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Die Dallas Stars stehen in den Stanley Cup Playoffs mit einem Bein im Western Conference Finale. Sie behielten am Montag in Spiel 4 der Zweitrundenserie gegen die Colorado Avalanche in der Ball Arena mit 5:1 die Oberhand. Damit führt Dallas in der Gesamtwertung mit 3:1 und benötigt nur noch einen Sieg zum Finaleinzug.

Wie schon in der ersten Runde gegen die Vegas Golden Knights haben die Stars auch gegen die Avalanche ihre Auswärtsstärke demonstriert. Sie nahmen dem Kontrahenten aus Denver beide Male den Heimvorteil ab und besitzen nach dem dritten Erfolg in der Serie hintereinander (5:3, 4:1, 5:1) zwei Matchpucks. Lediglich zum Auftakt hatten die Texaner vor eigenem Publikum mit 3:4 n.V. den Kürzeren gezogen.

Überragender Akteur beim jüngsten Aufeinandertreffen mit Colorado war Stars-Center Wyatt Johnston. Er steuerte zwei Tore und einen Assist zum Triumph seiner Mannschaft bei. Eine gewohnt starke Leistung bot zudem Schlussmann Jake Oettinger, der 24 von 25 Schüssen auf sein Gehäuse parierte, was einer Fangquote von 96,0 Prozent entsprach.

Die Grundlage zum Sieg legten die Special Teams der Stars. Im ersten Drittel brachte Johnston seine Farben per Shorthander mit 1:0 in Führung (16.). Kurz nachdem Logan Stankoven seinen Platz auf der Strafbank eingenommen, um eine Zweiminutenstrafe wegen Hakens gegen Samuel Girard abzusitzen, landete der Puck im Netz der Avalanche. Die restliche Zeit in Unterzahl überstand Dallas schadlos. Das galt auch für eine weitere Situation mit einem Mann weniger im letzten Abschnitt, als Chris Tanev wegen Spielverzögerung draußen saß.

DAL@COL R2, Sp4: Johnston trifft in Unterzahl aus dem Handgelenk

In der Anfangsphase des zweiten Durchgangs legten die Stars im Powerplay nach. Mit einer Direktabnahme aus spitzem Winkel beförderte Johnston den Puck zum 2:0 in die Maschen (26.) und machte damit seinen Doppelpack perfekt.

„Es ist unglaublich, was ich die letzten zwei Jahre mit der Mannschaft erlebt habe. Ich bin froh und dankbar, dass ich bei den Stars sein kann und so tolle Leute um mich habe“, sagte der Zweifachtorschütze.

Heiskanen stellte den Zwischenstand auf 3:0 (32.), ehe Casey Mittelstadt mit dem Anschlusstreffer zum 1:3 (33.) zumindest ein wenig Hoffnung im Lager der Avalanche verbreitete, dem Spiel vielleicht noch eine Wendung geben zu können. Doch die zerstob im letzten Drittel vollends. Evgenii Dadonov (50.) und Sam Steel mit einem Empty-Net-Goal (59.) sorgten endgültig für klare Verhältnisse.

DAL@COL R2, Sp4: Heiskanen zieht von der Blauen Linie ab

Der Sieg der Stars war vollauf verdient. Sie besaßen deutlich mehr Spielanteile, was sich in einem Torschussverhältnis von 34:25 zu ihren Gunsten manifestierte. Bei den geblockten Schüssen lagen sie mit 28:12 vorne. Bei einer derartigen Aktion musste Dallas jedoch einen Ausfall verkraften. Angreifer Roope Hintz verließ das Eis gegen Ende des ersten Drittels mit einer Oberkörperverletzung, nachdem er bei einem Abwehrversuch von einem Puck getroffen worden war. Nähere Informationen zur Schwere der Blessur des Stürmers gab es keine.

Vor der Partie hatte die Avalanche eine Hiobsbotschaft erreicht. Linksaußen Valeri Nichushkin wurde in die Stufe 3 des Player Assistance Program der NHLPA und der NHL aufgenommen und steht für mindestens sechs Monate nicht zur Verfügung. Damit war die Top-Reihe, zu der außerdem Nichushkin noch Center Nathan MacKinnon und Rechtsaußen Mikko Rantanen gehörten, gesprengt. Den Platz auf dem linken Flügel nahm Artturi Lehkonen ein. Das Trio blieb in Spiel 4 ohne Scorerpunkte.

„Der Ausfall von ‚Val‘ schmerzt uns sehr, keine Frage. Er ist ein wichtiger Spieler“, äußerte sich Colorados Coach Jared Bednar zu dieser delikaten Personalangelegenheit. „Ich wünsche ihm und seiner Familie alles Gute. Ich hoffe, er findet die Ruhe und die Hilfe, die er benötigt, um mit seinem Problem fertig zu werden.“

Die erste Gelegenheit, einen Haken hinter die Serie geben die Avalanche zu machen, haben die Stars am Mittwoch in Spiel 5 im heimischen American Airlines Center (8 p.m. EDT; NHL.tv; Do. 2 Uhr MESZ). Die Vorzeichen, dass sie mit ihrer 3:1-Gesamtführung im Rücken ins Conference Finale einziehen, stehen gut. 12-1 lautet der Rekord der Stars/North Stars in ihrer Playoff-Geschichte, wenn sie in einer Serie mit diesem Resultat vorne lagen. In sechs Fällen machten sie die Finalteilnahme mit einem Erfolg in Spiel 5 klar.

Ein Selbstläufer wird die Angelegenheit nach Ansicht von Stars-Trainer Peter DeBoer jedoch nicht. „Der letzte Sieg ist immer der schwerste. Ich bin sicher, dass sich Colorado noch einmal neu formiert und sich nicht sang- und klanglos verabschieden will“, sagte er mit Blick auf das bevorstehende Aufeinandertreffen.

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