Josi spricht über die Erwartungen für die Saison

NHL.com/de geht jeden Freitag in der Saison 2019/20 auf das am Samstag oder Sonntag zur Primetime in Europa stattfindende NHL Europa-Spiel der Woche besonders ein, indem fünf Gründe für das Anschauen der Partie vorgestellt werden. In dieser Ausgabe geht es um das Spiel für die Schweiz: Nashville Predators gegen die New York Rangers.

Am Samstag um 19 Uhr MEZ (live bei Teleclub Sport, NHL.tv) empfangen die Nashville Predators mit ihrem Schweizer Kapitän Romans Josi in der Bridgestone Arena die New York Rangers. Nashville verlor am Donnerstag mit 5:6 nach Verlängerung gegen die Calgary Flames. Josi blieb dabei ohne Scorerpunkt und ging damit erstmals in dieser Saison zwei Spiele in Folge leer aus. Die Rangers machten am Dienstag mit einem 4:1 gegen die Tampa Bay Lightning auf sich aufmerksam.
Fünf Gründe, warum es sich lohnen wird, das Spiel live anzuschauen:
Es wird Zeit für Josi
Der Berner führt Nashville nicht nur als Kapitän an, sondern auch als einer der Topscorer. Josi unterschrieb am Dienstag einen Vertrag über weitere acht Jahre. Laut General Manager David Poile war das die "vielleicht wichtigsten Verhandlungen", die er je hatte. "Es geht nicht nur darum, was er jeden Abend auf dem Eis zeigt", betonte Trainer Peter Laviolette. "Ich zähle jederzeit auf seine Führungsqualitäten und das weiß er. Er ist bei uns in der Kabine eine bedeutende und starke Stimme und wir haben eine großartige Person und einen großen Menschen mit ihm."
Josis Abwehrkollege Ryan Ellis übernahm erst im vergangenen Spiel mit seinem 14. Punkt (zwei Tore, zwölf Assists) die Führung in der teaminternen Scorerwertung. Josi liegt nach Punkten (13) und Toren (fünf) auf Rang zwei. Im ligaweiten Vergleich trafen nur zwei Verteidiger öfter. Josi punktete in neun seiner 13 Auftritte, seine aktuell zwei punktlosen Spiele sind eine Premiere für die laufende Saison. Die löchrige Abwehr der Rangers (3,5 Gegentore pro Spiel) dürfte eine gute Gelegenheit sein, um die Miniflaute zu beenden.

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Kampf um die Spitze
Die Predators haben das Spiel am Donnerstag zwar verloren, sind dank einer starken Form in den vorherigen Spielen mit 18 Punkten (8-3-2) aber ganz vorne mit dabei. "In den vergangenen drei oder vier Spielen haben wir angefangen das Eishockey zu spielen, das wir uns vorgenommen hatten", erklärte Ellis nach der Niederlage. "Heute war ein Schritt zurück, aber wir werden uns um die Probleme kümmern und die Sache abhaken." Mit einem Sieg können sie den punktgleichen Colorado Avalanche (8-2-2) die Führung in der Central Division abnehmen. Vor dem Spiel gegen die Flames punkteten sie in fünf Spielen in Folge und gewannen vier Partien in Serie. Es steht nicht nur die Tabellenführung in der Division auf dem Spiel, sondern sogar die Spitze der gesamten Western Conference. Die Edmonton Oilers führen diese mit 19 Punkten an (9-4-1) und liegen damit nur einen Punkt vor den Predators.

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Torgarantie in Tennessee
Ob die Predators gewinnen oder verlieren, für Unterhaltung wird auf jeden Fall gesorgt. 53 Treffer und 4,08 Tore pro Spiel hat kein Team im Westen vorzuweisen. Mit 3,0 Gegentoren pro Spiel kombiniert bedeutet das, dass man in einem durchschnittlichen Match der Predators sieben Tore erwarten darf. In den 13 Spielen von Nashville fielen nur vier Mal weniger als sieben Tore.
Die Begegnung mit den Flames war übrigens nicht die erste der Predators, in der eine zweistellige Anzahl an Toren zu bestaunen war. In diesen Genuss kamen die Zuschauer bereits zum dritten Mal. Nashville gewann mit 6:5 gegen die Washington Capitals und unterlag den Los Angeles Kings mit 4:7.
Besonders gefährlich macht die Predators, dass wenig hilft, ihre Superstars in den Griff zu bekommen, denn in diesem Team kann einfach jeder treffen. Gegen die Chicago Blackhawks etwa erzielte beim 3:0-Sieg Nick Bonino alle Tore. Gegen die Flames war Austin Watson der durchschlagskräftigste Mann und sammelte zwei Tore und zwei Assists, nachdem er zuvor nur zwei Punkte auf dem Konto hatte.

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Faktor Forsberg
Die offensive Ausbeute der Predators ist umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass sie sechs Spiele lang ohne Filip Forsberg auskommen mussten. Forsberg war vergangene Saison mit 50 Punkten (28 Tore, 22 Assists) in 64 Spielen ihr drittbester Scorer und zweitbester Torschütze. Vor seiner Verletzungspause punktete er in jedem seiner sechs Einsätze und kam auf fünf Tore und drei Assists. Bei seiner Rückkehr am Donnerstag blieb er zwar ohne Punkt, wenn er jedoch wieder zu seinem Rhythmus findet, könnte er mit Viktor Arvidsson an seiner Seite und Roman Josi an der blauen Linie der ohnehin schon überwältigenden Offensive der Predators einen weiteren Schub verpassen.
"Ich weiß, wenn ich die Scheibe habe und er steht frei, dann stehen die Chancen verdammt gut, dass der Puck im Tor landet", schwärmte Center Matt Duchene über seinen schwedischen Mitspieler. "Es wird Spaß machen, ihn wieder zurückzuhaben."

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Achtung vor den jungen Rangers
Laut Tabelle sind die Predators die klaren Favoriten, allerdings darf man die Rangers keinesfalls unterschätzen. Das Team des legendären Torhüters Henrik Lundqvist gewann zwei der vergangenen drei Spiele und punktete in drei der vergangenen vier Spiele. Dabei standen sie nicht den etwa Kellerkindern der Liga gegenüber, sondern den Tampa Bay Lightning, Buffalo Sabres, Arizona Coyotes und Boston Bruins - allesamt starke Gegner. In diesen vier Spielen kamen die Rangers auf 16 Tore und 13 Gegentore. Das ist ein weiterer Hinweis dafür, dass am Samstag alles andere als eine Abwehrschlacht auf die Fans wartet.
Gegen die Lightning am Dienstag traten die Rangers mit dem drittjüngsten Team ihrer 93-jährigen NHL-Historie an. Sieben Spieler waren nicht älter als 21 Jahre, darunter die Torschützen Filip Chytil (20) und Kaapo Kakko (18) und Adam Fox (21). Die Verjüngungskur scheint den Rangers gut zu tun. "Wir sind mit ihnen engagierter", bewertete Trainer David Quinn den Einsatz seiner jungen Spieler. "Wenn das der Fall ist, kommt man einfach ins Rollen und erhält seine Chancen."
Besonders gut aufgelegt ist derzeit auch einer der erfahreneren Spieler, der 26-jährige Ryan Strome. Der Außenstürmer sammelte in den vergangenen fünf Spielen acht Punkte (drei Tore, fünf Assists) und verbuchte zuletzt in drei Spielen in Serie je zwei Punkte.