Forsberg_Arvidsson

Dass ein Stanley Cup Finale kein Selbstläufer ist, wussten die Pittsburgh Penguins ganz genau, doch dass ihnen die Nashville Predators in der Bridgestone Arena von Nashville so viel Mühe bereiten, dürfte sie dennoch überrascht haben. Nach ihren zwei Heimsiegen in den ersten zwei Stanley Cup Finales traten die Penguins voller Zuversicht die Reise nach Nashville an und erlebten zweimal ihr gold-blaues Wunder. Nach einer 1-5 Niederlage am Samstag unterlagen sie auch am Montag dem Western Conference Champion deutlich mit 1-4 Toren. Die Serie steht nun 2-2 Unentschieden.

Während die Stimmung in der Kabine der Predators, ähnlich jener ihrer Fans im weiten Rund, am Siedepunkt war, herrschte bei den Penguins bedrückende Stille. Von den Stars des mit Stanley Cup Champions bestücktem Team kam in den vergangenen zwei Auftritten zu wenig. Mannschaftsführer Sidney Crosby mühte sich redlich und zeichnete sich auch für beide Treffer der Penguins in den vergangenen zwei Partien mitverantwortlich (1 Tor, 1 Assist), doch ein Evgeni Malkin, ein Phil Kessel oder ein Bryan Rust blieben blass. Die zwei Erstgenannten standen in Spiel 4 bei zwei Gegentreffern mit auf dem Eis. Ihre +/-Bilanz aus den letzten zwei Begegnungen betrug -3 und -4.
Die Namen der Helden lauten gänzlich anders, nämlich Calle Jarnkrok, Frederick Gaudreau, Viktor Arvidsson und Filip Forsberg. Die vier Torschützen der Predators in Spiel 4, keiner von ihnen ist älter als 25 Jahre, verfügen summiert über eine Playofferfahrung von gerade einmal 119 Partien - alleine Malkin kommt schon auf 147. Der Schwede Jarnkrok und der Frankokanadier Gaudreau erzielten in diesem Jahr die ersten Playofftore ihrer Karrieren - Kessel und Malkin brachten es in ihrer NHL-Laufbahn auf zusammen 87 Playofftreffer. Der 22-jährige Forsberg beendete am Montag seine nur drei Spiele währende Ladehemmung mit einem Empty Netter zum 4-1 Endstand, während Kessel mittlerweile schon seit sechs Partien auf einen Torerfolg wartet. Am Anspielpunkt entschied Mike Fisher, der gestern nicht nur seinen 37. Geburtstag feiern konnte, das Duell der Teamkapitäne mit 57 Prozent gewonnener Bullys für sich.

"Das habe ich mir zu meinem Geburtstag gewünscht. Es war das schönste Geschenk, das man mir heute machen konnte. Die Jungs haben unglaublich gespielt", freute sich der Jubilar. Fisher dachte aber auch sofort an die noch anstehenden Aufgaben: "Ich werde das nicht zu lange genießen, den es gibt noch viel zu tun. Wir wissen wieviel Arbeit noch auf uns wartet."
In den Angriffsreihen der Predators gibt es nicht den großen Superstar, vor allem nicht, nachdem sich mit Center Ryan Johansen ihr bester Vorbereiter aus der regulären Saison im Western Conference Finale verletzt hatte und für das Stanley Cup Finale ausfällt. Doch ihrem Erfolg tat das ebenso keinen Abbruch, wie die zwei, aufgrund der Spielanteile unglücklichen, Niederlagen zum Finalauftakt. Das Blatt hat sich zugunsten der, der Ausdruck sei mir erlaubt, 'Außenseiter' gewendet.
"Wir brauchen jeden Mann. Es ist wichtig, dass jeder seinen Beitrag leistet, damit wir als Mannschaft erfolgreich sind. Fil [Forsberg] hat gut gespielt. Arvi [Arvidsson] hat hart gearbeitet und Jarni [Jarnkrok] hatte, wie ich glaube, seinen besten Auftritt", lobte Nashvilles Headcoach Peter Laviolette sein schwedisches Dreigestirn in Spiel 4 und gab noch eine Erklärung darüber ab, warum sie die Ausfälle auf der Centerposition kompensieren konnten: "Sie sind alle gute Spieler. Selbstverständlich hätten wir auch gerne Ryan in unseren Reihen, doch wir haben ihn nicht. Zu diesem Zeitpunkt in der Saison lautet das Motto 'Schwimmen oder untergehen'. Jeder der Jungs muss sich steigern. Colton [Sissons] musste sich steigern, Jarni musste sich steigern, Freddy Gaudreau stieß hinzu und musste sich steigern. Wäre ihm das nicht gelungen, wäre es für uns schwer geworden. Fiddler [Center Vernon Fiddler] kam rein und spielte eine wichtige Rolle. Zu diesem Zeitpunkt in der Saison brauchen wir Kerle, die kontinuierlich auf höchstem Level agieren können."

Auch die Penguins brauchen jeden Mann um ihren Titel verteidigen zu können. Die Last des Tore schießen kann nicht nur auf den Schultern ihres 22-jährigen Rookies Jake Guentzel liegen, der vier Tore in den ersten drei Finalbegegnungen erzielen konnte.
Es ist still geworden, um Pittsburghs Stars, doch Cheftrainer Mike Sullivan ist zuversichtlich, dass auch Kessel wieder punkten wird: "Wir haben ihn heute in mehreren Reihen eingesetzt. Er stand manchmal mit Geno [Malkin] auf dem Eis, dann spielte er wieder zusammen mit Cully [Matt Cullen] und anderen Jungs. Wir haben alles unternommen, dass bei ihm der Knoten platzt. Ich glaube schon, dass er einige gute Torchancen hatte und er hat sich bemüht, häufiger zum Abschluss zu kommen. Das ist sehr wichtig. Wenn er zuallererst ans Schießen denkt, dann kann er wirklich sehr gefährlich sein. Ich glaube auch, dass er heute mehr Puckbesitz hatte als in den Partien zuvor. Das muss er beibehalten, dann wird er auch wieder Tore schießen. Daran glauben wir ganz fest."
Das fünfte Aufeinandertreffen zwischen den Nashville Predators und Pittsburgh Penguins findet am Donnerstag in der PPG Paints Arena von Pittsburgh statt (2 p.m. ET).