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Das hatte es so in der besten Eishockeyliga der Welt zuvor in dieser Deutlichkeit noch nie gegeben: Ein zu Beginn der Playoffs "nur" an Nummer Acht gesetztes Team katapultierte die Nummer Eins direkt mit einem sogenannten 'Sweep', einem glatten 4:0-Serienerfolg also, aus der KO-Phase.

Genau dieses Kunststück gelang nun aber dem klaren Underdog, den Nashville Predators, gegen den haushohen Favoriten und ambitionierten Titelanwärter auf die begehrteste Eishockeytrophäe der Welt, die Chicago Blackhawks.
Der Mitfavorit im Kampf um den begehrten Stanley Cup musste sich nun bekanntlich bereits sehr frühzeitig in die Sommerpause verabschieden, während die "Preds" nun auch weiter vom ersten Titelgewinn der Franchisegeschichte träumen dürfen.
Und genau an dieser sportlich so herausragenden Erfolgsgeschichte der ersten Playoff-Runde war auch der Schweizer Roman Josi maßgeblich mit beteiligt. Denn der Berner Verteidiger erzielte im entscheidenden Spiel nach der Spielhälfte nicht nur das wichtige Führungstor für seine Farben, er erhöhte auch zehn Minuten vor der Ende zum beruhigenden 3:0.

Die Predators, bei denen natürlich auch Yannick Weber und Kevin Fiala zum in dieser Spielzeit mit zum Einsatz gelangen, treffen in der nächsten, der zweiten Runde der NHL-Playoffs nun auf die St.Louis Blues. Diese hatten ihrerseits den Schweizer Nino Niederreiter, der aktuell bei den Minnesota Wild unter Vertrag steht, mit einem deutlichen 4:1-Erfolg in der Serie frühzeitig in die Sommerpause geschickt.
Dank der Mithilfe von Josi sorgten die Jungs aus Nashville in den letzten rund zwei Wochen ihrerseits jedoch dafür, dass sich Chicago ohne einen einzigen Sieg aus der Post-Season verabschieden musste, in seinen vier Auftritten nach dem Ende der Hauptrunde auch gerade mal drei Tore erzielen konnte. Damit hätte so nun wirklich wohl niemand ernsthaft gerechnet.
Herausragend dabei aber natürlich längst nicht nur Josi, sondern natürlich auch der überragende Torhüter der Franchise, Pekka Rinne. Dieser glänzte mit durchgängig guten Statistiken und ließ die Angreifer mehr als einmal schier verzweifeln. Die "Chemie" in der Defensive der Mannschaft aus Tennessee stimmte einfach.
Bestandteil dieses kleinen, modernen Eishockeymärchens sind aus unserer mitteleuropäischen Sicht hier in diesem Falle eben besonders die drei Schweizer Josi, Fiala und Weber.
Und auch wenn hier sicherlich alle drei ihren Anteil am Teamerfolg haben steht Josi sicherlich am deutlichsten im Mittelpunkt des weltweiten Medieninteresses. Denn er ist halt mit all seiner Erfahrung und Persönlichkeit inzwischen der klare Leader dieser so überzeugenden Nashville Predators-Defensive, inzwischen ja womöglich sogar des gesamten Teams.
Der Berner erhielt in der jüngsten Serie gegen die Blackhawks durchschnittlich etwas mehr als 27 Minuten Eiszeit pro Spiel. Ein toller Wert.
Damit übernahm er mehr Verantwortung als jeder andere Aktive im Team und auch rund zwei Minuten mehr Spielzeit als der andere Topverteidiger der Franchise, P.K. Subban, der im Sommer in einem vielbeachteten Trade aus Montreal im Austausch mit Shea Weber aus Montreal zum Team aus dem Süden stieß.

Josi ist gegenwärtig im bisherigen KO-Runden-Verlauf zudem auch der Spieler der Predators, der in den Playoffs die meisten Schüsse auf das gegnerische Tor bringt. Im vierten Spiel der Serie gegen Chicago wurde er dafür, wie bereits eingangs erwähnt, sogar mit zwei eigenen Toren reichlich belohnt.
Der 26-Jährige spielt aktuell vielleicht sogar so gut wie noch nie zuvor in seiner aktiven Laufbahn in Übersee. Er belegt aktuell für jedermann erkennbar, dass er auch ohne seinen langjährigen Defensivpartner Weber als Verteidiger das Spiel einer NHL-Auswahl mehr als nur durchschnittlich prägen kann.
Ein weiteres Teilchen des Predators-Erfolgs-Puzzles aus dem Lande der Eidgenossen heißt seit Wochen auch Kevin Fiala. Der erst 20-Jährige hat sich in dieser Saison in der NHL längst fest etabliert. Auf stolze 58 Einsätze für Nasvhille kommt er in dieser Spielzeit mittlerweile, und er kann seinerseits inzwischen auch bereits 13 Tore und fünf Assists in der besten Eishockeyliga der Welt aufweisen.
Zwei Treffer schoss Fiala auch jüngst in der ersten Playoff-Serie gegen Chicago. Darunter unter anderem der äußerst wichtige und am Ende dann wegweisenden Siegtreffer in der Verlängerung im wichtigen dritten Spiel des Kräftemessens mit den "Hawks".
Fiala kann sich seit Monaten schon in den Angriffsreihen des Teams aus Nashville behaupten. Mit durchschnittlich rund 17 Minuten Eiszeit pro Spiel schenkt ihm Cheftrainer Peter Laviolette, der ja bereits im Jahre 2006 mit dem Underdog Carolina Hurricanes bewiesen hat, wie man den Stanley Cup gewinnen kann, viel Vertrauen.
Dieser zahlt das in ihn gesetzte Grundvertrauen zurück, kann derzeit pro Begegnung ebenfalls rund drei eigene Torschüsse auf den Kasten des Gegners abfeuern. Seine Erfolgsquote von rund 18% ist dabei ebenfalls mehr als beachtlich.
Seine deutliche Leistungssteigerung zuletzt verleiht der Nashville-Offensive aktuell somit auch erfreulich deutlich mehr Tiefe. Auch das war neben den starken Auftritten von Rinne und Josi sicherlich einer der Schlüssel zum Erfolg gegen die zuvor als schier übermächtig angesehenen Blackhawks.
Dritter Schweizer im Bunde bei den "Preds" ist derzeit Yannick Weber. Im Vergleich zu den anderen Eidgenossen wird über ihn jedoch aktuell (noch) nicht so sehr viel geschrieben. Der Berner kam erst kürzlich aus Vancouver nach Nashville. Bei den Canucks saß er noch relativ häufig auf der Tribüne. In Music-City fand er dann zeitig seine Rolle im Team.

Aktuell werden für ihn rund elf Minuten Einsatzzeit pro Spiel verzeichnet. Immerhin! Der 28-Jährige teilt regelmäßig Checks aus, blockt engagiert Schüsse ab und gilt allgemein als ein harter Arbeiter für den Teamerfolg der Predators. Solche "Indianer" im Team sind bekanntlich im Teamsport grundsätzlich unentbehrlich für den Erfolg einer Mannschaft.
Alle drei Schweizer wissen in den Playoffs bisher also auf ihre eigene Art und ihrer jeweiligen Rolle gut zu überzeugen. Eine erste große Hürde haben sie mit dem "Sweep" gegen Chicago nun auch bereits erfolgreich gemeistert. Die nächste Herausforderung für das Team heißt nun St.Louis Blues.
Auch diese Truppe ist auf dem Papier wohl sportlich etwas höher einzuschätzen als die "Preds". Alleine die hochkarätig besetzte Offensive wird wohl eine große Herausforderung für Roman Josi & Co. Und auch im Tor ist der nächste Gegner mit Jake Allen mindestens ähnlich hochkarätig besetzt wie die Jungs aus Nashville mit Rinne als großem Rückhalt.
Doch wer die Blackhawks mit einem klaren "Sweep" aus der Endrunde befördert hat, wer drei hochmotivierte und aktuell in sehr guter Form agierende Schweizer im Kader hat, dem muss auch vor dem nächsten Gegner, egal wie er auch immer heißen mag, gar nicht bange sein.