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Gretzky mit vier Toren in 13 Minuten

Die NHL All-Star Games sorgten in der Vergangenheit stets für Spektakel und Gänsehaut

von Axel Jeroma / NHL.com/de Autor

Der Kalender der NHL hält über das Jahr verteilt einige Festtage für die Fans bereit. Das kommende Wochenende zählt dazu. Am Samstag und Sonntag findet im Staples Center von Los Angeles das All-Star Weekend mit der All-Star Skills Competition und dem All-Star Game statt. Weil die Franchise der Los Angeles Kings in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert, bekam der Klub aus Kalifornien den Zuschlag als Ausrichter für diesen besonderen Event. Das All-Star Game hat zwar seit seiner Premiere 1947 zahlreiche Änderungen erfahren, eines war jedoch durchweg garantiert: reichlich Spektakel und besondere Momente.

Bei der ersten Ausgabe trat der amtierende Stanley-Cup Champion Toronto Maple Leafs gegen eine Auslese der besten Spieler aller übrigen NHL-Vereine an. Eine spielerische Überlegenheit des Auswahlteams war nicht festzustellen. Nur mit erheblicher Mühe gelang den All-Stars ein 4:3-Sieg gegen die Mannschaft Torontos.

In den folgenden Jahren wechselte der Modus des NHL All-Star Games immer wieder. Mal trat die Wales Conference gegen die Campbell Conference an, Nordamerika gegen den Rest der Welt, der Osten gegen den Westen oder jetzt im Turnierformat. Doch die Verpackung war der Kundschaft egal, wenn der Inhalt stimmte. Und das tat er in der Regel.

Die All-Star Games dienten stets als Schaufenster für altgediente und aufstrebende Stars der Branche. So waren Kombinationen zu bestaunen, wie sie wohl nur in diesem Rahmen möglich sind. 1980 in Detroit spielte ein 19-jähriger Jungspund namens Wayne Gretzky an der Seite des 51-jährigen Gordie Howe. "Mr. Hockey", wie Howe von allen respektvoll genannt wurde, kehrte als Abgesandter der Hartford Whalers an seine alte Erfolgsstätte zurück. 25 Jahre hatte er die Schlittschuhe für die Detroit Red Wings geschnürt und mit ihnen viermal den Stanley Cup geholt. Howe beendete seine All-Star-Karriere in diesem Match mit einem Assist. Die Anhänger in der Joe Lewis Arena feierten ihn am Ende zwei Minuten lang mit stehenden Ovationen.

Drei Jahre später stand Gretzky selbst im Fokus. Der Stürmer der Edmonton Oilers hatte sich da längst einen Namen als Top-Scorer und Jahrhundert-Spieler gemacht. Doch die Zuschauer des All-Star Games 1983 trauten ihren Augen nicht. Zwei Drittel lang war von Gretzky nichts zu sehen. Aber mit vier Toren innerhalb von nur 13 Minuten rückte er im letzten Abschnitt das schiefe Bild zurecht und stellte einen Rekord auf. Niemand zuvor hatte in einem All-Star Game in kürzerer Zeit so viele Tore geschossen. Folgerichtig wurde Gretzky zum MVP der Begegnung gekürt.

Einen besonderen Eindruck hinterließ der in Freiburg geborene Dany Heatley in seinem ersten All-Star Game. Ihm gelangen 2003 ebenfalls vier Tore. Er stand seinerzeit bei den Atlanta Thrashers unter Vertrag. In der Saison 2015-16 spielte Heatley für die Nürnberg Ice Tigers in der DEL.

Als wahre Tormaschine bei All-Star Games erwies sich Mario Lemieux. Bei seinen zehn Auftritten in diesem Rahmen verbuchte er 23 Scorer-Punkte. Mehr als ein Viertel davon schaffte er allein beim Gastspiel 1988. Drei Treffer - darunter das Siegtor - und drei Assists waren für ihn auf dem Spielberichtsbogen vermerkt. Die Auszeichnung als wertvollster Spieler des Matches folgte auf dem Fuße.

Einen Gänsehaut-Moment erlebte Ray Bourque beim All-Star Game 1997 im Fleet Center in Boston. Der Verteidiger stand zu jener Zeit in Diensten der Bruins. 37 Sekunden vor Schluss gelang ihm der Siegtreffer für die Auswahl der Eastern Conference. Der Jubel der vielen Boston-Fans in der Halle kannte keine Grenzen.

Doch nicht nur die Angreifer setzten in all den Jahren die Glanzlichter. Goalie Mike Richter verspürte 1994 keinerlei Lust, sein Tor zur Schießbude verkommen zu lassen, als er zum zweiten Drittel seinen Dienst für das All-Star-Team aus dem Osten antrat. Mit einer sagenhaften Leistung und 19 Saves in diesem Abschnitt hatte er maßgeblichen Anteil am 9:8-Erfolg seiner Mannschaft. In 40 Minuten musste er lediglich dreimal hinter sich greifen. Sein Vorgänger hatte dagegen sechs von 25 Schüssen passieren lassen.

Bei der Ausgabe 2016 wurde das All-Star-Game erstmals in Turnierform mit dem Modus "3 gegen 3" und einer Spielzeit von zweimal zehn Minuten ausgespielt. Das bedeutete mehr Platz und mehr Action auf dem Eis. Jede NHL-Division hatte eine Auswahl ins Rennen geschickt. Den Siegerscheck in Höhe von einer Million US-Dollar holte sich das Team der Pacific Division durch ein 1:0 im Finale gegen die Atlantic Division. Schütze des goldenen Tores war Corey Perry.

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