Leben ohne Laine
Winnipeg Jets rutschen nach Ausfall ihres Youngsters als Team zusammen und setzen mit Sieg gegen Flames ein Zeichen
von Marc Rösch / NHL.com/de Autor
Jake McCabes Open Ice Hit an Patrik Laine war Mark erschütternd. So gewaltig traf Buffalo Sabres Verteidiger den Winnipeg Jets Youngster Patrik Laine am 7. Januar in der Mittelzone, dass den Zuschauern im KeyBank Center der Atem stockte. Der erst 18-jährige Finne Laine blieb völlig benommen auf dem Spielfeld liegen und musste die Partie knapp sechs Minuten vor dem Abpfiff beim Spielstand von 3-3 vorzeitig beenden. Die Diagnose "Gehirnerschütterung" folgte wenig später.
Die Jets hatten in der entscheidenden Phase des Spiels einen ihrer wichtigsten Spieler verloren. Doch nicht nur das. Ohne Laine verloren sie auch endgültig den Faden. Nach 45 Minuten führten sie noch vermeintlich sattelfest mit 3-1. Zwei Sabres-Treffern durch Marcus Foligno und Zemgus Girgensons folgte das Ausscheiden von Laine und der KO-Schlag durch Brian Gionta in der 50. Spielminute.
Laine, der Nummer Zwei Zug vom Entry Draft 2016 mauserte sich in der laufenden Spielzeit zum treffsichersten Rookie. Mit 21 Toren und 37 Punkten war er fest für das NHL AllStar-Game eingeplant, eine frühe Rückkehr scheint jedoch fraglich.
Video: WPG@BUF: Laine nimmt Check, muss raus
"Er war enorm wichtig für uns", bedauerte Blake Wheeler den Ausfall von Laine. "21 Tore in der ersten Saisonhälfte, das ist für jeden unglaublich und er ist erst 18 Jahre alt. Wir wünschen ihm das Beste und hoffen auf gute Neuigkeiten von ihm."
Auf diese guten Neuigkeiten warten die Jets auch drei Tage später noch. Auch die Teamverantwortlichen in Winnipeg wollten sich bislang auf kein Zeitfenster für die Rückkehr festlegen.
"Es gibt kein Zeitfenster oder etwas in der Art", erklärte Headcoach Paul Maurice. "Er wird alle Stadien der Rehabilitation durchmachen und wenn die Symptome abklingen, werden wir die Arbeitsbelastung erhöhen und ihn zurück auf das Eis bringen."
Video: WPG@BUF: Ehlers bringt Laines Pass unter Kontrolle
Bis es soweit ist, müssen sich die Jets mit dem Ausfall arrangieren. Als ersten Schachzug beförderten die Trainer den 31-jährigen Drew Stafford in die erste Sturmreihe neben Mark Scheifele und Nikolay Ehlers.
"Stafford traf in der vergangenen Saison 21 Mal für uns und punktete regelmäßig, also wird er die Lücke zwischen Mark und Nik füllen. Sie hatten im letzten Jahr schon ziemlichen Erfolg miteinander. Zu etwa der gleichen Zeit begann Ehlers auch ein paar Tore für uns zu knipsen", erzählte Maurice.
Am Montag wurde die Durchschlagskraft der neuen ersten Reihe zum ersten Mal auf die Probe gestellt, als die Calgary Flames im MTS Centre gastierten. Nach 60 Minuten stand ein glatter 2-0 Heimsieg für die Blauen zu Buche. Dass sich die harmlosen Flames als ein äußerst dankbarer Gegner in dieser kritischen Phase erwiesen, sollte die Leistung der Jets jedoch nicht schmälern.
Mit Dustin Byfuglien und Kapitän Wheeler setzten zwei gestandene Leader des Teams ein Zeichen für die Moral. Dank der frisch eingefahrenen Punkte rangieren die Jets in der Tabelle nur noch knapp hinter einem Wild Card Platz. Die Jets haben ein Exempel statuiert und bewiesen, dass sie auch ohne ihren Torjäger, der im Schnitt 0,88 Punkte pro Spiel sammelt, im Rennen um die Playoffplätze mithalten können.
Laines Ausfall könnte den Rest des Teams noch weiter zusammen schweißen. Gegen die Flames hat dies funktioniert. Dies erkannte auch Flames Keeper Chad Johnson.
"Es schien so, als ob sie da draußen dieses gewisse Extra hatten. Ich weiß nicht, was es war", erklärte Johnson. "Sie haben hart gegen uns gespielt und die Pucks tief gebracht. Sie haben das Momentum genutzt und einfach dieses bisschen Mehr gegeben. Den Sieg einfach ein kleines bisschen mehr gewollt."