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Fliegende Fäuste und schöne Treffer

Zehn Tore und 141 Strafminuten im Krimi der körperlichen Art zwischen Detroit und Calgary

von Christian Rupp @IamCR1 / NHL.com/de Autor

Hochemotional ging es beim Duell der Detroit Red Wings und der Calgary Flames zu. Das 8:2-Tor-Spektakel zu Gunsten der Hausherren rückte allerdings gegen Ende der Partie ein wenig in den Hintergrund, als sich die Little Caesars Arena kurzerhand unfreiwillig zum größten Boxring der NHL verwandelte. Eine Massenschlägerei auf und neben dem Eis, bei der sogar die beiden Goalies mitwirkten, sorgte am Ende für eine vergiftete Atmosphäre und insgesamt 141 (!) Strafminuten.

Jeder gegen Jeden

Auf der Anzeigetafel stand eine 6:2-Führung der Red Wings über die Flames, sowie nur noch 5:56 Minuten Spielzeit. Doch statt ruhigen Restminuten erlebten die Zuschauer in Motor City einige intensive Meinungsverschiedenheiten der körperlichen Art. Ausgangspunkt war ein fast schon harmloser Open-Ice-Zusammenprall zwischen Detroits Luke Witkowski und Calgarys Brett Kulak, der in einem Faustkampf mündete, den Witkowski nach nur wenigen Schlägen bereits für sich entschied. Travis Hamonic schaltete sich verbal ein, so dass Witkowski ihn ebenfalls zum Kampf aufforderte, doch die Schiedsrichter gingen dazwischen.

Die Szene schien sich beruhigt zu haben, als Witkowski zum Duschen geschickt wurde. Der 1,88 Meter große und 95 Kilogramm schwere Stürmer war bereits durch die Türe auf dem Weg in den Spielertunnel, da kam von hinten Jungspund Matthew Tkachuk (19) angefahren und schlug Witkowski mit dem Schläger von hinten auf die Wade. Nach dieser Provokation kehrte Witkowski wutentbrannt aufs Eis zurück, verschwand dann aber recht schnell in einer Spielertraube, denn es brach eine Massenschlägerei aus.

Das intensivste Duell lieferten sich dabei Anthony Mantha und Hamonic, die sie so lange prügelten, bis sie zwischen beiden Spielerbänken auf dem Boden lagen. Sogar Detroits Torwart Jimmy Howard mischte eifrig mit, ließ seine Ausrüstung fallen und stürzte sich gleichzeitig auf Michael Frolik, Mark Giordano und Gäste-Goalie Jon Gillies. Als Giordano ebenfalls die Handschuhe fallen ließ und sich Howard annehmen wollte, schritten die Referees ein. 

Vergiftete Atmosphäre 

Die Unparteiischen brauchten einige Minuten, um die Vielzahl an Strafen zu notieren, diese an die Off-Ice-Officials weiterzugeben und das weitere Vorgehen auch den beiden Trainern mitzuteilen. Fortan aber war die Atmosphäre auf dem Eis vergiftet. So wurde Calgarys Mikael Backlund nach zwei Stockschlägen samt verbaler Entgleisungen wegen unsportlichem Verhalten zum Duschen geschickt (56.). Vier Sekunden vor Ablauf der Zeit checkte auch noch Sam Bennett unnötig gegen das Bein von Jonathan Ericsson, der sich postwendend mit dem nächsten Faustkampf revanchieren wollte (60.). Am Ende standen fünf Matchstrafen und insgesamt 141 Strafminuten (74: 67).

Schützenfest mit tollen Szenen

Damit hatte der Abend seinen großen Aufreger. Schade nur, dass durch die Massenschlägerei der große sportliche Wert in den Hintergrund trat. Die Red Wings nämlich feierten durch den 8:2-Heimsieg ein regelrechtes Schützenfest. Die Doppelpacks von Mantha (16., 25.) und Andreas Athanasiou (6., 57.) waren zu schön, um sie hier zu verschweigen. Das gilt insbesondere auch für das Unterzahl-Tor durch Dylan Larkin, der nach einem Vollsprint Bewacher TJ Brodie ins Leere rutschen ließ, gekonnt verzögerte und dann ins rechte Kreuzeck traf (18.). Die Special Teams waren für Detroit ohnehin ein entscheidender Faktor: Bei sechs Möglichkeiten erzielten die Red Wings vier Treffer. Ein Acht-Tore-Festival hatte es in Motor City zuletzt im Februar 2013 gegeben (ein 8:3 gegen die Vancouver Canucks). 

Unterm Strich hatte die Partie also alles, was ein gutes Eishockey-Spiel ausmacht: Tore, Tempo, harte Zweikämpfe, kluge Pässe, schöne Spielzüge - und eben auch eine außergewöhnliche Massenschlägerei auf dem emotionalen Siedepunkt.

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