Die Edmonton Oilers haben Spiel 2 des Stanley Cup Finals 2025 am Freitagabend im Rogers Place mit 4:5 n.2.V. gegen die Florida Panthers verloren. Damit steht es in der Best-of-Seven-Serie 1:1 - beide Partien wurden erst nach der regulären Spielzeit entschieden. In einem Neun-Tore-Spektakel auf höchstem Niveau spielte Marchand in einem Marathon-Match das Zünglein an der Waage.
„Das sind sehr intensive Spiele“, sagte Marchand. „Die Energie in dieser Halle ist unglaublich. Man konnte sehen, wie sie sich davon ernährt haben. Toll, dass wir gewinnen konnten. Mir hat gefallen, wie wir heute gespielt haben.“
Keine Veränderungen in den Aufstellungen
Weder Edmontons Trainer Kris Knoblauch noch Floridas Headcoach Paul Maurice nahmen personelle Änderungen an ihrer Aufstellung vor. Für die Oilers erhielt erneut Stuart Skinner den Start im Tor, der Kölner Leon Draisaitl (1-1-2) centerte weitestgehend die zweite Reihe neben Evander Kane und Kasperi Kapanen. Bei den Panthers stand Sergei Bobrovsky zwischen den Pfosten, der Augsburger Nico Sturm blieb als Healthy Scratch auf der Tribüne.
Fünf-Tore-Wahnsinn im ersten Drittel
Schon bevor der erste Puck aufs Eis fiel, herrschte absolute Gänsehautatmosphäre im Rogers Place. Allerdings schaffte es Florida früh, die Zuschauer zum Schweigen zu bringen. In einem Powerplay spielten es die Panthers ganz fein aus. Über Evan Rodrigues und Nate Schmidt wanderte die Scheibe wie am Schnürchen gezogen zu Sam Bennett, der mit einem Flachschuss aus zentraler Position auf 1:0 stellte (3.). Mit seinem 12. Auswärts-Tor in den Stanley Cup Playoffs 2025 stellte der 28-jährige Kanadier einen neuen NHL-Rekord auf.
In der Folge gab es durch Strafen hüben wie drüben erstmal kein Hockey bei Gleichzahl. Danach hatten beide Teams ihre Chancen: Für Edmonton prüfte Trent Frederic Bobrovsky (7.), auf der anderen Seite hob Eetu Luostarinen den Puck frei vor dem Tor mit der Rückhand am Ziel vorbei (7.). Ein feiner Pass von Viktor Arvidsson in der neutralen Zone schickte Evander Kane auf die Reise. Vom linken Faceoff-Punkt traf der Power Forward mit der Präzision eines Chirurgen zum 1:1 für die Oilers in den rechten Winkel (8.).
Nicht nur beim Ausgleich, sondern auch genau 100 Sekunden später gab es von den Zuschauern erneut was auf die Ohren: Bei 4-gegen-4 ließ Connor McDavid die Scheibe für Evan Bouchard liegen, der kurz verzögerte und einen Block gegen Aleksander Barkov schoss. Im zweiten Versuch nahm der Verteidiger genau Maß und jagte den Puck für Bobrovsky unsichtbar zum 2:1 für Edmonton die Maschen (10.).
Davon unbeeindruckt arbeitete Florida an einer passenden Antwort. Schmidt eroberte den Puck in der gegnerischen Zone und spielte ihn zu Luostarinen, dessen Zucker-Querpass den aufgerückten Seth Jones erreichte, der aus der Nahdistanz zum 2:2 einschob (12.).
Der Wahnsinn nahm seinen Lauf: Nach einem Kontakt von Bennett an Skinner blieb letzterer länger liegen, konnte nach kurzer Behandlung aber weitermachen. Wegen Torhüterbehinderung aber durften die Oilers ihre Powerplay-Einheit aufs Eis schicken. Und die Überzahlspezialisten lieferten. Eine unwiderstehliche Einzelaktion von McDavid zog die PK-Box der Panthers auseinander, McDavid fand den ungedeckten Draisaitl rechts neben dem Tor, der nur noch ins halbleere Tor einschieben musste - 3:2 (13.).
„Es gibt nur einen Spieler auf dieser Welt, der so einen Spielzug umsetzen kann“, lobte Draisaitl die Vorarbeit von McDavid.
Das Momentum war wieder bei Edmonton, das drauf und dran war, zu erhöhen. Florida überstand in der für sie äußert kritischen Phase sogar eine 3-gegen-5-Unterzahlsituation und rettete sich so in die erste Pause.
Kulikov-Hammer und Marchand-Tunnel drehen das Spiel
Im zweiten Drittel ging es direkt munter weiter: Bouchard sprang von der Strafbank und kam postwendend zu einem unverhofften Alleingang (21.). Sowohl in dieser Szene als auch kurz darauf in einer 2-gegen-1-Situation (23.) fand er in Bobrovsky seinen Meister. Auch die Panthers kamen zu einer längeren Drangphase mit viel Zeit in der Offensivzone, dabei jedoch ebenfalls nicht an Skinner vorbei. Die beste Möglichkeit verbuchte Anton Lundell (26.).
Dieser offensive Schlagabtausch sorgte für mehr Gift in den Unterbrechungen, spiegelte sich erstaunlicherweise aber nicht in mehr Checks wider. Beide Mannschaften bauten zumeist sauber auf und bewegten die Scheibe schnell, sodass die Spieler oft nur schwer zu greifen waren.
Also war ein verdeckter Distanzschuss der nächste Treffer. Für diesen zeichnete Floridas Verteidiger Dmitry Kulikov zum 3:3 verantwortlich (29.).
Ausgerechnet in einem Oilers-Powerplay gingen die Panthers erstmals seit dem 1:0 wieder in Führung: Lundell kehrte den Puck in den Lauf von Brad Marchand, der frei vor dem Tor auftauchte und per Tunnel das 4:3 in Unterzahl besorgte (33.).
Plötzlich waren die Gäste aus dem Sunshine State am Drücker, doch Skinner verhinderte Schlimmeres. Edmonton kam über weite Strecken kaum noch nach vorne, sodass Knoblauch wieder eine „Helden-Reihe“ mit Draisaitl, McDavid und Corey Perry formte. Diese brachte sofort frischen Wind.





















