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An diesem Samstag stand Tobias Rieder auf dem Eis. Aber nicht in den Playoffs der NHL, für die sich seine Arizona Coyotes deutlich nicht qualifiziert haben, sondern erstmals in diesem Jahr mit der deutschen Nationalmannschaft, die er bei der am 5. Mai beginnenden Heim-Weltmeisterschaft unterstützen will. In Nürnberg wurde ein Testspiel gegen Tschechien absolviert, das am Ende gegen einen noch unterbesetzten Gegner 7-4 gewonnen wurde.

Trotz allem ist das Geschehen in Nordamerika ein Thema und steht bei den Nationalspielern auf dem Tagesprogramm. "Natürlich schauen wir jeden Morgen die Highlights der Nacht an und es wird von uns intensiv verfolgt", sagte Rieder im exklusiven Interview mit NHL.com/de.
Doch zunächst blickt Rieder auf seine eigene Saison in der NHL zurück. "Ich bin sehr zufrieden, wie meine Saison gelaufen ist", betonte er. "Ich denke, dass ich wieder einen Sprung nach vorne gemacht habe und sich mein Spiel weiterentwickelt hat."
Mit 16 Toren stellte er eine neue persönliche Bestleistung auf. Weil ihm allerdings nur 18 Assists gelangen, reichte es im Punktebereich nicht dafür. Dort war er im Vorjahr mit 23 Vorlagen und damit 37 Punkten um drei Punkte besser.
Rieder, der noch nie selbst Playoffs gespielt hat, weil für die Coyotes in den vergangenen drei Jahren, seitdem er bei ihnen spielt, stets frühzeitig Schluss war, fiebert trotzdem in der heißen Phase mit und das aus einem besonderen Grund.

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"Mit Tom [Kühnhackl] habe ich regelmäßig Kontakt und telefoniere mit ihm", erzählte Rieder. "Ich freue mich für ihn, dass es läuft und sie in der zweiten Runde stehen." Er kommt wie Kühnhackl aus Landshut und die beiden kennen sich aus Kindheitstagen, sind demnach eng befreundet.
Rieder war auch zur Stanley Cup Party seines Freundes im August in Landshut eingeladen, betrachtete das begehrte Objekt allerdings nur aus der Ferne. Das Anfassen gebietet sich für einen aktiven Spieler, der ihn nicht selbst gewonnen hat, nicht.
Wird es eine solche Party erneut in diesem Jahr geben? "Pittsburgh scheint wieder gut drauf zu sein, obwohl sie einige Verletzte haben und von daher ist ihnen alles zuzutrauen", sagte Rieder. "Andererseits ist die Eastern Conference sehr stark und ein harter Weg bis ins Finale."

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Die Playoffs haben in diesem Jahr schon einige Überraschungen gebracht. "In diesem Jahr sind einige Mannschaften dabei, die sich überraschend gut aus der Affäre ziehen", sagte Rieder. "Die Spiele sind sehr eng und viele gehen in die Verlängerung. Das spricht für die Ausgeglichenheit in der Liga."
"Das 4-0 von Nashville ist eine große Sensation", sagte er weiter. "Davon ist sicher niemand ausgegangen. Ich habe einen guten Freund, der Chicago Fan ist und der ist ziemlich geknickt. Sie waren durchaus wieder ein großer Favorit und sind ohne Sieg raus."