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Durch einen hart erkämpften 4:3-Erfolg über die Vegas Golden Knights im Pepsi Center verbesserten die Colorado Avalanche am Mittwochabend ihre Chancen auf eine Teilnahme an den am 10. April beginnenden Stanley Cup Playoffs deutlich.
Mit zwei weiteren Zählern auf dem Punktekonto ausgestattet verfügen die Avalanche fünf Spiele vor Ende der laufenden NHL-Hauptrunde 2018/19 über zwei Punkte Vorsprung auf die Arizona Coyotes und konnten den zweiten Wildcard-Platz in der Western Conference erfolgreich untermauern.

"Das war ein wichtiger Sieg für uns", freute sich dementsprechend Trainer Jared Bednar. "Das erhöht den Druck auf die Mannschaften die hinter uns in der Tabelle stehen."

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Neben Tyson Barrie, der ein Tor und zwei Vorlagen zum knappen Heimsieg seines Teams beisteuern konnte, glänzte im Trikot der Avalanche auch einmal mehr deren deutscher Nationaltorwart Philipp Grubauer. Dieser konnte 34 Rettungstaten für sich verbuchen und seinem Team damit helfen, den wichtigen Erfolg abzusichern.
Grubauer schraubte seine persönliche Ausbeute durch den Heimsieg auf 16 Saisonerfolge. Alleine bei seinen vergangenen sechs Einsätzen ging der gebürtige Rosenheimer mit dem Team fünf Mal als Sieger vom Eis und holten jedes Mal Punkte (5-0-1).

Aus dem während der Saison lange Zeit nur als Nummer zwei der Avalanche eingestuften Torsteher, der zunächst ungewollt häufig seinem Kontrahenten Semyon Varlamov den Vortritt lassen musste, ist in Colorado inzwischen ein großer Hoffnungsträger für sein Team geworden. Kein Wunder, dass einige seiner Mitspieler ihn kürzlich sogar als besten Spieler des Monats März bezeichneten und die Liga ihn am Montag offiziell zum dritten Star der vergangenen Woche kürte.
Ihn als aktuell formstärksten Aktiven der Liga zu bezeichnen, das ist ein gar nicht so abwegiger Gedanke, wenn man nur einen Blick auf seine konkrete Ausbeute für den März wirft. Denn alleine im gerade zu Ende gehenden Monat lautet die erkämpfte Statistik des Deutschen 6-2-1, bei einem Gegentorschnitt von nur 1,43 pro Spiel und einer Fangquote von bärenstarken 95,5 Prozent.
Hätten die Verantwortlichen und die Mitspieler bei den Avalanche sich in den vergangenen vier Wochen nicht so gut auf ihren Goalie verlassen können, die Playoff-Chancen der Organisation wären wohl längst nicht so gut, wie sie sich dank seiner Hilfe aktuell darstellen.
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Abgesehen von der Tatsache, dass sich Grubauers Leistungen auch in der vergangenen Saison bei den Washington Capitals zu den Playoffs steigerten und obwohl er sicher nur an das Hier und Jetzt denkt und froh ist, die mäßigen Auftritte zu Saisonbeginn und -mitte hinter sich lassen zu können, treibt ihn zumindest sekundär zusätzlich etwas anderes an.
Durch einen guten Saisonendspurt untermauert er seine Ansprüche, mit denen er Washington verlassen und einen Drei-Jahres-Vertrag in Denver geschlossen hatte, im kommenden Jahr fest die Nummer eins der Avalanche zu werden. Schließlich läuft der kostspielige Vertrag seines Kontrahenten um den Job am Saisonende aus.
Im Duell mit dem 30-Jährigen Valamov könnte sich der drei Jahre jüngere Deutsche durch weiterhin konstant gute Darbietungen, bei zudem deutlich günstigerem Gehalt (3,33 Mio. US$ in 2019/20), beim Kampf um den Stammplatz im Tor entscheidend vorteilhaft positionieren. Gut möglich, dass die Avalanche sich im Sommer lieber einen neuen Backup für ihre Stammkraft Grubauer suchen und den teuren Varlamov (5,9 Mio. US$ in 2018/19) ziehen lassen.

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Grubauer selber sah kürzlich einen anderen Grund als maßgeblich für seine offenkundige Leistungssteigerung in den vergangenen Wochen an. "Wir haben unser Spiel etwas defensiver angelegt, ich sehe die Pucks besser, das macht meinen Job deutlich einfacher", betonte er mehrfach in Interviews.
Längst verdrängt hat der 27-Jährige in jedem Falle den holprigen Saisonstart, als seine Statistiken zunächst deutlich schwächer waren als die von Varlamov. "Es war eine Achterbahnfahrt dieses Jahr", räumte Grubauer rückblickend ein.
In dieser herausragenden Form wird der Nationalspieler mit Sicherheit zudem für eine WM-Nominierung ein heißes Thema. Sollten sich die Avalanche am Ende knapp nicht für die Endrunde in der NHL qualifizieren oder wie vergangenes Jahr bereits in der ersten Playoff-Runde scheitern, stünde Grubauer wohl grundsätzlich für das Turnier in der Slowakei (10. bis 26. Mai) bereit, wie er kürzlich andeutete.
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Einen Anlauf auf einen weiteren Stanley Cup-Titel, diesmal womöglich als Nummer eins bei den Avalanche, würde der ehrgeizige Grubauer mit Sicherheit vorziehen. Die Chancen auf die Teilnahme stehen aktuell gut, wenn er in den kommenden Tagen an die Leistungen der vergangenen Wochen erfolgreich anknüpfen kann.
Die nächste Gelegenheit sich auszuzeichnen, die bietet sich am Freitag, wenn mit den Coyotes ein direkter Mitbewerber um die Playoff-Plätze im Pepsi Center zu Gast sein wird (9 p.m. ET; ESPN+, ALT2, FS-A PLUS, NHL.TV).