Burns führt Sharks mit vier Punkten zu Spiel-1-Sieg

Die San Jose Sharks haben Spiel 1 der Serie der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs in der Western Conference gegen die Colorado Avalanche am Freitagabend (Ortszeit) im SAP Center mit 5:2 gewonnen. Die Avalanche erwiesen sich als unbequemer Gegner, der gleich zweimal in Führung ging. Dann aber drehte die dritte Reihe der Nord-Kalifornier die Partie.

San Jose musste auf Kapitän Joe Pavelski und weiterhin auf Joonas Donskoi (beide unbekannte Verletzungen) verzichten. Dafür gab der 22-jährige Dylan Gambrell sein Playoff-Debüt. Der Schweizer Timo Meier stand neben Logan Couture und Gustav Nyquist in den Starting-Six.
Bei Colorado kehrten Stürmer Derick Brassard (nach Infekt) und Verteidiger Samuel Girard (nach Oberkörperverletzung) zurück und bekamen den Vorzug vor Patrik Nemeth und dem Schweizer Sven Andrighetto. Der deutsche Torwart Philipp Grubauer startete auch im sechsten Endrunden-Spiel der Avalanche.
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Den besseren Start erwischten die etwas frischer wirkenden Avs: Nach einem Schuss von Cale Makar staubte Gabriel Bourque zum 1:0 ab (3.). Fortan begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe, mehr Zug zum Tor aber entwickelten die Gäste aus Denver, die die gegnerische Defensive mit ihrem Tempo vor Herausforderungen stellte und Torhüter Martin Jones ein ums andere Mal prüften (13:9 Schüsse im 1. Drittel). Dann aber kamen auch die Sharks auf die Anzeigetafel: Nach Bullygewinn von Couture zog Brent Burns ab, den Abpraller verwandelte Nyquist zum 1:1 (15.). Dies war auch der Pausenstand, nachdem ein Schlittschuh-Tor von Colorados Mikko Rantanen nach Videobeweis zu Recht aberkannt worden war (17.).
Im zweiten Durchgang gingen die Avalanche erneut in Führung. Im Powerplay tippte Colin Wilson einen harten Pass von Rantanen zum 2:1 ins Tor (24.). San Jose fand lange überhaupt nicht statt, kam mit dem ersten gefährlichen Schuss in diesem Drittel aber zum Ausgleich: In einer Zwei-gegen-Eins-Situation legte Marcus Sorensen quer auf Joe Thornton, der auf 2:2 stellte (31.). Die Sharks waren nun griffiger, kamen immer öfter in aufreibende Forechecking-Situationen und gingen nach einer wunderschönen Einzelaktion in Führung: Kevin Labanc tunnelte Rantanen und schweißte den Puck per Handgelenksschuss in den rechten Winkel - 3:2 (37.). Doch damit nicht genug: Einen Schuss von Brent Burns vom rechten Flügel fälschte Cale Makar unglücklich ins eigene Tor zum 4:2 ab (40.).
Mit aggressivem Forechecking vorne und vielen geblockten Schüssen hinten (insgesamt 22 Blocks) erspielte sich San Jose Vorteile im dritten Abschnitt. Meier kam der Vorentscheidung mit einem Pfostenschuss ganz nahe (47.) und scheiterte kurz darauf mit einer Großchance an einer Grubauer-Parade (49.). Colorado probierte noch einmal alles und nahm schon früh Grubauer für einen zusätzlichen Stürmer vom Eis. Ohne Erfolg. Meier besorgte mit einem Schuss ins leere Tor den 5:2-Endstand (60.).

COL@SJS, Sp1: Thornton bezwingt Grubauer im Gegenzug

San Joses dritte Reihe mit Labanc (ein Tor), Thornton (ein Tor, ein Assist) und Sorensen (zwei Assists) kam zusammen auf fünf Scorerpunkte und einen kumulierten Plus-Minus-Wert von +8. Sharks-Goalie Jones zeigte 26 Saves (92,9 Prozent Fangquote). Meier kam in der ersten Reihe auf 17:00 Minuten Eiszeit (davon 1:28 im Powerplay).
Die Avalanche gaben 28 Torschüsse ab - ihre geringste Ausbeute in den Playoffs 2019. Grubauer stoppte 22 Schüsse (84,6 Prozent Fangquote).
"Wir haben nach der ersten Hälfte des ersten Abschnitts viele gute Dinge gemacht und sind dafür belohnt worden," resümierte Sharks-Verteidiger Marc-Edouard Vlasic. Auch Thronton bemerkte eine Leistungssteigerung mit Fortschreiten der Partie: "Wir haben immer mehr unseren Groove gefunden, je länger das Spiel gedauert hat und durch die wichtigen Toren von Labanc und Burns. Wir haben weitergekämpft und den für uns harten Sieg geholt."
Colorado-Coach Jared Bednar war mit der Leistung, besonders zu Beginn des zweiten Abschnitts zufrieden: "Wir haben Anfang des zweiten Drittels wirklich gut gespielt und hatten beim Stand von 2:1 einige Überzahlsituationen. Wir haben das Vier-Minuten-Powerplay nicht genutzt und ihnen das 2:2 aufgelegt." Nach der Paus zwischen erster und zweiter Runde sah Bednar aber auch negative Trends: "Wir müssen einen Weg finden, unser physisches Spiel und unser Skating wiederzufinden. Nach einer Woche Pause hatten wir einige Spieler, die nicht so gut waren, wie noch in der Vorwoche."
Die Sharks gehen in der Serie mit 1:0 in Führung. Spiel 2 steigt in der Nacht von Sonntag auf Montag (1.30 Uhr, MESZ) erneut im SAP Center.