SensCelebrate

Die Ottawa Senators entschieden das Scotiabank NHL100 Classic, bei dem sie im Lansdowne Park in Ottawa auf die Montreal Canadiens trafen, mit 3:0 für sich. Das Spiel fand unter freiem Himmel statt und war Teil der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Liga, die damit ihren krönenden Abschluss fanden.

Von Beginn des ersten Drittels an zeigten die Hausherren, wer in Ontario das Sagen hat. Sie gewannen beinahe jedes Bully und nutzten ihre Dominanz im Puckbesitz, um Montreals Schlussmann Carey Price unter Dauerfeuer zu nehmen. Bereits im ersten Durchgang musste er 14 Schüsse stoppen, insgesamt waren es am Ende des Spiels 35 Versuche der Senators, die an Price scheiterten. Dennoch blieb es nach 20 Minuten noch bei einem torlosen Spiel.
Das änderte sich erst in der 35. Spielminute, als Jean-Gabriel Pageau den Puck unhaltbar über die linke Schulter von Price abfälschte. Tom Pyatt sicherte nach kurzem Gerangel am Bullypunkt vor dem Tor der Canadiens den Puck und legte auf Kapitän Erik Karlsson an der blauen Linie ab. Der Schwede spielte einen harten Pass in den Slot, wo Pageau nur den Schläger hinhalten musste.
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Der Teamchef der Senators machte insgesamt ein beeindruckendes Spiel. Er war nicht nur bei allen drei Treffern seiner Teamkollege auf dem Eis und war entscheidend für das 1:0, er steuerte auch sieben der 38 Torschüsse bei, sowie zwei Checks und er blockte ganze acht Schüsse. Mehr als einmal sah man ihn zur Bank humpeln, nachdem sein Fuß von einem Schuss getroffen worden war.
"In dieser Kälte die Schüsse zu blocken, war alles andere als angenehm", gab Karlsson zu. "Ich hätte vielleicht besser stehen können, aber am Ende hat heute jeder von uns getan, was nötig war, wir haben Schüsse geblockt, im Forecheck und Backcheck gearbeitet, den Puck geklärt, wir waren alle auf einer Wellenlänge und wollten wirklich gewinnen und egal was nötig war, wir haben es gemacht."
Kurz nach Pageaus Tor hatte Duchene eine erstklassige Chance auf 2:0 zu erhöhen, doch Price wechselte bei dem Angriff zwei gegen eins schnell die Seite und bekam den Schläger noch in den Schuss.
"Er hat meinen Schläger getroffen", erinnerte sich Price nach dem Spiel. "Ich habe alles versucht, es war eine Verzweiflungstat und ich hatte Glück."
Im Mitteldrittel sollte kein weiteres Tor fallen und so ging es mit einer knappen Führung für die spielbestimmenden Senators in die zweite Pause. Im dritten Drittel wurden die Canadiens aktiver, und kamen zu mehr Torschüssen, doch auch Senators Torwart Craig Anderson machte ein gutes Spiel hielt seinen Kasten gegen alle 28 Schüsse sauber. Damit durfte der Amerikaner den 40. Shutout seine NHL-Karriere feiern.
"Wir müssen härter für unsere Chancen arbeiten", kritisierte Canadiens Kapitän Max Pacioretty nach dem Spiel. "Wir haben absolut nichts kreiert, bis wir das Gefühl hatten, dass es unbedingt sein muss. Wir dürfen nicht so lange warten, sondern müssen Spiele so beginnen und uns das Momentum erarbeiten, um Spiele zu gewinnen. Wir haben am Ende etwas mehr Zeit im Angriff gehabt, aber wenn man nur ein halbes Drittel Druck macht, gewinnt man keine Spiele."
Drei Minuten vor Ende des Spiels ließ Bobby Ryan die 33.959 Zuschauer, die der Kälte von -11° C trotzten, aus den Sitzen springen. Er nahm Canadiens Verteidiger Jonathan Drouin im Drittel Montreals den Puck ab, ging alleine auf Price zu und überwand ihn auf der Fanghandseite.
Cheftrainer Claude Julien sah sich in der Folge gezwungen, Price für den sechsten Feldspieler vom Eis zu nehmen, doch der Anschlusstreffer wollte nicht fallen. Elf Sekunden vor der Schlusssirene schnappte sich Mark Stone einen Pass der Canadiens, spielte zu Nate Thompson an der roten Linie und Thompson traf von dort das leere Tor.
Für die Canadiens war es die vierte Niederlage in fünf Spielen, nun haben sie zwei Tage frei, bevor sie am Dienstag bei den Vancouver Canucks zu Gast sind. Montreal wird im restlichen Kalenderjahr kein Heimspiel mehr bestreiten. Die Senators haben nun zwei von zwei Heimspielen im Dezember gewonnen und treten am Dienstag erneut zuhause gegen die Minnesota Wild an.