Top 10 Szenen von Alex Ovechkin in 2019/20

Ab dem 1. November nimmt NHL.com/de mit seiner 31 in 31 Serie jedes Team genauer unter die Lupe. Von den wichtigsten Geschehnissen und Spielern bis hin zu Stärken und Schwächen, bieten wir eine umfassende Bestandsaufnahme der Klubs in der Liga.
In dieser Ausgabe geht es um die Washington Capitals.

Seit Jahren zählen die Washington Capitals zu den Favoriten auf die Meisterschaft in der NHL. Nachdem es in der vergangenen Spielzeit nach diversen Höhen und Tiefen in der Hauptrunde auch in der Postseason nicht wunschgemäß lief und das Team schon in der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs gegen die New York Islanders ausschied, trennten sich die Verantwortlichen im Herbst von Trainer Todd Reirden. Peter Laviolette soll Washington nun möglichst rasch zu einem weiteren Triumph im Stanley Cup führen.
Ähnliches: [Ovechkin will nur für die Capitals in der NHL spielen]
Bilanz 2019/20:41-20-8, 3. Platz in Eastern Conference
Postseason 2020:1. Runde der Stanley Cup Playoffs, 1:4 gegen New York Islanders
Trainer: Peter Laviolette, 1. Saison
Zugänge:G Henrik Lundqvist, D Justin Schultz, D Trevor van Riemsdyk
Abgänge: G Braden Holtby, LW Ilya Kovalchuk, D Radko Gudas, C Travis Boyd
Auch im Kader der Capitals hat es einige Veränderungen gegeben. Neben einer spektakulären Torhüterrochade haben die Verantwortlichen frühzeitig für Klarheit bei der zukünftigen Ausrichtung gesorgt.
Im Sturm sind die Positionen in den ersten beiden Angriffsformationen für die kommende Saison mit Alex Ovechkin, Evgeny Kuznetsov, Tom Wilson, Jakub Vrana, Nicklas Backstrom und T.J. Oshie hochkarätig besetzt. Alle waren bereits 2018 mit an Bord, als das Franchise den Cup erstmals in die US-Hauptstadt holen konnte.
Lars Eller dürfte als Center der dritten Reihe auftreten, Carl Hagelin und Richard Panik auf den Flügeln agieren. Nachdem Ilya Kovalchuk sich als unrestricted Free Agent bisher noch keinem neuen Klub angeschlossen hat, ist seine Zukunft weiter offen. Nic Dowd dürfte als Center der vierten Reihe fungieren. Garnet Hathaway und Daniel Sprong gelten als seine möglichen Mitspieler. Als weitere Optionen stehen Daniel Carr, Brian Pinho und Beck Malenstyn zur Verfügung.

WSH@NYR: Kovalchuk zieht ab und trifft

Herausragender Akteur der Defensive bleibt der Norris-Trophy-Finalist John Carlson. Mit ihm zusammen dürfte Brenden Dillon die erste Wahl im Bereich der Abwehr darstellen. Michal Kempny, der in den vergangenen beiden Spielzeiten häufig gemeinsam mit Carlson auf dem Eis stand, musste sich im Oktober einer Operation unterziehen und dürfte rund ein halbes Jahr ausfallen. Erfolgt der Beginn der neuen Spielzeit direkt zu Jahresanfang, würde er noch etliche Wochen fehlen.
Da Kempny durch seine Achillessehnenoperation nicht spielbereit ist und langfristig auf die Verletztenliste gesetzt werden musste, belastet er mit seinem Gehalt den Salary Cap nicht. Das gab den Capitals die Möglichkeit, die Arbeitspapiere mit Dillon um vier Jahre (für insgesamt 15,6 Millionen US-Dollar) und Justin Schultz um zwei Spielzeiten (acht Millionen US-Dollar) zu verlängern, ohne dadurch den Finanzrahmen zu überschreiten.
Schultz und Dmitry Orlov werden als zweites Verteidigerpaar erwartet. Die dritte Formation stellen voraussichtlich Jonas Siegenthaler und Nick Jensen. Zur Verfügung steht dem Trainerteam in Zukunft auch noch Routinier Trevor van Riemsdyk.
Der Schweizer Siegenthaler hatte seinen Vertrag in Washington als restricted Free Agent für 800.000 US-Dollar Salär im Herbst um ein Jahr ausgedehnt. Paul LaDue, eine weitere Alternative im Defensivbereich, hat ebenfalls für ein Jahr verlängert.
In der Abwehr sind die Capitals damit nominell gut aufgestellt. Insbesondere auf der rechten Seite hat der Trainer viele Alternativen. Der neue Assistenztrainer des Teams, Kevin McCarthy, der für das Training der Abwehr zuständig ist, hat sich laut Angaben der Washington Post dennoch einen weiteren Verteidiger bis zum Saisonstart gewünscht.
Die spektakulärste Personalie der Offseason betraf bei den Hauptstädtern die Torhüterposition. Routinier Braden Holtby zog es zu den Vancouver Canucks. Somit gilt Ilya Samsonov als der künftige Stammtorhüter in Washington. Er wird von Henrik Lundqvist unterstützt, den die New York Rangers aus seinem Vertrag herausgekauft hatten. Der Schwede unterzeichnete am ersten Tag der Free Agency einen Einjahresvertrag bei den Capitals, der ihm vergleichsweise bescheidene 1,5 Millionen US-Dollar als Gehalt einbringt. Die Möglichkeit, mit Ovechkin und Co. einen Stanley Cup im Frühjahr 2021 zu gewinnen, dürfte die Hauptmotivation des 38-Jährigen gewesen sein. Dafür nimmt er die Rolle des Backups dem Vernehmen nach gerne in Kauf.

Die Höhepunkte von Henrik Lundqvist

Die Rookie-Saison 2019/20 von Samsonov war mit einer Matchbilanz von 16-6-2, einem Gegentorschnitt von 2,55 und einer Fangquote von 91,3 Prozent so vielversprechend, dass ihm die Verantwortlichen die Rolle als Nummer eins vollauf zutrauen. Lundqvist soll ihm zwischendurch die nötige Entlastung verschaffen, vor allem bei Back-to-Back-Spielen.
Spannend wird sein, wie der neue Trainer Laviolette mit dem hochkarätigen Kader in Washington zurechtkommt. Der erfahrene NHL-Coach wird aus dem Titelkandidaten mehr herausholen müssen als sein Vorgänger Reirden.
Im Gegensatz zu Reirden verfügt Laviolette zu Beginn seiner Amtszeit bei den Capitals schon über viel Routine beim Umgang mit NHL-Top-Kadern. Das spricht für ihn. Der inzwischen 55-Jährige hatte unter anderem die Carolina Hurricanes im Jahr 2006 zu ihrem ersten Stanley-Cup-Gewinn geführt.
In Washington soll er dieses Kunststück schnellstmöglich wiederholen. Für die Capitals wäre der Titel im Jahr 2021 der zweite innerhalb von vier Spielzeiten. Die Ziele und Ansprüche sind hoch in Washington und der Kader taugt in jedem Fall für eine weitere Meisterschaft.