Schlüsselspieler bringen Nashville ins Finale
Pekka Rinne, P.K. Subban und Filip Forsberg leisten entscheidende Beiträge zum Finaleinzug der Preds
von Alexander Gammel / NHL.com/de Autor
Seit Montag ist es offiziell, die Nashville Predators stehen erstmals in ihrer Vereinsgeschichte im Finale um den Stanley Cup. Dabei hatte sie zu Beginn der Playoffs wohl kaum jemand auf dem Zettel. Als achtes Team der Western Conference qualifizierten sie sich mit der zweiten Wild Card und sollten damit in der ersten Runde der Playoffs gleich auf die überragenden und hochfavorisierten Chicago Blackhawks.
Vom ersten Spiel an überraschten sie dann die Fans und Experten, als sie die Hawks in vier Spielen besiegten und dabei nur drei Tore kassierten. In der zweiten Runde trafen sie dann auf die St. Louis Blues, wieder kein leichter Gegner, der vor allem mit körperlich hartem Spiel unangenehm für seine Widersacher ist, was auch der Schweizer Stürmer Kevin Fiala zu spüren bekam, der sich im ersten Spiel der Serie den Oberschenkel brach. Im Conference Finale gegen die Anaheim Ducks, fielen weitere Spieler aus, wie Mike Fisher und der starke Ryan Johansen.
Als Außenseiter, der auch noch von Verletzungssorgen geplagt wurde, war es für die Preds daher umso wichtiger, dass einige Schlüsselspieler zu ihrer Topform finden. Einer der wichtigsten Spieler in den Playoffs war sicherlich Torwart Pekka Rinne. Während der Finne in der regulären Saison mit einem Gegentorschnitt von 2,42, einer Fangquote von 91,8%, 3 Shutouts und 31 Siegen in 61 Spielen eher durchschnittliche Werte. Nicht schlecht, aber deutlich hinter den Spitzentorhütern der Liga, wie Sergei Bobrovsky und Braden Holtby.
Video: ANA@NSH, Sp6: Rinne fängt Vatanens Schlagschuss
In den Playoffs wuchs Rinne dann über sich hinaus und zeigt derzeit wohl die besten Leistungen seiner Karriere. Er gewann 12 seiner 16 Spiele, bei 94,1% Fangquote, 1,7 Gegentoren pro Spiel und zwei Shutouts. Der 34-jährige brachte seine Gegner regelmäßig zur Verzweiflung, wie auch mit seinen 38 Saves im entscheidenden Spiel gegen die Ducks. Rinne sprach nach seinen Siegen jedoch stets über die gute Arbeit seiner Verteidiger und die Unterstützung, die er von ihnen bekam.
Tatsächlich ist die Abwehrabteilung der Preds maßgeblich am Erfolg des Teams beteiligt. Sie leisten nicht nur gute Arbeit vor dem eigenen Tor, sie strahlen auch mehr Torgefahr aus, als jede andere Defensive. Sie erzielten 11 der 47 Tore ihres Teams und kamen insgesamt auf 42 Punkte. Der Anführer dieser Defensive ist P.K. Subban, der vor der Saison in einem der spektakulärsten Transfers des Sommers von den Montreal Canadiens kam.
Subban hatte nicht den Start bei seinem neuen Team, den man sich erhofft, oder erwartet hatte. Er hatte Verletzungsprobleme kam in der gesamten Saison nur auf 66 Spiele und brauchte ein wenig, um sich von seinen Verletzungen zu erholen und sich an das neue Team zu gewöhnen. Gegen Ende der Saison kam er aber immer besser in Form und machte in den Playoffs bisher zwei Tore und 10 Punkte.
Bemerkenswert ist aber auch, dass Subban, der als Offensivverteidiger bekannt ist, seinen Stil änderte. Er konzentriert sich mittlerweile mehr auf die Abwehr und ist ihr Herzstück und geht weniger Risiken im Spielaufbau ein. Damit leistete er einen entscheidenden Beitrag zu Nashvilles Leistungen in den Playoffs.
"Ich habe mich einfach ein wenig zurückgenommen und versucht zu arbeiten", erklärte Subban seinen Weg zurück zu seiner Form. "Wir sind uns als Gruppe sehr nah. Deshalb haben wir diesen Erfolg. Wir arbeiten alle füreinander und wir wollen nur das beste füreinander."
Auch im Angriff haben die Predators einen Schlüsselspieler, Filip Forsberg. Bereits in der regulären Saison zeigte er mit 31 Toren und 58 Punkten eine unglaubliche Torgefahr. Auch in den Playoffs nimmt er den Fuß nicht vom Gas, im Gegenteil, er steigerte sich sogar noch. In 16 Spielen kommt er bisher auf acht Tore und 15 Punkte. Im entscheidenden Spiel gegen die Ducks bereitete er das 3-1 vor und traf selbst zum 5-3 ins leere Tor. Damit punktete er in jedem der sechs Spiele gegen die Ducks und bereits im siebten Spiel in Folge.
Video: ANA@NSH, Sp3: Forsberg bezwingt per Rebound Gibson
Auch in der Finalserie werden diese drei eine wichtige Rolle für den Erfolg der Preds spielen, wenn sie den ersten Stanley Cup der Teamgeschichte holen wollen. Bei ihren bisherigen Leistungen ist allerdings auch nur schwer vorstellbar, dass sie abbauen werden, im Moment stellt sich eher die Frage, wer sie aufhalten soll.