Das vorgezogene SC-Finale?
Wenn die Washington Capitals morgen bei den Chicago Blackhawks antreten, dann könnte das bereits ein vorweggenommenes SC-Finale sein
von Robin Patzwaldt @RobinPatzwaldt / NHL.com/de Autor
Es gibt im NHL-Spielplan natürlich im Laufe der Wochen und Monate viele attraktive Begegnungen. Auch schon in der Hauptrunde. Aus ganz unterschiedlichen Gründen kann man auf gewisse Spielpaarungen mit mehr Vorfreude blicken. Kommt es zum Duell zweier Rivalen, zweier herausragender Spieler, oder aber die eigene Lieblingsmannschaft hat ein besonders mit Spannung ausgestattetes Duell zu bestreiten.
Das am morgigen Abend angesetzte Spiel zwischen den Chicago Blackhawks und den Washington Capitals ist unzweifelhaft ein solches.
Wenn dann am Abend im United Center zu Chicago zwei der sportlich ambitioniertesten NHL-Teams aufeinandertreffen, dann könnte es sich, in den Augen vieler, dabei vielleicht auch schon um das Stanley Cup- Endspiel des kommenden Frühsommers handeln. Mit den "Hawks" und den "Caps" treffen dann zwei hochgehandelte Mitfavoriten auf den großen Silberling direkt gegeneinander an. Und beide haben mit ihren bisherigen Saisonvorstellungen diese Ambitionen auch durchaus schon bestätigen können. Das lässt die Vorfreude auf ein solches Duell der Superlative weiter ansteigen. Wer das Duell am Freitagabend gewinnen wird, das ist aber, wie fast immer in der NHL, nur schwer vorherzusagen.
Aber schon alleine ein Blick auf die bisherigen Saisonstatistiken und die Reihe der beteiligten Aktiven im Vorfeld des Kräftemessens zwischen Washington und Chicago wecken hier eine besondere Vorfreude:
Die Blackhawks stehen aktuell bei sieben Siegen in Serie, insgesamt bei 10-3-1. Von ihren bisher neun Heimspielen verließen sie bereits siebenmal als Sieger das Eis. Die Caps ihrerseits gewannen von den bisherigen zwölf Saisonspielen immerhin deren acht. Gerade auch auswärts waren sie recht erfolgreich, gewannen von sechs Auftritten in der Fremde immerhin deren vier. Kein Grund also, nun mit einer defensiven Herangehensweise dem Kräftemessen in Illinois entgegenzublicken für die Jungs aus der US-Hauptstadt.
Ein Blick auf die Namen der beteiligten Aktiven vergrößert die Vorfreude zusätzlich. Das Duell der Torhüter zwischen den Stammkräften Corey Crawford (7-3-1) und Braden Holtby (6-3-1) verspricht dabei auf dem Papier, sollte es auf dem Eis am Freitag tatsächlich auch zustande kommen, mindestens ebenso viel Spannung wie das Kräftemessen einiger der besten Offensivkräfte der gesamten Liga. Auf Seiten der Hawks kann man sich da natürlich vor allem auf die Hochkaräter Marian Hossa (12 Punkte), Patrick Kane (17), Artem Anisimov (17) , Jo nathan Toews (10) und Artemi Panarin (11) freuen. Die Offensive der Hawks lief zuletzt herausragend gut. Und es gibt wenige Gründe nun plötzlich anzunehmen, dass sich dies so rasch nun wieder grundsätzlich ändern könnte. Die Blackhawks sind voller Offensivkraft bestückt.
Doch auch die Washington Capitals haben individuelle Qualität im Kader, die es ihnen ermöglicht gegen die Gastgeber durchaus mitzuhalten. Da ist natürlich ihr Kapitän Alex Oveckin, der es im bisherigen Saisonverlauf auch bereits auf 11 Zähler in der Scorerwertung gebracht hat. Aber auch T.J. Oshie (10), Marcus Johansson (11) und Nicklas Backstrom (9) darf man natürlich mit ihrem Offensivpotential nicht unterschätzen.
Beide Mannschaften haben das Potential es in den kommenden Playoffs ganz weit zu bringen. Und am morgigen Freitag kommt es bereits zu einem Härtetest im November. Ein Spiel, auf welches man sich vielleicht noch ein klein wenig mehr freuen kann als auf die Mehrzahl der NHL-Begegnungen in dieser Woche. Für mich gilt das jedenfalls aus den beschriebenen Gründen durchaus.