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Kanada hofft auf eine Überraschung

Die kanadischen Teams im Westen gelten als Außenseiter, doch die Jets könnten überraschen

von Bernd Rösch / NHL.com/de Chefautor

Die NHL-Saison 2015/16 endete für die kanadischen Eishockeyfans als eine herbe Enttäuschung, obwohl sie es gewohnt waren, dass seit mittlerweile 23 Jahren der Stanley Cup an eine Mannschaft geht, die südlich des 49. Breitengrades ihr Domizil hat. In der vergangenen Saison konnte sich keine der sieben Franchises, die im Mutterland des Eishockeys beheimatet sind, für die Stanley Cup Playoffs qualifizieren.

In der Western Conference bildeten sogar die vier kanadischen Teams das Tabellenende. Auch in der frisch gestarteten Saison zählen die Calgary Flames, Edmonton Oilers, Vancouver Canucks und Winnipeg Jets nicht gerade zu den Playoffaspiranten. Die Konkurrenz aus Kalifornien möchte in der Pacific Division die ersten drei Plätze unter sich ausmachen und in der sehr stark besetzten Central Division gelten die Teams aus Chicago, Dallas, Nashville und St. Louis als klar favorisiert.

Das schöne am Sport ist, dass er eben nicht vorhersehbar und immer wieder für eine Überraschung gut ist. In jeder Saison gibt es mindestens eine Mannschaft die sämtliche Fachleute überrascht und sich entgegen allen Vorhersagen doch einen Playoffplatz ergattert. Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass Mitte April, wenn die erste Playoffrunde voll im Gange ist, alle vier kanadischen NHL-Teams, die westlich von Ontario ihr Zuhause haben, noch von ihren Fans angefeuert werden können. Doch mindestens einem von ihnen ist es zuzutrauen, dass er seinen Anhänger auch noch im Frühjahr verzückt.

Die Flames oder Oilers werden als Kandidaten noch am ehesten genannt, doch auch die Winnipeg Jets könnten, obwohl sie in der Central Division antreten, die große Überraschung werden.

Gründe, die für die Winipeg Jets sprechen.

General Manager Kevin Cheveldayoff bewahrte in der Vergangenheit auch nach Misserfolgen die Ruhe und ist gerade dabei eine konkurrenzfähige Mannschaft aufzubauen. Er legt sein Augenmerk nicht auf den schnellen, kurzen Erfolg, sondern hat einen langfristigen Plan, der sich schon in dieser Saison auszeichnen könnte. Die Jets setzen auf junge Spieler und sollten diese, das in ihnen gesetzte Vertrauen auf dem Eis umsetzen können, ist auch für Winnipeg eine Wildcard für die Playoffs drin. Kaum Zweifel gibt es darüber, dass Patrik Laine, Winnipegs Nummer 2 Zug beim NHL Draft 2016 auf Anhieb einschlagen könnte. Auch Stürmer Kyle Connor, 19, überzeugte während des Trainingscamps und in den Vorbereitungsspielen.

Er hat sich für einen Platz im Kader empfohlen. Die Franchise aus Winnipeg setzte erst am vergangenen Montag ein Zeichen an seine jungen Talente, indem sie ihren erfahrenen tschechischen Schlussmann Ondrej Pavelec auf die Waiver Liste setzten und seiner statt Connor Hellebuyck von den Manitoba Moose (AHL) zum Team holten. Nun wissen auch Spieler, wie Stürmer Marko Dano, 21, Andrew Copp, 22, oder Brenden Lemieux, 20, dass für sie immer eine Tür offen steht, wenn die Leistung in der AHL stimmt. Sie können mit starken Vorstellungen Druck auf die vermeintlichen Stammspieler, die sich ihres Platzes eben nicht sicher sein können, machen.

Über alle Zweifel erhaben ist die erste Sturmformation der Jets mit Blake Wheeler und Nikolaj Ehlers an der Seite von Center Mark Scheifele, die es in der vergangenen Saison auf insgesamt 70 Tore und 107 Assists gebracht hatte.

Es könnte also durchaus eintreten, dass es in den kommenden Wochen und Monaten in der lautesten Arena der NHL, dem MTS Centre von Winnipeg, viel Grund zum Jubeln geben wird, womit kaum jemand gerechnet hat.

 

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