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Landshuter Duell in Pittsburgh

Penguins und Tom Kühnhackl empfangen Arizona Coyotes mit Tobias Rieder

von Axel Jeroma / NHL.com/de Autor

In Pittsburgh treffen am Montag zwei junge Landshuter Burschen aufeinander, die seit frühester Kindheit eng miteinander befreundet sind: Tom Kuhnhackl und Tobias Rieder. Daheim bei den Kühnhackls - so die Überlieferung - wurden erste Impulse für das bevorstehende deutsch-deutsche Duell gesetzt. Im Keller des Wohnhauses spielten die Buben mit Puck und Schläger, wobei sie bereits die eine oder andere NHL-Partie im Kopf hatten.

Die Vorzeichen vor der Begegnung in der PPG Paints Arena sind höchst unterschiedlich. Kühnhackls Pittsburgh Penguins feierten zuletzt fünf Siege in Folge und sind im Dezember noch ungeschlagen. Für Rieder und die Arizona Coyotes lief es dagegen überhaupt nicht gut in den vergangenen elf Tagen. Fünf der sechs Matches in diesem Monat gingen verloren. Doch zumindest am Samstag gelang den Coyotes im Heimspiel gegen die Nashville Predators ein lang ersehnter doppelter Punktgewinn.

Überragender Mann beim 4-1 war Goalie Mike Smith mit 44 Saves. Wenn Arizona gegen die Penguins etwas ausrichten will, braucht der Schlussmann einen ähnlich guten Tag. Denn die Angriffsmaschinerie von Pittsburgh läuft derzeit wie geschmiert. Bei den fünf Erfolgen in Serie schossen Sidney Crosby & Co. 28 Tore. Das macht einen Schnitt von 5,6. Von einer solchen Quote kann die Abteilung Attacke der Coyotes im Moment nur träumen. Gegen Nashville gelangen der Mannschaft erstmals seit 8. November wieder vier Treffer in einem Spiel.

Video: LAK@ARI: Rieder bezwingt Zatkoff mit der Rückhand

Am Freitag hatten die Verantwortlichen der Franchise auf die insgesamt unbefriedigende Torausbeute reagiert und Center Peter Holland von den Toronto Maple Leafs verpflichtet. Er kommt mit der Empfehlung von 70 Punkten in 203 NHL-Einsätzen nach Arizona. Allerdings verbuchte er in der laufenden Saison in acht Begegnungen lediglich einen Assist. Trotzdem glaubt die sportliche Leitung, dass Holland den Coyotes noch wertvolle Dienste erweist. "Peter ist ein großgewachsener, solider Center, der über viel Erfahrung verfügt. Wir freuen uns, dass er zu unserem Team stößt", sagte General Manager John Chayka über den Neuzugang. Gegen die Predators zählte er noch nicht zum Kader.

Coach Dave Tippet war mit dem Auftreten der Mannschaft gegen Nashville zufrieden. Wir haben endlich wieder so gespielt, wie ich mir das vorstelle", sagte er im Anschluss zu NHL.com. Er hofft, dass der Sieg kein Strohfeuer bleibt und seine Schützlinge bei den kommenden Auftritten weiter Punkte sammeln. Die brauchen die Coyotes dringend, wenn sie nicht frühzeitig den Anschluss an die Wildcard-Plätze verlieren wollen.

Sein Scherflein dazu beitragen möchte Tobias Rieder. Der 23 Jahre alte Rechtsaußen lieferte bislang eine gute Saison ab. In 25 Begegnungen kam er auf sieben Tore und vier Vorlagen. Mit den 11 Zählern belegt er Platz 6 in der vereinsinternen Scorer-Wertung.

Sein ein Jahr älterer Kumpel aus Landshut kann das Aufeinandertreffen gelassen angehen. Kühnhackl und die Penguins sind klar auf Playoff-Kurs. Am Samstag drehten sie die Partie bei den Tampa Bay Lightning und gewannen nach 1-3-Rückstand noch mit 4-3. Sidney Crosby und Evgeni Maklin trafen jeweils doppelt. Der Russe erzielte die Powerplay-Tore Nummer 110 und 111 in seiner Karriere und überholte damit Jaromir Jagr und Kevin Stevens (beide 110) in der ewigen Bestenliste der Penguins. Malkin liegt in dieser Kategorie nun alleine auf dem zweiten Platz. Crosby punktete mit seinem Doppelpack das siebte Spiel hintereinander.

"Unser Selbstvertrauen ist im Moment groß. Wir sind jederzeit in der Lage, schnell zwei oder drei Tore zu schießen. Da macht es auch nichts aus, wenn wir zwischendurch mal hinten liegen", sprach Malkin den Reportern nach dem Auswärtssieg in die Aufnahmegeräte. Teamkollege Crosby pflichtete ihm bei. "Unser Abschluss war stark. Überhaupt hat heute alles gut ausgesehen", konstatierte er zufrieden.

Pittsburghs Trainer Mike Sullivan geriet ob der einmal mehr grandiosen Darbietung des kanadischen Superstars ins Schwärmen. "Es ist schon beeindruckend wie er spielt. Er ist ein herausragender Passgeber und Torjäger und inspiriert mit seiner Präsenz auf dem Eis die gesamte Mannschaft", lobte er.

Video: Kuhnhackl zeigt sein Geschick

Anders als Malkin, Crosby, Phil Kessel oder Patric Hornqvist wird Tom Kühnhackl nicht in erster Linie an der Torausbeute gemessen. Das liegt an der besonderen Rolle, die ihm und seinen Nebenleuten zugedacht ist. Sie sollen den Offensiv-Granden der Penguins die nötigen Ruhepausen verschaffen und vor allem den eigenen Laden sauber halten. Wenn dabei noch nach vorne etwas geht, umso besser. Im bisherigen Saisonverlauf kam Kühnhackl auf 20 Einsätze. Dabei erzielte er fünf Punkte (zwei Tore, drei Vorlagen). In der für seine Rolle wichtigen Plus/Minus-Statistik steht für ihn ein Wert von +5 zu Buche.

In Landshut wird man das Duell zwischen Rieder und Kühnhackl mit besonderem Interesse, aber auch mit großer Gelassenheit verfolgen. Denn eines steht bereits fest, bevor der erste Puck am Montag geworfen wird: Ein Landshuter gewinnt auf jeden Fall.

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