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Nach einem verrückten Trading Deadline Mittwoch, an dem Mark Streit von den Philadelphia Flyers zunächst zu den Tampa Bay Lightning abgegeben und anschließend an die Pittsburgh Penguins weitertransferiert wurde, musste der Schweizer seine Sachen packen, die Frau und seine erst zwei Monate alte Tochter zurücklassen und am Donnerstag zu seinem neuen Arbeitgeber fliegen.

"Es war wirklich verrückt", sagte Streit nach seiner Auftaktpartie am Freitag der Presse. "Ich hatte es nicht so erwartet. Doch das erste Treffen hier mit den Trainern und Mitspielern war super. Sie haben mich gut aufgenommen und das machte vieles leichter heute Abend zu spielen."
Und wie leicht es ihm fiel. Es hätte kein besserer Einstand sein können. In der 43. Minute nutzte die Nummer 32 eine Lücke in der Defensive, wurde von Sidney Crosby wunderbar bedient und erzielte mit einem Tunnel gegen Tampa Torhüter Peter Budaj den 3-2 Siegtreffer.
"Wenn ich Räume sehe, dann gehe ich rein und versuche etwas zu machen", kommentierte er den Spielzug. "Unsere Stürmer haben einen so guten Blick für den Mitspieler, also versucht man sich freizulaufen. Es funktioniert nicht immer, aber es bringt Offensivkraft. Der Trainer sagte mir gestern, dass ich aktiv sein und mich einschalten solle, wenn ich Möglichkeiten sehe. Das habe ich heute umgesetzt und es hat sich glücklicherweise ausgezahlt."

Streit ist der erste Schweizer, der in der Geschichte für die Penguins aufläuft. Obwohl seit 1998 keine Mannschaft in der NHL mehr ihren Titel verteidigen konnte, besitzt der 39-jährige Berner beim Titelverteidiger in Pittsburgh die Chance seinen Traum vom Stanley Cup doch noch zu erfüllen. Einem Schweizer Feldspieler ist dieses Kunststück noch nie gelungen.
"Es ist um einiges leichter", merkte er über seine neuen Mitspieler an. "Wir haben so viele gute Spieler in dieser Mannschaft und so viel Klasse. Jeder arbeitet hier hart auch in der Defensive. Es werden die Saves gemacht, wenn sie gebraucht werden. Es ist wirklich ein gutes Team, von daher bin ich beeindruckt."
Lob, das er der Mannschaft zollt, wird auch ihm entgegengebracht. "Ich denke, er hat wirklich gut gespielt", sagte Trainer Mike Sullivan auf der Pressekonferenz. "Man sieht sein Verständnis für Eishockey. Er ist ein smarter Spieler mit viel Persönlichkeit, der unserer Mannschaft gut tun wird. Er hat sehr viel Erfahrung und auf der anderen Seite in einer hausragenden Weise viel Energie. Er kann das Spiel lesen, weiß, wann er sich in der Offensive einschalten kann oder wann er den einfachen Pass spielen muss. Schließlich schätze ich seine Fähigkeiten im Powerplay, die uns neue Optionen eröffnen."
Streit und Pittsburgh könnte am Ende passen und vielleicht das entscheidende Mosaiksteinchen auf dem Weg zur Titelverteidigung sein, was Ersteren in seiner Heimat zu einer noch mehr unsterblichen Ikone werden lassen würde.