NHL.com/de Spielerumfrage: Beliebtesten Auswärtsziele
Chicago, Los Angeles, Tampa und Vegas sind die beliebtesten Ziele
von Bernd Rösch @NHLde / NHL.com/de Freier Chefautor
NHL.com/de hat bei den NHL European und North American Player Media Tours die Meinung von 24 Top-Spielern der Liga zu verschiedenen Themen eingeholt. In dieser Folge geht es um die beliebtesten Auswärts-Spielorte.
Knapp 4500 Kilometer Luftlinie trennen Vancouver an der kanadischen Pazifikküste von Sunrise, Florida, wo die Florida Panthers ihre Heimspiele austragen. Von Los Angeles im Südwesten der USA bis Boston im Nordosten sind es über 4170 Kilometer. Selbst die auf dem gleichen Längengrad liegenden Städte Winnipeg (97° 8' 14.978" W) in der kanadischen Provinz Manitoba und dem texanischen Dallas (96° 47' 49.157" W) trennen noch 1900 Kilometer, was ungefähr der Distanz zwischen Göteborg, Schweden und Neapel, Italien entspricht. Als NHL-Spieler kommt man weit rum auf dem nordamerikanischen Kontinent!
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Dementsprechend lag es nahe, die Spieler zu befragen, welcher Auswärtsspielort ihnen am besten gefällt. In der Abstimmung um den beliebtesten Ort lieferten sich die vier Städte Chicago, Los Angeles, Tampa Bay und Las Vegas bis zum Schluss ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Letztendlich teilten sie sich mit jeweils vier Stimmen den ersten Platz.
Markus Nutivaara von den Columbus Blue Jackets und Patric Hornqvist von den Pittsburgh Penguins sind zwei Befragte, die sich in Tampa Bay besonders wohlfühlen. Und ihr Grund, wie sollte es anders sein, sind die dort vorherrschenden klimatischen Verhältnisse.
"Es ist eine kleine Abwechslung zum Wetter in Columbus", begründete Nutivaara seine Entscheidung. Während in Ohios Hauptstadt in den Saisonmonaten Oktober bis April die maximalen Durchschnitttemperaturen zwischen +18,1 und +1,2 Grad Celsius liegen und sich die Minimaltemperaturen zwischen +6,1 und -7,5 Grad Celsius bewegen, kann Tampa seine Besucher mit Maximaltemperaturen zwischen +29,1 und +21,0 sowie Minimaltemperaturen zwischen +18,4 und +10,0 verwöhnen. Pro Monat höchstens fünf Regentage und eine durchschnittliche Sonnenscheindauer von sieben Stunden in den Wintermonaten, sind ebenso Argumente, die für die Stadt am Golf von Mexiko sprechen. Eine weitere Erklärung fügte Hornqvist hinzu. "Das Wetter und schon allein die Stimmung dort. Es ist wunderschön", meint Pittsburghs Stürmer.
Ein Faible für sonnige Tage am Strand hat auch David Kampf von den Chicago Blackhawks, was seiner kurzen und bündigen Antwort auf die Frage, warum seine Wahl auf Los Angeles fiel, zu entnehmen ist. "Das Wetter und die tollen Strände", ließ sich der tschechische Center entlocken.
Mit einem Strand kann zwar Las Vegas nicht aufwarten, dennoch bietet es eine Menge Sonnenschein, den Teuvo Teravainen zu schätzen weiß: "Wir gehen nur einmal (im Jahr) dorthin, also ist es irgendwie schön, dort zu sein. Es ist jedes Mal warm." Abgesehen vom Klima bietet die Wüstenstadt reichlich Abwechslung.
"Vegas macht ziemlich viel Spaß. Ich denke, das ist eine wirklich gute Ergänzung der letzten zwei Jahre. Das ist ein lustiger Ort. Man stellt sich vor, dass es für uns, die wir von der Ostküste kommen, Spaß macht, in den Westen zu reisen, weil man normalerweise für ein paar Tage dort unterwegs ist. Es ist nicht so, man kommt erst am Tag vor einem Spiel an und reist anschließend sofort ab. Schön ist es, wenn man ein paar Tage hintereinander mit den Jungs zusammen ist, man tatsächlich ausgehen und ein gemeinsames Abendessen genießen kann."
Obwohl auch Ryan Nugent-Hopkins von den Edmonton Oilers nichts gegen gutes Wetter einzuwenden hat, entschied er sich für eine Eishockey-Hochburg. "Für uns in Edmonton ist es immer schön, mitten im Winter Florida oder Kalifornien oder so was in der Art zu genießen. Normalerweise machen wir im Januar unsere Florida-Reisen, und die sind immer schön. Letztes Jahr waren wir in Fort Lauderdale direkt am Wasser, das war also wirklich riesig. Aber was eine Stadt für sich allein betrifft, würde ich sagen, dass Montreal mein Favorit ist. Ich mag Chicago auch sehr", überraschte Nugent-Hopkins mit seiner Wahl.
Was Chicago betrifft, steht Edmontons Stürmer mit seiner Meinung nicht alleine da. Verteidiger Torey Krug von den Boston Bruins bedauerte, dass sie selten viel Zeit in dieser schönen Metropole verbringen können. "Meistens spielen wir Back-to-backs - ich glaube jedes Mal seit dem Finale in '13. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir nicht genug Zeit haben, um die Stadt wirklich zu genießen. Ich bin in Detroit aufgewachsen, also kamen wir am Wochenende hierher und genossen einfach unsere Zeit. Es war für uns eine Art Urlaub. Also ich liebe sie einfach", schwelgte Krug in Erinnerung.
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Die Familienbande war für den in Hastings, Minnesota geborenen Derek Stepan ausschlaggebend St. Paul seine Stimme zu geben. "Wir haben viele tolle Städte (in der NHL), aber diese hat den kleinen zusätzlichen Faktor, dass ich Großvater und Großmutter, Tanten und Onkeln, zu sehen bekomme. Also lehne ich mich ein wenig an die Familie an", freute sich der Stürmer der Arizona Coyotes auf seine Besuche im hohen Norden der Vereinigten Staaten.
Das turbulente Leben genießt Matt Dumba von den Minnesota Wild bei seinen Aufenthalten im Big Apple. "New York... den ganzen Tag lang. Ich hoffe immer, dass wir eine ganze Woche Zeit haben, aber manchmal klappt das nicht. Ich mag einfach die Energie der Stadt. Sie schläft nie, sie summt fortwährend", beschrieb der Verteidiger seine Gefühle für die Weltstadt. Sie belegte mit 2 von 24 Stimmen Platz fünf.
Die Ergebnisse der Umfrage nach den Auswärts-Spielorten im Detail:
Chicago 4 von 24 Stimmen (16,7%), Los Angeles 4/24 (16,7%), Tampa Bay 4/24 (16,7%), Vegas 4/24 (16,7%), New York 2/24 (8,3%), Arizona/Phoenix 1/24 (4,2%), Calgary 1/24 (4,2%), Minneapolis/St. Paul 1/24 (4,2%), Montreal 1/24 (4,2%), Nashville 1/24 (4,2%), Vancouver 1/24 (4,2%).