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NHL.com's Interviewreihe mit dem Titel "Fünf Fragen an..." läuft über die Saison hindurch. Wir sprechen mit Persönlichkeiten dieses Sports und stellen ihnen Fragen, um Einblick in ihr Leben, ihre Karriere zu erlangen und die neuesten Schlagzeilen zu erfahren.

In der jüngsten Ausgabe fünf Fragen an Erik Karlsson:
Eine ganz einfache Frage, denn ich glaube ihr habt die Erwartungen an euch in dieser Saison übertroffen: Warum?
"Ich glaube wir haben eine wirklich richtig gute Struktur. Das System, das Guy uns spielen lässt unterscheidet sich sehr von dem anderer Mannschaften, doch bei uns funktioniert es richtig gut. Wir schauen gegen starke Teams sehr gut aus, weil jeder das einbringt, was er zu leisten im Stande ist, und wir alle am selben Strang ziehen."

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Hier eine Statistik: Die Washington Capitals haben in zwölf ihrer letzten 15 Partien vier oder mehr Tore erzielt. In den drei Spielen, in denen es ihnen nicht gelang, trafen sie auf die Senators. Ich weiß, dass ihr zwei davon mit 1-2 und 0-1 verloren habt, aber warum funktioniert euer System gegen starke Mannschaften? Was sind die Gründe?
"Ja, wir gewinnen Spiele. Doch es ist schwer unser System umzusetzen. Es kostet viel Mühe und ich glaube, dass die Jungs dazu bereit sind. Wir arbeiten wirklich hart. Wir legen viel Wert auf die Verteidigung. Es gibt eine Menge 1-0 Spiele. Manche davon gewinnen wir, andere nicht, doch wir sind immer in der Lage gut zu verteidigen. Andererseits sind auch unsere Torhüter überragend. Als Craig [Anderson] Anfang des Jahres im Tor stand, war er sagenhaft und als dann [Mike] Condon reinkam, war es unbeschreiblich was er leistete. Er bestritt 24 Partien in Folge und er verrichtete einen super Job. Er hielt Pucks, die nicht zu halten waren. Das hat natürlich viel ausgemacht. Wenn du dir unseren Kader auf dem Papier ansiehst, dann sind wir nicht das beste Team in der Liga. Jeder von uns hat seinen Anteil dazu beigetragen, vor allem in der Defensivarbeit. Das ist der Grund, warum es so läuft wie es läuft."
OK, wie passt deine Art zu spielen in dieses System? Du hegst eher ein freies Spielsystem. Bist du gewissenhafter? Muss ein Kerl, wie du einer bist, gewissenhafter sein oder lässt er dich dein Spiel spielen?
"Ich glaube, dass ich weiterhin mein Spiel spiele. Ich habe offensichtlich mein Spiel in diesem Jahr verändert, jedoch nicht in eine schlechte Richtung. Ich spiele so, dass unsere Chancen zu gewinnen gestiegen sind, und wir gewinnen Spiele. Darauf kommt es an. Ob sich mein Spiel unterscheidet oder nicht spielt keine Rolle. Es funktioniert und es trägt zur Entwicklung eines Spielers bei. Ja, ich spiele anders. Ich spiele sehr defensiv und komme zu weniger Konter, doch unterm Strich gewinnen wir. Ich glaube, dass wir als Team einen guten Job verrichten. Jeder bringt sich ein und ich weiß, wenn ich das nicht auch machen würde, würden es die meisten Jungs ebenfalls nicht tun. Ich gebe es an die ganze Mannschaft zurück. Ich glaube jeder, nicht nur ich, hat etwas verändert und wir machen es bisher ganz gut. Wir freuen uns darüber wo wir stehen und wir wissen, dass wir es noch besser machen können."
Glaubst du, dass andere Mannschaften von euch überrascht sind?
"Das glaube ich schon. Wir haben eine Gruppe von jungen Spielern, die noch nicht so lange dabei sind, und wir haben eine Menge Talent. Doch wir hatten zuvor nicht gezeigt, dass wir auch zusammenspielen können. In diesem Jahr klappt das. Ich glaube, dass auch unser Spielsystem etwas überrascht. Wie schon gesagt, wenn es klappt und wenn wir ein gutes Spiel abliefern, dann fällt es anderen Mannschaften schwer da durchzukommen."

Ihr seid nun keine Überraschung mehr. Ihr habt 47 Spiele bestritten. Welche Herausforderungen kommen auf euch, nach der All-Star Game Pause, in den verbleibenden 35 Partien zu? Was erwartet euch, wo doch nun jedermann glaubt, das ihr ein Playoff-Team seid? Wie geht ihr damit um?
"Das wird ein schwerer Weg. Ein Weg, auf dem du nicht mehr nur darüber redest, sondern es umsetzen musst. Das wird eine Herausforderung für unser Team, die man annehmen muss. Ich will damit nicht sagen, dass es leicht ist, dahinzukommen, wo man hin möchte, doch es ist definitiv schwieriger das zu erhalten, was man erreicht hat. Daran müssen wir arbeiten. Noch einmal, ich glaube wir sind das ganze Jahr über schon mental stark. Tag für Tag, Spiel für Spiel, konzentrieren wir uns auf das eine Spiel, nicht auf das Spiel danach und auch nicht auf das Spiel zuvor. Das macht einen Teil unseres Erfolgs aus. Wir spielen am Dienstag in Florida (7:30 p.m. ET; FS-F, RDS2, TSN5, NHL.TV) und nur darüber machen wir uns Gedanken. Anschließend schauen wir auf die nächste Begegnung. Hoffentlich können wir uns das in der Kabine beibehalten. Wenn uns das gelingt, auch wenn wir einige Spiele verlieren sollten, dann wird es schwer uns zu schlagen."