GettyImages-2216350921

Die Dallas Stars hoffen am heutigen Dienstag in Spiel 4 des Western Conference Finales in den Stanley Cup Playoffs gegen die Edmonton Oilers auf den Serienausgleich zum 2:2. Edmonton könnte in dieser Partie allerdings Verstärkung bekommen. Die harte Gangart der Oilers, das Selbstbewusstsein der Torhüter und die Zuverlässigkeit der Leistungsträger gehören zu den weiteren Schlüsselpunkten.

Edmontons Bulldozer

Bei den Edmonton Oilers zu den auffälligeren Stürmern zu gehören ist nicht leicht. Immerhin ziehen die Superstars Leon Draisaitl und Connor McDavid die meiste Aufmerksamkeit auf sich. Zach Hyman fand in diesen Playoffs aber eine unerwartete Nische für sich.

Mit 109 Checks führt er die Rangliste alle Spieler in den Playoffs an. Er liegt damit 31 Checks vor dem zweitplatzierten Sam Bennett von den Florida Panthers. Und er ist nur noch 17 Hits vom Rekord von Blake Coleman für ein Playoff-Jahr entfernt. Dabei kassierte Hyman nur sechs Strafminuten und erzielte elf Punkte (fünf Tore, sechs Assists) in 14 Spielen. Nach einer durchwachsenen Saison mit Verletzungsproblemen und lediglich 44 Punkten (27 Tore, 17 Assists) gehört er zu den wichtigsten Spielern in den Playoffs.

„Es ist beeindruckend, ihm zuzuschauen. Es ist unglaublich und ich habe jeden Abend einen Platz in der ersten Reihe“, schwärmte Kapitän McDavid. „Er ist auf dem Eis eine Abrissbirne.“

Hoffnung auf Ekholm

Die Oilers kassierten in den vergangenen beiden Spielen nur ein Gegentor, obwohl ihnen ihr vermutlich bester Verteidiger fehlt. Mattias Ekholm verletzte sich am 26. März in einem Spiel gegen die Stars. Er versuchte am 11. April gegen die San Jose Sharks zurückzukehren, doch nach wenigen Wechseln wurde klar, dass er länger ausfallen würde.

Nun scheint er kurz vor seiner Rückkehr zu stehen und könnte möglicherweise an Spiel 4 wieder teilnehmen. Ekholm kam in der regulären Saison auf 33 Punkte (neun Tore, 24 Assists) in 65 Spielen und hatte eine Plus-Minus-Bilanz von +11. Er wäre für Edmonton eine gewaltige Verstärkung.

BOS@EDM: Ekholm trifft in der Verlängerung

„Ich fühle mich großartig, deutlich besser, als ich es zu diesem Zeitpunkt erwartet hätte“, ließ der Abwehrveteran wissen. „Ich glaube, ich bin fast bereit und werde bald wieder spielen.“

Torhüter und ihr Selbstbewusstsein

Der Torwart hat im Eishockey einen Sonderstatus und wird oft als Mysterium gesehen. Die Psyche und das Selbstbewusstsein haben für Torhüter eine noch größere Bedeutung als für andere Spieler. Stuart Skinner strotzt bei den Oilers aktuell vor Selbstbewusstsein. Er hatte in den ersten beiden Playoff-Runden eine Fangquote von 88,4 Prozent, kassierte 3,05 Tore pro Spiel und verlor seinen Posten an Calvin Pickard. Der verletzte sich aber in der zweiten Runde. Im Conference Finale ist Skinner kaum wiederzuerkennen. Er hielt gegen Dallas bisher 93 Prozent aller Schüsse und musste nur 2,01 Gegentreffer pro Spiel hinnehmen.

„Ich habe zurzeit viel Selbstvertrauen, das gehört zum Leben eines Torhüters“, erklärte Skinner. „Pickard war fantastisch und hat mir eine Chance gegeben, an einigen Dingen zu arbeiten und den Kopf wieder frei zu kriegen.“

Bei den Stars sieht es anders aus. Oettinger ging mit einer starken Fangquote von 91,9 Prozent in die Serie. Gegen die Oilers nagt eine schwache Quote von 84,2 Prozent und ein Schnitt von 4,02 Gegentoren pro Match an ihm.

Punkteserien und Flauten

In den Playoffs wird gerne darauf verwiesen, dass die besten Spieler ihre Leistung bringen müssen, wenn es darauf ankommt. In dieser Hinsicht können sich die Oilers nicht beschweren. Draisaitl, McDavid, Ryan Nugent-Hopkins und Offensivverteidiger Evan Bouchard sammelten in jedem Spiel gegen die Stars mindestens einen Punkt. Hyman und Evander Kane kommen nach drei Spielen ebenfalls auf je drei Punkte.

Dallas kämpft hingegen mit Ladehemmungen, unter anderem, weil einige Leistungsträger bisher leer ausgingen. Kapitän Jamie Benn, Evgenii Dadonov, Wyatt Johnston und Verteidiger Thomas Harley stehen in der Serie noch bei null Punkten. Jeder von ihnen sackte in der regulären Saison mindestens 40 Zähler ein. Johnston war mit 71 Punkten (33 Tore, 38 Assists) der drittbeste Scorer der Mannschaft.

„Wie der Rest der Mannschaft braucht er einfach das Selbstbewusstsein durch einen Puck, der im Tor landet“, sagte Stars-Trainer Pete DeBoer über Johnston. „Das kann er nicht alleine machen. Er benötigt etwas Hilfe von den Jungs, mit denen er auf dem Eis steht. Er braucht Unterstützung.“

Dreifacher Fehlstart

Dallas gewann zwar Spiel 1 der Serie, doch die Stars warten immer noch darauf, in einem Spiel das 1:0 zu schießen. Selbst bei ihrem 6:3-Sieg in Spiel 1 brachte Draisaitl die Oilers in der elften Minute zunächst in Führung. Beim 3:0-Sieg von Edmonton in Spiel 2 traf Nugent-Hopkins in der sechsten Minute, in Spiel 3 sorgte Bouchard in der 15. Minute für das 1:0. In Spiel 1 stand es noch zu Beginn des dritten Drittels 3:1 für Edmonton und nur ein furioses Comeback im Schlussabschnitt verschaffte den Stars ihren einzigen Sieg der Serie.

„Das vielleicht größte Manko in diesen drei Spielen war, dass wir in jedem Spiel zurücklagen“, bemängelte DeBoer. „Wir machen dann Druck und bemühen uns um Offensive und wenn man gegen die Spieler, die sie haben, ein wenig aus der Position ist, kommt man in Schwierigkeiten. Deshalb müssen wir auch mal in Führung gehen und etwas mehr Geduld haben.“

Verwandte Inhalte