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Als Timo Meier beim NHL Draft 2015 an neunter Stelle von den San Jose Sharks gedraftet wurde, war die Welt für den heute 20-jährigen Schweizer in Ordnung. Er war der erste Zug der Sharks in den Top Ten, seitdem sie im Jahr 2007 Logan Couture ebenfalls an neunter Stelle auswählten.

Meier hatte in der Saison 2014-15 zuvor für die Halifax Mooseheads in der Quebec Major Junior Hockey League gespielt und in 61 Spielen stolze 90 Punkte bei 44 Toren erzielt. Klar, dass die Zielrichtung mit dieser Ausgangsposition war, schon bald in die NHL Mannschaft vorzustoßen.
"Ich kam in das Camp und wollte in das Team", sagte Meier in diesem Sommer rückblickend auf das Jahr 2015. "Ich bin weit gekommen, war nahe dran. Ich denke, dass ich ein gutes Camp absolviert habe, doch es hat nicht gereicht."
Meier wurde zurück nach Halifax geschickt und bekam besondere Anweisungen. "Sie sagten mir, dass ich an allen Teilen meines Spiels arbeiten solle und erwachsener werden müsse", erzählte er.
Meier erzielte 36 Punkte in 23 Spielen für Halifax, ehe er nach Rouyn-Noranda transferiert wurde und dort weitere 51 Punkte in 29 Spielen verbuchte. Mit 23 Punkten in 18 Playoffspielen hatte er wesentlichen Anteil am Gewinn der QMJHL Meisterschaft. Während fünf Partien des Memorial Cups kamen weitere acht Punkte dazu.
Sharks Entwicklungstrainer Mike Ricci nahm seine Auftritte durchaus positiv zur Kenntnis und erwartete eine gute Chance für Meier, wenn er gelernt hätte, seine Größe und gewonnene Stärke positiv für sein Spiel einzusetzen.
Im Training Camp im September lief es zunächst gut für Meier, obwohl er anfangs über Halsschmerzen klagte und es wurde erwartet, dass der gebürtige Appenzeller eine gute Chance hätte, im Kader für das Auftaktmatch der Sharks Mitte Oktober zu stehen. Doch gegen Ende September fühlte er sich plötzlich schlapp und ausgelaugt, obwohl er den Sommer über hart trainiert hatte.

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Die Diagnose der Ärzte, welche die Sharks am 30. September bekannt gaben, war nicht gerade erfreulich. Meier leide am Drüsenfieber und müsse ungefähr vier Wochen pausieren, hieß es in der Verlautbarung von Sharks General Manager Doug Wilson.
"Es ist unglücklich für ihn und das nach der ganzen Arbeit, die er im Sommer geleistet hatte und sich deswegen in guter Verfassung präsentierte", sagte Sharks Trainer Peter DeBoer. "Drüsenfieber zu haben ist hart. Die gute Nachricht ist, dass wir wissen, was es ist und wir wissen, wann er zurückkommen wird. Ich bin sicher, dass er bereit sein wird sich zu zeigen, wenn er gesund dafür ist, es zu können."
Gut einen Monat nach der Diagnose, am vergangenen Wochenende, durfte Meier in der AHL für das Farmteam San Jose Barracuda auflaufen. In den beiden Spielen am Freitag und Samstag gegen die Bakersfield Condors kam er erstmalig im professionellen Herrenbereich zum Einsatz.
Meier betonte er wäre bei 100 Prozent, doch gleichzeitig räumte er ein, im Oktober fünf Kilogramm Gewicht verloren und wieder zugenommen zu haben. Eine Tatsache, die nicht so leicht wegzustecken ist.
In beiden Auftritten blieb Meier ohne Scorerpunkt, doch es ist davon auszugehen, dass er in den kommenden Spielen weiter an Stärke gewinnen wird. Roy Sommer, der Cheftrainer der Barracuda, ist zumindest überzeugt, dass sein Schützling in den anstehenden Aufgaben noch mehr zeigen wird und sich früher oder später für die NHL empfehlen kann.
Trotzdem wird der Weg nach oben nicht einfach, denn neben dem hochkarätigen Kader der Sharks tummeln sich im Farmteam etliche Spieler, die auf ihre Chance warten, wie Landsmann Mirco Mueller (Draft 2013), Nikolay Goldobin (2014), Danny O'Regan (2012), Joakim Ryan (2012), Kevin Labanc (2014), Rourke Chartier (2014), Alex Schoenborn (2016), Julius Bergman (2014) und Adam Helewka (2015). Drei weitere Akteure, Stürmer Marcus Sorensen, Verteidiger Tim Heed und Torhüter Mantas Armalis, die als Free Agents geholt wurden, kommen noch hinzu.
Der Konkurrenzkampf ist also eröffnet.