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Oilers bringen Sharks zur Verzweiflung

Edmonton zeigt starkes Penalty-Killing und fährt gestärkt zum dritten Duell nach San Jose

von Axel Jeroma / NHL.com/de Autor

Die Edmonton Oilers sind wieder in der Spur. Mit einer couragierten Vorstellung gewannen sie am Freitagabend gegen die San Jose Sharks mit 2:0. Damit steht es in der Playoff-Serie zwischen beiden Teams 1:1. Durch zwei Shorthander von Zach Kassian und Connor McDavid waren die Gastgeber wie schon in der ersten Partie mit zwei Toren in Führung gegangen. Im Gegensatz zur Auftaktniederlage am Mittwoch bewiesen sie diesmal aber Stehvermögen. Sie hielten sich in der Defensive schadlos und verhalfen ihrem einmal mehr glänzend haltenden Torhüter Cam Talbot zum ersten Playoff-Shutout seiner Laufbahn.

Oilers-Coach Todd McLellan freute sich zwar mit allen anderen über den Erfolg. Er machte aber zugleich deutlich, dass längst nicht alles zu seiner Zufriedenheit verlief. Als eine Ursache für die 2:3-Pleite im ersten Duell hatte der Trainer die vielen Strafzeiten ausgemacht. Diese wollte man merklich reduzieren. Eine Vorgabe, die die Mannschaft nur bedingt umsetzen konnte. 14 Strafminuten wurden am Mittwoch gegen die Oilers verhängt. Am Freitag waren es mit 12 nur unwesentlich weniger.

McLellan sieht die Vermeidung von Unterzahlsituation als wichtigen Faktor an, um in der Serie gegen die Sharks bestehen zu können. Deshalb griff er dieses Thema in seiner Stellungnahme nach der siegreichen Partie noch einmal ausführlich auf. "Wir werden weiter körperbetont spielen, keine Frage. Aber die leichtsinnigen Strafzeiten müssen wir unbedingt vermeiden. Ich denke da speziell an eine wegen hohen Stocks, die uns in jener Phase aus dem Rhythmus gebracht hat. Wir werden nicht jeden Abend gegen die Sharks zwölf Minuten in Unterzahl ohne Gegentreffer überstehen, egal wie gut unser Penalty-Killing funktioniert. Irgendwann nutzen sie das aus und machen ihre Tore", schrieb er seinen Schützlingen ins Stammbuch.

Video: SJS@EDM, Sp2: McDavid erzwingt Turnover, schießt SHG

Der allgemeinen Begeisterung über den ersten Sieg der Oilers in den Playoffs seit Spiel 6 im Conference Finale 2006 tat diese Mahnung keinen Abbruch. Zumal Edmonton bei numerischer Überlegenheit des Kontrahenten nicht nur geschickt verteidigte, sondern auch zwei offensive Nadelstiche setzte, die sich als spielentscheidend erwiesen. "Ich finde gar nicht genug Worte für unser Penalty-Killing heute. Die Jungs haben einen verdammt guten Job gemacht. Zusammen mit den zwei Shorthandern hat uns das am Ende den Sieg ermöglicht", meinte Goalie Talbot.

Es war das achte Mal in der Geschichte der Franchise, das den Oilers mehr als ein Unterzahl-Tor in einem Playoff-Match gelang. Zuletzt geschah dies vor 31 Jahren in einem Duell gegen die Calgary Flames. "Der Puck schien mich heute geradezu zu verfolgen", sagte Kassian, der mit seinem Alleingang den wichtigen Führungstreffer besorgt hatte. Noch lange nach Spielschluss pries ihn das Publikum mit Sprechchören. "Das ist natürlich großartig", gab er den Dank an die Fans zurück.

Keinen guten Abend hatten diesmal die Routiniers der Sharks erwischt. Ihr Powerplay erwies sich als stumpfe Waffe. Hinzu kam die ein oder andere Unkonzentriertheit beim Spielaufbau. Dem Führungstreffer der Oilers vorausgegangen war beispielweise ein Stockfehler von Sharks-Kapitän Joe Pavelski an der blauen Linie nach einem harten Pass von Brent Burns. Besonders geärgert haben dürfte sich Logan Couture, der als einziger seines Teams bei beiden Gegentoren auf dem Eis stand.

Burns zeigte sich im Anschluss an die Partie ziemlich angefressen. "Man braucht kein kluger Kopf zu sein, um zu erkennen, dass unser schwaches Powerplay den Ausschlag gegeben hat. Es wäre schön gewesen, wenn wir da mal getroffen hätten. Wir sollten in diesen Situationen mehr miteinander reden und uns gegenseitig unterstützen. Das muss künftig wieder besser werden", konstatierte der Verteidiger.

Sharks-Coach Peter DeBoer vermisste ein Aufbäumen bei seiner Mannschaft. "Zum Ende des zweiten Abschnitts lagen wir ja nur 0:1 hinten. Da dachte ich eigentlich schon, dass wir noch die Chance haben, das Spiel zu gewinnen. Aber dazu muss man einfach mal ein Powerplay nutzen oder ein Tor durch eine Einzelleistung erzwingen. Beides ist leider nicht passiert", sagte er.

Video: SJS@EDM, Sp2: Talbot verteidigt seinen Torraum

Am Sonntag stehen sich beide Teams zum dritten Mal in fünf Tagen gegenüber. Im SAP Center in San Jose sind die Vorzeichen umgekehrt. Die Oilers werden versuchen, aus einer stabilen Defensive heraus mit Kontern zum Erfolg zu kommen. Die Sharks dagegen stehen unter einem gewissen Druck. Zwar haben sie sich durch den Auftaktsieg in Edmonton einen kleinen Vorteil verschafft. Dieser bleibt jedoch nur bestehen, wenn sie die beiden kommenden Partien in Kalifornien für sich entscheiden. Ob Center Joe Thornton dabei mithelfen kann, entscheidet sich kurzfristig. Er leidet immer noch an den Folgen einer Beinverletzung und kam in den laufenden Playoffs bislang nicht zum Einsatz.

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