Jetzt heißt es für die Mannschaft Gas zu geben, denn wir wollen unbedingt die Calder Cup Playoffs erreichen und dazu müssen wir unseren Rückstand aufholen. Wir haben jetzt acht Spiele in Folge zu Hause, in denen wir punkten müssen. So schön es in Europa und bei der Weltmeisterschaft mit den anderen deutschen Jungs war, so schön war es auch nach drei Wochen wieder nach Hause zu kommen und AHL zu spielen.
Die Junioren-Weltmeisterschaft ist etwas verspielter. Da wird mehr Fokus auf das Spielen gelegt und es gibt weniger körperliche Härte. Das Niveau ist trotzdem sehr hoch und es wird schnell gespielt, doch schon alleine die Tatsache, dass in der AHL gestandene Profis spielen, zeigt, dass dort ein anderer Wind weht. Es wird mehr gecheckt und es ist noch einen Tick schneller.
Kaum Umgewöhnung für mich bedeutet es, dass ich für die deutsche Mannschaft als Kapitän auflaufen durfte und bei den Griffins als junger Spieler und Neuling logischerweise nicht ganz oben in der Hierarchie stehe. Trotzdem mache ich meinen Mund in der Kabine schon auch auf, wenn ich was zu sagen habe.
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Deutschland unter diesem Topniveau anzuführen war aber wieder eine tolle Erfahrung für mich und hat mich auch persönlich weitergebracht. Wir hatten einen guten Kern an Spielern, die sich schon lange kennen. Das hat es für mich etwas einfacher gemacht, die Führungsrolle auszufüllen.
Die gesamte WM war ein cooles Erlebnis, sich mit den besten Junioren der Welt messen zu können. Wir haben eine gute Arbeit gemacht und brauchen uns nicht verstecken. Wir haben der Welt gezeigt, dass das deutsche Eishockey erstklassig spielen muss. Mit etwas mehr Glück wären wir wahrscheinlich ins Viertelfinale eingezogen. Von daher bin ich stolz auf die Mannschaft und auf meine persönliche Leistung.
Es war eine Bestätigung dafür, dass das deutsche Eishockey auf einem guten Weg ist mit seinen Anstrengungen. Wir bewegen uns immer mehr in die richtige Richtung bei der Förderung des Nachwuchses und Ausbildung der Trainer. Wir haben in diesem Jahr drei gute Stürmer, die beim NHL Draft 2020 vorne dabei sein werden und es wird spannend sein zu sehen, wie es da in Zukunft weitergeht.
Vor dem dritten Spiel gegen Kasachstan wussten wir genau, was auf dem Spiel steht und waren unheimlich fokussiert. Verlieren war überhaupt keine Option an diesem Tag. Wir haben gleich von Beginn an gezeigt, dass es heute ein klares Ding werden muss. Das Ganze war für uns eine wichtige Lektion, denn ich meine schon, dass wir im zweiten Spiel etwas zu wenig gezeigt haben und uns vielleicht zu sicher waren. Aber ein Sieg bedeutet nichts, wenn man zwei braucht.