david quinn rangers

Die New York Rangers sind das einzige Team der Eastern Conference, das noch keinen Punkt einfahren konnte. Das änderte sich auch am Sonntag nach dem Gastspiel bei den Carolina Hurricanes nicht, das aber eine ganz neue Erkenntnis für den Trainerstab im Gepäck hatte.

Vor der Begegnung betonte Neu-Trainer David Quinn sehr überzeugt, dass durch die Art wie seine Mannschaft spiele, er sicher sei, dass sie schon bald mehr Tore erzielen würden. Diese Aussage wurde nach den zwei Auftaktpleiten, einem 2:3 am Donnerstag im Heimspiel gegen die Nashville Predators und einem 1:3 am Samstag auswärts bei den Buffalo Sabres getätigt. Im Nachhinein hätte Quinn gerne weniger Tore seiner Mannschaft gesehen, aber lieber den Sieg eingefahren.
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Mit 8:5 zogen die Rangers bei den Hurricanes den Kürzeren und lagen zwischenzeitlich mit 2:0, 3:2, 4:3 und 5:4 vier Mal in Führung, um am Ende doch wieder mit leeren Händen dazustehen. Ironie der Geschichte, die Rangers haben das, was ihnen die ersten beiden Spiele gefehlt hat, nämlich Tore zu schießen, besser gemacht, aber in Bereichen deutlich schlechter gespielt, was die vielen Gegentore zur Ursache hatte.
"Du musst je nach der Situation Eishockey spielen und das habe ich heute komplett bei uns vermisst", analysierte Quinn. "Defensiv lief es heute bei uns überhaupt nicht. Wir haben so ausgesehen, als wenn uns das alles neu wäre."
Diese Niederlage und die Art, wie sie zustande kam, war Wasser auf die Mühlen der Skeptiker, die vor der Saison etwas kritisch auf den Kader und den neuen Jugendwahn bei dem traditionell sehr ambitionierten Franchise aus Manhattan geblickt hatten. Andere wiederum hatten insgeheim gehofft, dass der junge Kader mit dem neuen Trainer überraschend für Furore sorgen und womöglich bereits in dieser Saison wieder in die Stanley Cup Playoffs einziehen könnte. Diese kleine Euphorie hat einen ersten Dämpfer bekommen.

NYR@CAR: Svechnikov besorgt die Führung

Natürlich ist es nach nur drei Spielen viel zu früh, um irgendwelches Fazit zu ziehen, aber gerade der Auftritt in Carolina verriet, dass es einem routinierten Team nur selten passiert, eine viermalige Führung zu verspielen, den Rangers jedoch schon.
"Manchmal, wenn du merkst, dass es nicht so läuft, dann solltest du das Spiel einfacher, besser unter Kontrolle halten, so machen das Profis", merkte Quinn kritisch an. "Ich bin der Meinung, dass wir erfreut waren, Tore zu erzielen und einfach nur aufgegeben haben, was wir tun wollten."
Trotz allem Frust, sah Quinn positive Elemente im Spiel seines jungen Teams. Nur 35 Sekunden nach der vierten Führung zum 5:4 durch Chris Kreider glichen die Hurricanes erneut aus. Der Trainer vernahm danach einiges Leben in seiner und einen Ruck durch seine Mannschaft gehen.
"So ist es, weil wir hart dafür gearbeitet haben zurückzukommen", erläuterte Quinn. "Als sie ausglichen, haben wir weitergekämpft und manchmal war es so wie, 'und weiter geht's'. Man konnte das auf der Bank gut sehen."

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Zu einer weiteren Führung reichte es indes nicht, sondern nur zu drei abschließenden Gegentoren, was einigen Frust bei den Beteiligten hinterließ. Dass die Mannschaft und gerade die jungen Spieler noch einiges lernen müssen, ist das Fazit, das Mika Zibanejad ebenfalls zieht. "Wir müssen unsere Leistung für 60 Minuten abrufen", betonte der Stürmer. "Wir hatten da draußen einige gute Momente und haben die Drittel gut angefangen und darauf müssen wir aufbauen."
Neun der zehn Rangers-Spieler, die einen Punkt gegen Carolina verbuchen konnten, sind 26 Jahre oder jünger (Kevin Hayes, Jesper Fast, Brett Howden, Jimmy Vesey, Filip Chytil, Brady Skjei, Tony DeAngelo, Pavel Buchnevich und Vlad Namestnikov), vier von diesen sogar 23 Jahre oder jünger (Howden, Chytil, DeAngelo und Buchnevich).
Die kommenden Aufgaben werden nicht leichter, aber Quinn hat bis zum nächsten Spiel zu Hause im Madison Square Garden am Donnerstag gegen die San Jose Sharks ein paar Trainingseinheiten Zeit, entsprechende Justierungen vorzunehmen. Zwei weitere Heimspiele gegen die Edmonton Oilers am Samstag und gegen die Colorado Avalanche am Dienstag nächster Woche folgen dann, ehe es am Tag darauf zum Titelverteidiger Washington Capitals geht.
"Wir haben zwei Möglichkeiten, es zu verarbeiten", verdeutlichte Kreider. "Wir lassen unsere Köpfe hängen und fühlen uns schlecht, obwohl das niemand machen wird. Oder wir können daraus lernen und schauen nach vorne."