“

Seine bisherige Karriere ist mehr als beeindruckend. In den 400 Partien erzielte Stützle 360 Punkte (130 Tore, 230 Assists). Der einzige Deutsche, der an diesem Punkt seiner Karriere mehr Punkte auf dem Konto hatte, ist Leon Draisaitl mit 387 Punkten.

edm ott draisaitl stutzle

In der Franchise-Geschichte der Senators befindet er sich damit ebenfalls in beachtlicher Gesellschaft. Nur Jason Spezza (416), Alexei Yashin (376) und Dany Heatley (362) erzielten in ihren ersten 400 Spielen für Ottawa mehr Punkte.

Ullmark feiert ersten Shutout

Die zentrale Figur des Siegs gegen die Penguins war aber Ullmark mit 24 Saves und seinem ersten Shutout der Saison.

„Wirklich gut, extrem selbstbewusst, sehr ruhig“, beschrieb Stützle den Auftritt des Torhüters. „Es hat wirklich Spaß gemacht, ihm zuzuschauen.“

PIT@OTT: Ullmark stoppt Penguins bei 4:0-Sieg

Ullmark kämpft in dieser Saison mit wechselhaften Leistungen. In 25 Spielen kommt er auf eine Bilanz von 13-8-4, 88,4 Prozent Fangquote und 2,89 Gegentore pro Spiel. Er gewann aber jedes seiner vergangenen drei Spiele. Gegen die Penguins durfte er nun den 13. Shutout seiner Karriere feiern.

„Er hat von Anfang an gut ausgesehen“, lobte Green. „Er musste einige wichtige Saves machen, besonders im dritten Drittel, was meistens der Fall ist, wenn ein Team zurückliegt und Druck macht. Er hat heute einen wirklich guten Eindruck gemacht.“

Während Ottawa sich über den dritten Sieg in vier Spielen freuen durfte, war es für die Penguins bereits die siebte Niederlage in Folge (0-3-4). Pittsburgh hofft am Wochenende auf ein Ende der Durststrecke. Am Samstag sind die Montreal Canadiens dort zu Gast, am Sonntag folgt das Rückspiel in Montreal. Stützle und die Senators haben ebenfalls am Samstag die Gelegenheit, ihre Serien zu verlängern, wenn sie die Chicago Blackhawks empfangen.

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