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TORONTO -- Das war eines dieser Spiele, die diese Toronto Maple Leafs Mannschaft braucht. Ein enges, bis in die letzten Minuten offenes Spiel gegen einen guten Gegner.
Das Spiel gegen die Chicago Blackhawks war Playoff Eishockey. Das war ein Geschmack davon, wie das Playoffrennen sein sollte. Etwas, was die jungen Maple Leafs in den letzten Wochen gelernt haben und was sie in den kommenden drei Wochen weiter lernen werden.

Mit den New York Islanders und den Tampa Bay Lightning erlitten am Samstag zwei der schärfsten Konkurrenten von Toronto um die zweite Wild Card der Eastern Conference Niederlagen. Die Maple Leafs streckten sich und ergatterten wenigstens einen Punkt. Ein Punkt, der zum Saisonende noch ein ganz wichtiger sein kann.
Sie haben ihn. Aber sie verloren den zweiten Punkt -- Ryan Hartman traf 17 Sekunden vor dem Ende der Verlängerung zum 2-1 für die Blackhawks.
Für diesen Abend, den die Maple Leafs mit einem Punkt vor den Islanders und mit zwei Punkten vor den Lightning beendeten, war dies genug.
Gefragt, ob für ihn nun der gewonnene oder verlorene Punkt überwiegt, zögerte Stürmer James van Riemsdyk nicht.
"Du nimmst immer die Punkte mit, die du haben kannst, besonders in diesem Rennen, in dem wir stecken", erklärte er. "Natürlich wussten wir, was in den anderen Spielen ablief. Das war ein großer Vorteil für uns. Wir brauchten das."
Das ist glasklar, wenn man auf das Restprogramm der Maple Leafs schaut. Als nächstes sind die Boston Bruins und die Columbus Blue Jackets dran. Es folgen Heimspiele gegen die Washington Capitals, die Lightning, die Pittsburgh Penguins und die Columbus Blue Jackets.
Sie brauchen jeden einzelnen Punkt bis zum letzten Spiel gegen Columbus. Dazu zählen auch die 15 Punkte, die sie für Niederlagen nach Overtime (die meisten der NHL) erhielten.
"Am Ende des Tages wissen wir, wo wir in der Tabelle stehen und dass wir Punkte brauchen", sagte van Riemsdyk.

Die Maple Leafs setzten der besten Offensive der Liga am Samstag einiges entgegen. Patrick Kane blieb ohne Punkt, Jonathan Toews erzielte nur einen Assist. Die Tore fielen stattdessen durch John Hayden, der nach 10:51 Minuten im zweiten Spielabschnitt sein erstes NHL-Tor erzielte und Hartman.
"Es hätte auch anders ausgehen können", sagte Auston Matthews, der das Tor für die Maple Leafs erzielte. "Das ist eines der besten Teams der Liga, also denke ich, dass wir heute Abend einen ziemlich guten Job gemacht haben. Jeder war für den anderen verantwortlich, jeder hat die vollen 60 Minuten gespielt. Ich denke, wir haben ziemlich solide gespielt."
Und sie bekamen einen Vorgeschmack davon, wie die Playoffs sein könnten. Etwas, das einige der Spieler in der Kabine bislang noch nicht erlebt haben. William Nylander zum Beispiel verbesserte sich, als er davon sprechen wollte, dass das Spiel Postseasoncharakter hatte. Stattdessen betonte er die Intensität.
Er weiß nicht, wie sich die Playoffs anfühlen, weil er sie in der NHL nie gespielt hat.
Van Riemsdyk hingegen bestritt 46 Postseason Spiele, doch nur sieben davon für Toronto. Doch er weiß wie es ist. Er weiß, dass das Spiel am Samstag ein Geschmack davon hatte, was die Jungs wie Matthews und Nylander noch herausfinden müssen.
"So eng wie es da draußen war, fühlte es sich schon wie ein Playoffspiel an", erklärte van Riemsdyk. "Es gab kaum Platz und es stand dir immer jemand sofort auf den Füßen, sobald du an die Scheibe kamst. Das sind diese Art von Spielen, an die man sich erst gewöhnen muss. Das sind diese Art von Spielen, die man in den Playoffs oft spielt."
Es gab einige Kritik über das Team, weil die Spieler zufrieden mit sich selbst schienen. Die einzige gegenläufige Stimme war die von Coach Mike Babcock, der dem nicht zustimmte. Er betonte, dass "so gut wie wir teilweise spielten, haben wir mehr Respekt verdient, doch das ist einfach Teil des Prozesses, den wir durchmachen."
Es ist Teil des Lernprozesses. Es ist Teil des Prozesses, zu verstehen, wie hart es sein kann. Es ist Teil des Prozesses, herauszufinden, was sie brauchen und wo sie stehen wollen.
"In so großartigen Spielen wie diesen, haben wir die Möglichkeit, der Herausforderung näher zu kommen", erklärte van Riemsdyk. "Es ist ein gutes Zeichen. Offensichtlich müssen wir noch ein paar Punkte holen um unseren Platz in der Tabelle zu verteidigen. Wir haben einen Punkt. Wir nehmen ihn mit."