Die Durststrecke der Ottawa Senators ist am Donnerstag – auch dank Tim Stützle – beendet worden. Mit 6:3 siegten die Kanadier auswärts bei den Columbus Blue Jackets und fuhren nach zuvor drei Pleiten in Serie wieder einmal einen Sieg ein. Stützle war dabei mit zwei Treffern ein wichtiger Faktor.

Es war das 20. NHL-Spiel von Stützle mit mehr als einem persönlichen Erfolgserlebnis. Damit zog er in der Geschichte der Organisation mit Martin Havlat gleich, der ebenfalls 20 Multi-Tore-Spiele absolvierte und auf Rang acht in der Franchise-Historie rangiert.

„Das war eine wirklich gute Teamleistung. Wir sind gut in die Begegnung gestartet und auch das letzte Drittel war stark von uns, denke ich. Leider haben wir sie zwischenzeitlich wieder herankommen lassen“, befand Stützle. „Auch unsere Reihe hat heute gut harmoniert. Das war ein guter Beginn für unseren Roadtrip“, ergänzte er.

Deutsche NHL-Historie: Stützle schließt zu Hecht auf

Stützle, der bei den Olympischen Winterspielen Milano Cortina 2026 für das DEB-Team antreten wird, liegt aus deutscher Sicht damit in der Kategorie der Multi-Tore Spiele gleichauf mit Jochen Hecht (20) auf Platz drei der NHL-Geschichte – nur noch hinter den Landsmännern Leon Draisaitl (69) und Marco Sturm (22).

Neben Doppelpacker Stützle überzeugten für die Gäste in der Nationwide Arena vor allem Drake Batherson und Michael Amadio, denen jeweils ein Tor und zwei Vorlagen gelangen. Dylan Cozens verbuchte drei Assists, und David Perron sowie Claude Giroux erzielten jeweils ein Tor und einen Assist für die Senators (14-12-4). Torhüter Linus Ullmark parierte 23 Schüsse der Blue Jackets.

Batherson und Cozens waren die dritten Senators-Teamkollegen, die jeweils drei Punkte im ersten Drittel eines Spiels erzielten. Die anderen waren Daniel Alfredsson und Jason Spezza (30. März 2010) sowie Randy Cunneyworth, Alexei Yashin und Alfredsson (20. Februar 1996).

OTT@CBJ: Stützle mit zwei sehenswerten Toren

Blitzstart der Senators legt den Grundstein

„Wir haben uns viele gute Chancen herausgespielt. Die Jungs haben den Puck ins Netz gebracht“, freute sich Batherson nach der Schlusssirene. „Die Verteidiger haben ihre Aufgabe erfüllt. Das war genau das, was wir gebraucht haben, und die Tore fühlen sich immer gut an.“ Die Reihe mit Batherson, Cozens und Perron erzielte alle acht Punkte im ersten Drittel, in dem die Senators vier Tore schossen.

„Wenn wir Zeit haben, können wir alle das Spiel machen“, sagte Batherson über die drei Stürmer. „Wir haben schon oft zusammen gespielt, daher war es schön, wieder mit ihnen zusammen zu sein.“

Da half es Columbus am Ende des Tages wenig, dass Boone Jenner bei seiner Rückkehr nach 14 Spielen Pause aufgrund einer Oberkörperverletzung ein Tor und eine Vorlage gelangen und Zach Werenski zwei Vorlagen für die Blue Jackets (13-12-6) verbuchte, die nun vier Spiele in Folge verloren haben (0-3-1). Werenski bestritt sein 598. Spiel und überholte damit David Savard als Verteidiger mit den meisten Einsätzen für Columbus. Goalie Elvis Merzlikins kassierte in den ersten 14:55 Minuten drei Tore bei fünf Schüssen, bevor er durch Jet Greaves (21 Paraden) ersetzt wurde.

Columbus kämpft sich zurück – doch Stützle antwortet

Der gute Start der Senators war im Rückblick entscheidend. Perron erzielte in der 7. Minute das 1:0 für die Gäste. Cozens' Schuss wurde von Merzlikins abgewehrt, doch der Abpraller flatterte zu Perron, der den Puck mit einer Hand von der linken Seite zwischen den Beinschonern des Torhüters hindurchschlug.

Batherson baute die Führung in der 9. Minute auf 2:0 aus. Er erzielte sein fünftes Tor in fünf Spielen mit einem Handgelenksschuss von der Innenkante des rechten Anspielkreises nach einem Pass von Perron.

Dann trat Stützle erstmals in Erscheinung. Er erzielte in der 15. Minute im Powerplay das 3:0, indem er von der linken Seite abzog und Merzlikins’ Arbeitstag vorzeitig beendete.

Erst danach kamen die Hausherren besser ins Spiel. Jenner verkürzte in der 19. Minute auf 1:3, als Adam Fantillis Schuss von ihm im Torraum abgefälscht wurde. Amadio baute die Führung der Senators jedoch noch vor Drittelende wieder aus: Das 4:1 fiel 34 Sekunden vor der ersten Pause (20.).

„Wir erarbeiten uns Chancen“, freute sich Stützle. „Vorher haben wir nicht wirklich viele 5-gegen-5-Tore erzielt, aber ich glaube, heute Abend haben alle hart auf das Tor gespielt.“

Fabbro verkürzte in der 24. Minute für Columbus auf 2:4, als er mit einem Schlagschuss von der Blauen Linie traf, während Kent Johnson Ullmark die Sicht versperrte. Dmitri Voronkov sorgte in der 29. Minute kurzzeitig für Spannung, als er in Überzahl auf 3:4 stellte, indem er einen Pass von Kirill Marchenko ins Tor ablenkte.

Noch vor der zweiten Pause war es erneut Stützle, der in der 38. Minute seinen 14. Saisontreffer markierte und den Vorsprung Ottawas auf 5:3 ausbaute, als er seinen eigenen Rebound hinter Greaves ins Tor stocherte.

Endgültige Entscheidung im Schlussdrittel

„Ich dachte, im zweiten Drittel würden wir wieder aufholen“, ärgerte sich Jenner, der Kapitän der Blue Jackets. „Wir hatten etwas Schwung, ein paar schnelle Tore. Aber dann kam dieses späte Tor. Ich meine, ein spätes Tor im ersten Drittel und ein spätes Tor im zweiten. Das hat uns wehgetan. Danach konnten wir nicht mehr zurückkommen.“

Giroux ließ in der Endphase des Spiels noch den Treffer zum Endstand in den bereits verwaisten Kasten der Blue Jackets folgen (59., EN). „Ich denke, wir haben das Spiel wirklich gut gemanagt, haben sie über weite Phasen der Begegnung gut beschäftigt und sogar noch einige weitere Chancen herausgespielt“, bilanzierte Stützle am Ende zufrieden.

Weiter geht es für Stützle und seine Mitstreiter am Samstag (2 p.m. ET; 20 Uhr MEZ) mit einem Gastspiel bei den Minnesota Wild.

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