In dieser Ausgabe geht es um die New York Islanders.
Wenn ein Team ohne große Superstars im Kader bis in das Eastern Conference Finale der NHL vordringt, so wie es die New York Islanders vergangenen September geschafft haben, dann ist das immer eine Auszeichnung für den Trainerstab der Organisation und den ganz besonderen Teamgeist, der in einem solchen Kader vorherrschen muss.
Genauso klar ist in diesen Fällen aber auch, dass die Erwartungshaltung im Umfeld nach einem solch unerwarteten Erfolg steigt, in Zukunft mit ganz besonderen Ansprüchen umgegangen werden muss. Vor genau dieser herausfordernden Situation stehen die Islanders in der Spielzeit 2020/21.
Ein erneuter Einzug in die Runde der letzten Vier ist von den New Yorkern nicht zu erwarten. Hoffen tut man natürlich trotzdem darauf. Doch die Voraussetzungen sind eher ungünstig. Wenig finanzieller Spielraum erschwert den Kaderplanern in diesen Tagen die Vorbereitung der kommenden Saison.
Ehrgeizig sind Trainer Barry Trotz und General Manager Lou Lamoriello deshalb nicht minder. Es gilt darum, das Franchise nach jahrelanger Abstinenz wieder zu einem Dauergast im Kreise der Titelanwärter zu machen.
Die Schlüsselspieler
Im ausgeglichen besetzten Kader der Islanders waren Namen wie Anders Lee, Mathew Barzal, Andrew Ladd, Josh Bailey und Brock Nelson wohl noch die klangvollsten. Daran wird sich auch in Zukunft nichts Grundsätzliches ändern. Echte Top-Stars der Liga haben die New Yorker nicht mehr zu bieten seit dem Abgang von John Tavares in Richtung Toronto Maple Leafs im Sommer 2018. Mit Nelson (26) und Lee (20) gelang es lediglich zwei Spielern in der verkürzten regulären Saison 2019/20 die 20-Tore-Marke zu erreichen. In Sachen Punkteproduktion lag Barzal (19-41-60) vorne. Um seinen zukünftigen Vertrag streitet man sich in diesen Tagen noch. Barzal ist der letzte verbliebene Restricted Free Agent im Roster.
Im Tor ist Semyon Varlamov in Zukunft die Nummer eins, nachdem sein bisheriger ärgster Konkurrent um den Posten als Stammtorhüter, Thomas Greiss, im Oktober zu den Detroit Red Wings wechselte. Varlamov ist ein guter NHL-Torwart, gehörte zuletzt mit einer Fangquote von 91,4 Prozent aber auch nicht zu den statistisch stärksten Keepern der Liga. Schlüsselspieler gibt es im Roster der Islanders viele, was sie für die Gegner so unberechenbar macht. Herausragende Einzelkönner sucht man aber weitestgehend vergeblich. Die Mannschaft ist der Star. Daran wird sich in Zukunft nichts ändern.