streit penguins

Dass sich die Karriere des Mark Streit dem Ende zuneigt, dürfte durch seine 39 Jahre wahrlich kein Geheimnis sein. Doch bereits Minuten nach dem Stanley Cup Sieg mit den Pittsburgh Penguins im letzten Monat auf dem Eis der Nashville Predators äußerte er deutlich sein Ziel weiterhin in der NHL tätig sein zu wollen.
Die Suche nach einem neuen Arbeitgeber fand am gestrigen Montag ein Ende. Die Montreal Canadiens nahmen den Schweizer Verteidiger für ein Jahr unter Vertrag. Für Streit heißt es also alle Weichen auf Anfang, denn die Kanadier hatten ihn beim NHL Draft 2004 in der neunten Runde gedraftet, ehe er in der Saison 2005-06 sein NHL-Debüt feierte.

In 12 Jahren seitdem hat sich zwar in Montreal einiges verändert, doch Streit und die Canadiens könnte für beide Seiten durchaus erneut passen. Der Berner ist trotz seines hohen Alters topfit und verfügt mittlerweile über eine große Erfahrung von 784 NHL-Spielen.
Streit bringt in die Mannschaft von Trainer Claude Julien seine Spielübersicht und sein gutes Stellungsspiel ein. Sein angenommener Jahresverdienst von 700.000 US-Dollar macht ihn im Gegensatz zu dem, was er zu bieten hat, zu einem Schnäppchen für Montreal.
Nicht zuletzt haben die Canadiens in Streit einen Spieler, für den die Mannschaft im Vordergrund steht und der sich auch zurücknehmen kann. Bestes Beispiel waren die Playoffs in Pittsburgh als er seine Rolle als Reservist natürlich nicht gerne, aber sehr professionell angenommen hat.
Auf der anderen Seite kommt Streit an einen Ort, den er bestens kennt. Er hat die Möglichkeit ein weiteres Jahr bei einem Spitzenteam zu spielen, das ihm die Möglichkeit auf eine weitere erfolgreiche Saison mit einem langen Lauf in den Playoffs ermöglicht.

Streit-2005-MTL

Aus diesem Grund könnte Streit durchaus Gehaltseinbußen hingenommen haben, denn sein Marktwert dürfte sich wohl bei der doppelten, als der jetzt vereinbarten Summe bewegen.
Der Konkurrenzkampf in der Verteidigung von Montreal wird durch das Engagement von Streit weiter angeheizt. Hinter Shea Weber tummeln sich einige gute Kandidaten. So wurde Karl Alzner langfristig verpflichtet und Talent David Schlemko über die Vegas Golden Knights von den San Jose Sharks geholt.
Allerdings hat Montreal in den Personen von Nathan Beaulieu (nach Buffalo getradet), Alexei Emelin (von Las Vegas geholt) und möglicherweise Andrei Markov, wenn er nicht doch noch einen neuen Vertrag abschließt, drei ihrer Top-Verteidiger verloren.
Streit kann hier also eine Lücke schließen, wird sich allerdings dem Konkurrenzkampf mit den anderen Defensivleuten der Canadiens Jeff Petry, Brandon Davidson und Jordie Benn stellen müssen, bange muss ihm aber davor kaum sein.