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Wie gut haben die Mannschaften ihre Weihnachtsgänse verdaut? Wer kommt am besten aus der dreitägigen Weihnachtspause? Können Serien fortgesetzt und weitere Meilensteine aufgestellt werden? In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag kommt es zu elf Aufeinandertreffen, die erste Antworten auf diese Fragen geben.

Fünf Aspekte auf die es zu achten gilt:
Setzt Boston seine Erfolgsfahrt fort?
Die Boston Bruins sind mit einer Bilanz von 8-2-1 das zweitstärkste Team der Liga im Dezember. Keine Mannschaft hat weniger Tore (21) im letzten Kalendermonat des Jahres kassiert als die mittlerweile seit vier Spielen ungeschlagenen Bruins. Am Mittwochabend empfangen sie im heimischen TD Garden die auf den vorletzten Platz in der Eastern Conference abgerutschten Ottawa Senators (Dezemberbilanz 3-6-2).
In überragender Verfassung präsentieren sich Bostons Schlussleute: Wenn Tuukka Rask von Beginn an im Kasten stand, konnten die Bruins neun Spiele in Folge punkten (8-0-1; 1,45 GAA; 94,6%; 1 SO). Die letzte Niederlage des 30-jährigen Finnen datiert vom 26. November. Anton Khudobin genoss am vergangenen Dienstag in der Auswärtspartie bei den Buffalo Sabres das Vertrauen von Headcoach Bruce Cassidy und zahlte es mit einem Shutout (36 Saves), seinem ersten in der laufenden Saison, zurück.

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"Das war sein Spiel. Er hatte alles unter Kontrolle, war zu keinem Zeitpunkt überfordert und für uns ungemein wertvoll", lobte Cassidy seinen Backup nach der Partie gegen den Tabellenletzten.
Auf dem Papier ist die anstehende Aufgabe eine klare Angelegenheit für die Bruins, doch sie sollten gewarnt sein: Die Senators nahmen vor sechs Tagen aus Tampa (3:4 SO) einen Zähler mit.
Kommt Greiss zu seinem 200. Einsatz?
Thomas Greiss fehlt noch ein Einsatz, um die 200 voll zu machen. Gönnt ihm Cheftrainer Doug Weight bereits einen Tag nach dem Weihnachtsfest im Heimspiel gegen die Sabres das Erreichen dieses persönlichen Meilensteins?
Der deutsche Torhüter (18 Spiele) teilt sich die Arbeit im Kasten der New York Islanders mit Jaroslav Halak (21 Spiele). Halak bekam zuletzt zweimal den Vorzug gegenüber dem Füssener und machte seine Sache beim 5:2-Heimsieg gegen die Winnipeg Jets recht gut (95,0% Fangquote). Greiss feierte seinen ersten und einzigen Sieg im Dezember am Samstag von vor einer Woche beim Besuch der Los Angeles Kings (4:3 OT). Seine Dezember-Bilanz (82,8%; 4,97 GAA) spiegelt nicht sein Leistungsvermögen wieder.

"Wir wollten auch für ihn [Greiss] gewinnen. Er hat ihn sich verdient. Die Leute müssen verstehen, dass es nicht immer an den Torhütern liegt, wenn Tore fallen, sondern am Defensivverhalten der gesamten Mannschaft", stärkte Islanders Stürmer Josh Bailey Thomas Greiss den Rücken.
Buffalo stellt mit 78 Toren den schwächsten Sturm der Liga. In vier ihrer letzten elf Partien blieben die Sabres ohne Tor. Wäre es da nicht schön, wenn Greiss sein 200. NHL-Spiel mit einem Shutout, seinem ersten in dieser Saison, begehen könnte?
Penguins unter Zugzwang, am Scheideweg
Angesichts von nur zwei doppelten Punktgewinnen aus ihren vergangenen sieben Auftritten (2-5-0), ist es durchaus legitim von einer Krise beim amtierenden Stanley Cup Champion zu sprechen. Die Pittsburgh Penguins mussten sich zuletzt den Anaheim Ducks mit 0:4 geschlagen geben.
Am Mittwoch erwarten die Penguins mit den Columbus Blue Jackets einen Divisionsrivalen, der sich mitten im Kampf um die Tabellenführung in der Metropolitan befindet, jedoch auf die Dienste von Rechtsaußen Cam Atkinson und Center Alex Wennberg verzichten müssen, die sich verletzt haben und für mehrere Wochen ausfallen werden. Durch eine weitere Niederlage hätten die Penguins, die aktuell nur den siebten Rang in ihrer Division belegen, den Anschluss auf einen der ersten drei Plätze endgültig verloren. Bei einem 'Zweier' könnten sie den Rückstand gegenüber ihren Gästen auf fünf Punkte verkürzen.
Vor sechs Tagen gaben sich schon einmal die Blue Jackets die Ehre in der PPG Paints Arena von Pittsburgh, damals unterlagen sie mit 2:3 Toren nach Penaltyschießen.
Penguins Coach Mike Sullivan gibt die Devise vor mit der sie Columbus, das in seinen letzten fünf Begegnungen nur einmal mehr als zwei Gegentore hinnehmen musste, begegnen werden: "Wir müssen einen besseren Job verrichten, um von der ersten Minute an bereit zu sein. Wenn du erst einmal hinten liegst, dann wird es richtig schwer."
Der Kampf um die Tabellenführung
Die Nashville Predators und die St. Louis Blues treffen sich im Scottrade Center von St. Louis zum direkten Duell um die Tabellenführung in der Central Division. Nur ein Zähler trennt den Tabellenführer aus St. Louis von den zweitplatzierten Predators.
Die Blues kehren von einer Tour durch Kanada zurück, während der sie drei von vier Spielen verloren und die Predators würden gerne ihre Negativserie von drei Niederlagen hintereinander (0-2-1) beenden, nachdem sie zuvor sieben Spiele in Folge punkten konnten (6-0-1).
Nashvilles Schweizer Teamkapitän Roman Josi haderte nach der 3:4-SO-Pleite gegen die Dallas Stars mit der Effektivität im Powerplay und nahm sich dabei nicht aus der Kritik: "Ich muss mich auch in die Verantwortung nehmen. Wir standen lange mit 4-gegen-3 und dann auch noch mit zwei Mann mehr auf dem Eis, da müssen wir doch einen Weg finden, um zu treffen."

Probleme beim Torabschluss hatten in den vergangenen zwei Wochen auch die Blues, die in sechs ihrer letzten sieben Auftritte nur einmal (3:1 vs. VAN) öfters als zweimal die schwarze Hartgummischeibe im gegnerischen Netz versenken konnten. Als die Predators ihnen am 24. November einen Besuch abstatteten, hielten sich diese schadlos (2:0).
Gelingt Edmonton der fünfte Doppelschlag?
Für die Edmonton Oilers steht einiges auf dem Spiel, wenn sie am Mittwoch im Bell MTS Place bei den heimstarken Winnipeg Jets antreten, die sich vor heimischer Kulisse erst viermal bezwingen ließen (12-3-1) und nur in zwei ihrer letzten neun Begegnungen auf eigenem Eis mehr als zwei Gegentreffer zuließen.
Mit vier Siegen in Folge zeigt die Leistungskurve der Oilers, die nach einem verpatzten Saisonstart viel gutzumachen haben, nach oben. Ihr deutscher Center Leon Draisaitl präsentierte sich in einer klasse Verfassung und bewies mit sieben Torvorlagen ein gutes Auge für die Mitspieler. "Wir haben zuletzt richtig gutes Eishockey gezeigt und treten so wie in der vergangenen Saison. Alle vier Reihen von uns haben zurzeit einen Lauf", freute sich Draisaitl nach dem 4:1-Heimsieg gegen die Montreal Canadiens über die Erfolge vor der Weihnachtspause.

Sollten die Westkanadier in Winnipeg ihre Siegesserie fortsetzen, könnte ihr 4-Punkte-Rückstand gegenüber dem zweiten Wildcard-Platz in der Western Conference weiter schmelzen und ihr Vertrauen in das eigene Leistungsvermögen noch einmal zulegen.
Die weiteren Spiele vom Mittwoch:
Detroit @ New Jersey
Die Trauben hängen für die Detroit Red Wings, nach zwei Niederlagen in Folge und nur drei Siegen aus ihren letzten zehn Begegnungen, ziemlich hoch (3-5-2). Noch schwerer wird es ihnen fallen, im Prudential Center von Newark, gegen die New Jersey Devils etwas zu ernten. Die Devils haben mit vier Siegen in Serie einen Lauf und würden mit einem weiteren Zweier gerne ihre Tabellenführung in der Metropolitan Division verteidigen
Montreal @ Carolina
Die Montreal Canadiens verbreiten bei ihren Auftritten in fremden Arenen nur wenig Angst und Schrecken (7-9-1). Nun gilt es für die Frankokanadier in der PNC Arena von Raleigh bei den Carolina Hurricanes, die fünf ihrer letzten sechs Partien gewinnen konnten (5-1-0), zu bestehen. Ein besonderer Abend dürfte es für Hurricanes Center Jordan Staal, der dem 4:2-Sieg gegen Buffalo einen Treffer beisteuerte, werden. Der 29-Jährige wird seine 800. NHL-Partie bestreiten.
Dallas @ Minnesota
Vier Punkte trennen die Dallas Stars auf dem ersten Wildcard-Platz im Westen von ihrem Gastgeber, die Minnesota Wild, vor dem heutigen Aufeinandertreffen im Xcel Energy Center von St. Paul. Die Wild konnten auf ihren vier Partien umfassenden Roadtrip nur zwei Zähler einfahren (1-3-0) und werden beim Versuch der Wiedergutmachung ihre Heimstärke (10-4-2) in die Waagschale werfen.
Washington @ NY Rangers
Nach zwei Niederlagen in Folge bekommen es die Washington Capitals im Madison Square Garden von Manhattan mit den New York Rangers zu tun, die am Samstag den Toronto Maple Leafs mit 2:3 unterlegen waren. Abhängig vom Ausgang der Partie in New Jersey könnten die Capitals auf den ersten Platz in der Metropolitan Division springen. Mit einem Sieg gelänge es den Rangers auf das Spitzentrio aufzuschließen.
Arizona @ Colorado
Vor der dreitägigen Weihnachtspause konnten die Colorado Avalanche den Arizona Coyotes eine bittere 2:6-Niederlage in Glendale zufügen. Nun sehen sich die Kontrahenten im Pepsi Center von Denver wieder - eine Gelegenheit für den Tabellenletzten Revanche zu nehmen. Die Avalanche mussten sich in ihren vergangenen acht Spielen nur zweimal in der regulären Spielzeit geschlagen geben (5-2-1) und zeigten, dass sie noch lange nicht ihre Hoffnungen auf eine Playoffteilnahme begraben haben.
Vegas @ Anaheim
Die Vegas Golden Knights verließen in acht ihrer letzten neun Begegnungen das Eis als Sieger (8-0-1) und sind drauf und dran die alleinige Tabellenführung in der Western Conference zu übernehmen. Voraussetzung hierfür wäre ein Auswärtserfolg bei den Anaheim Ducks, die bei ihrem Gastauftritt in Pittsburgh eine sechs Partien umfassende Auswärtstour erfolgreich abschließen konnten. Vegas Schlussmann Marc-Andre Fleury könnte im Honda Center von Anaheim zu seinem 700. NHL-Einsatz kommen.