Der zweite Western Conference-Halbfinalist der Stanley Cup Playoffs 2018 ist gefunden: Die San Jose Sharks folgen den Vegas Golden Knights in die nächste Runde. Die Fins gewannen Spiel 4 auf heimischen Eis im SAP Center mit 2:1 gegen die Anaheim Ducks und feierten somit einen Sweep gegen den kalifornischen Rivalen.

"Man erwartet nie einen Sweep", war Sharks Stürmer Logan Couture positiv überrascht. "Man will den Sweep immer. Man will jedes Spiel gewinnen, aber sie haben ein wirklich gutes Team. Ihnen fehlten in einigen Spielen gute Spieler. Sie haben heute wirklich gut gespielt."
Es war erneut Senkrechtstarter Marcus Sorensen, der die Sharks auf die Siegerstraße brachte. Der 26-jährige Schwede musste im Slot auf einen Joe-Pavelski-Schuss gleich mehrfach nacharbeiten und bugsierte seinen zweiten Rebound zum 1:0 an Ducks-Goalie John Gibson (22 Saves, 91,7 Prozent Fangquote) vorbei ins Tor (6.). Es war bereits der dritte Playoff-Treffer und vierte Endrunden-Scorerpunkt für Sorensen, der bei San Jose in der vierten Reihe spielt. Die Haie generierten also erneut Gefahr aus der Tiefe.
Danach stemmte sich Anaheim gegen das frühe Saisonaus, biss sich aber lange die Zähne am überragenden Sharks-Goalie Martin Jones (30 Saves, 96,8 Prozent Fangquote) aus. Ungewohnt viele Powerplay-Möglichkeiten ließ die Truppe aus Orange County ungenutzt (0/4).
"Wir haben sie hart bearbeitet, ein paar glückliche Pucks hier und da und es ist ein komplett anderes Spiel", nahm Ducks Stürmer Ryan Getzlaf sein Team in Schutz. "Ihr Torwart Martin Jones spielte überragend. Wir kamen einfach nicht an ihm vorbei."
Erst im Schlussdrittel keimte noch einmal kurz Hoffnung auf: Ducks-Stürmer Andrew Cogliano stand ungedeckt im Slot und wurde vom hinter dem Tor stehenden Ryan Kesler gekonnt in Szene gesetzt - 1:1 (48.). Die Freude hielt aber gerade einmal nur 76 Sekunden an, dann zahlte sich ein aggressiver Forecheck der Fins aus: Marc-Edouard Vlasic zog von der blauen Linie ab, seinen Schuss fälschte Tomas Hertl erfolgreich zum 2:1 ins Tor ab (50.).
Von diesem Nackenschlag erholte sich Anaheim nicht mehr und kam auch mit gezogenem Torwart in einer spannenden Schlussphase nicht mehr zum Ausgleich. Damit machte San Jose den Sweep gegen den kalifornischen Rivalen perfekt und trifft im Conference-Halbfinale auf den Pacific-Division-Konkurrenten Vegas Golden Knights, die ebenfalls noch kein Spiel in den Playoffs verloren (4:0 gegen die Los Angeles Kings).
"Ich bin sehr stolz auf unser Team, den Kampfgeist und die Haltung", lobte Sharks Trainer Peter DeBoer. "Wir haben in dieser Serie eine gewisse Einstellung von ihnen verlangt. Wir wussten, was uns bevorsteht, dass sie Druck machen würden und es eine körperbetonte Serie wird. Wir haben unsere Stellung gehalten ohne Strafen zu nehmen und haben Disziplin bewiesen."
Für die Sharks spielte der Schweizer Timo Meier als Linksaußen in der dritten Sturmreihe neben Center Chris Tierney und Rechtsaußen Kevin Labanc. Der 21-Jährige brachte es auf einen Schuss, zwei Checks, einen Block und 12:09 Minuten Eiszeit (davon 1:40 im Powerplay). Ducks Verteidiger Korbinian Holzer wurde wieder nicht eingesetzt und könnte jetzt die deutsche Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft verstärken.