James Neal Jamie Benn MW

Bemerkenswerter Meilenstein beim 5:2-Erfolg seiner Dallas Stars über die Nashville Predators für Stars-Kapitän Jamie Benn, der beim Erfolg seiner Jungs nun seinen bereits insgesamt 200. Karriere-Treffer (und zusätzlich noch zwei Assistpunkte) beisteuern konnte.

Grund genug für uns heute einmal einen näheren Blick auf den 1989 in Victotia (British Columbia) geborenen Kanadier zu werfen, der ja vor ein paar Jahren auch einmal eine Zeit lang für die Hamburg Freezers in der DEL gespielt hat.
Benn ist mit seinem gestrigen Treffer übrigens nun erst der insgesamt 10. Spieler der Franchisegeschichte der diese Marke im Laufe seiner Karriere erreicht hat, und er ist der zweite Aktive aus seinem Draft-Jahrgang (2007) mit diesem Meilenstein auf der Habenseite, bisher nur übertroffen von Chicagos Patrick Kane mit derzeit 259 Treffern.
Erstmalig seit Saisonbeginn agierten am Abend übrigens Benn, Tyler Seguin und Jason Spezza wieder zusammen in einer Reihe, was sich sofort in Sachen Erfolg für das Team aus dem Westen auszahlte.
"Wir haben schon in der Vergangenheit gut miteinander harmoniert. Und jeder von uns weiß worauf es ankommt, wenn wir gemeinsam agieren" bestätigte auch Teamkamerad Spezza nach dem Spiel.
Zwei eigene Treffer gelangen den gastgebenden Stars dabei innerhalb von nur 23 Sekunden gegen die 'Preds' bereits zu Spielbeginn im ersten Drittel der Begegnung.
Benn brachte sein Team in der 10. Minute höchstpersönlich in Führung, sicherte sich damit auch bereits frühzeitig am Abend seinen Eintrag in die NHL-Geschichtsbücher. Teamkamerad Brett Ritchie erhöhte dann bereits in der nächsten Shift für die Gastgeber auf 2:0.

Für Benn jedoch im Rückblich betrachtet dann nur ein 'ganz normales Tor', wie er meinte. Und auch wenn die Gäste anschließend durch Viktor Arvidsson in Unterzahl verkürzten, sicherten Spezza (mit seinem ersten Treffer seit dem 3. November) und Antoine Roussel eine zwischenzeitliches 4:1 für die Texaner. Am Ende hieß es dann gar 5:2 für Dallas.
Sehr zufrieden war im Anschluss dann auch Stars-Trainer Lindy Ruff: "Alle Reihen haben heute gut gespielt, aber besonders die Formation Benn-Seguin-Spezza hatte diesmal etliche starke Aktionen."
Ein passender Abend für ein solches Dienstjubiläum durch Benn also, der auch den Trainer anschließend auffällig lobend auf die Leistung des Stürmers zurückblicken ließ.
James "Jamie" Benn steht inzwischen übrigens bereits seit dem Jahre 2009 bei den Dallas Stars unter Vertrag. Seit der Spielzeit 2013-14 fungiert er inzwischen nun auch bereits als deren Mannschaftskapitän. Mit der kanadischen Nationalmannschaft gewann er zudem bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Russland die Goldmedaille.
Benn begann seine Karriere dabei ursprünglich einmal als Spieler bei den Peninsula Panthers. Im NHL Entry Draft des Jahres 2007wurede er 'erst' in der fünften Runde, an 129. Spieler insgesamt von den Stars ausgewählt.

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Zunächst jedoch lief der talentierte Angreifer dann jedoch noch zwei weitere Jahre lang in der Western Hockey League für die Kelowna Rockets auf. Im Jahre 2009 siegte er mit diesen beim Kampf um den 'Ed Chynoweth Cup', wurde mit diesen also mit seiner Truppe WHL-Meister.
Eine tolle Visitenkarte mit der er dann zur Saison 2009-10 dann auch 'endlich' einen Vertrag bei den Dallas Stars ergatterte.Seinen ersten Auftritt in der besten Eishockeyliga der Welt hatte er seinerzeit mit diesen am 3. Oktober 2009 bei einem Heimspiel gegen die Nashville Predators, gegen die er nun auch seinen 200. Treffer erzielen konnte. Da hat sich also quasi ein Kreis geschlossen, wenn man so will.
In der Spielzeit 2012-13, als die NHL wegen eines Lockouts nicht startete, überbrückte Benn die freie Zeit bei den Hamburg Freezers in der Deutschen Eishockey Liga.
Schon damals betone Benn gleich mehrfach, dass er Dallas inzwischen eindeutig als seine sportliche Heimat sieht, sich gut vorstellen könnte seine gesamte NHL-Karriere dort zu verbringen.
Gegenüber dem Hamburger Abendblatt betonte er damals wörtlich: "Ich mag Dallas sehr und könnte mir gut vorstellen, bis ans Ende meiner Karriere dort zu spielen. Aber meine Heimat ist Victoria. Dort lebe ich, wenn die Saison vorbei ist. Es geht nichts über den Ort, an dem man geboren wurde und seine Kindheit verbracht hat."
Nach seinem kurzen Aufenthalt in Deutschland verlängerte der Kanadier dann seinen Vertrag in Dallas auch entsprechend um mehrere Jahre und wurde trotz seiner relativ jungen Jahre dort auch bereits zum Mannschaftskapitän der Texaner berufen.
In der Spielzeit 2014-15 erzielte er im letzten Saisonspiel, einmal mehr gegen die Nashville Predators übrigens, noch einen Hattrick und steuerte acht Sekunden vor Ende zudem ebenfalls noch eine Torvorlage zum 4:1-Sieg seiner Mannschaft bei, sodass er sich mit dann stolzen 87 Punkten auf seinem Konto, und damit einem Zähler Vorsprung gegenüber John Tavares von den New York Islanders, im Kampf um die 'Art Ross Trophy' durchsetzen konnte und diese gewann.

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Im Juli 2016 verlängerten die Stars dann seinen Vertrag, ein Jahr bevor er im kommenden Sommer ausgelaufen wäre, erneut langfristig, wobei der inzwischen 27-jährige Angreifer in den nächsten acht (!!!) Spielzeiten nun ein durchschnittliches Jahresgehalt von rund 9,5 Millionen US-Dollar erhalten soll, und damit aktuell einer der höchstbezahlten Spieler der NHL geworden ist.
Geld jedoch, so betonte er gegenüber dem Abendblatt damals, bedeute ihm scheinbar nicht wirklich viel: "In erster Linie bedeutet es mir Sicherheit, für die Zukunft, für meine Familie, die mir alles ermöglicht hat. Aber im Grunde spiele ich 'for the love of the Game' ("Anm.: Aus Freude am Spiel"). Es ist nicht so, dass man in der NHL in der Kabine über Geld redet und dann darüber diskutiert. Ich sehe das als netten Bonus dafür, dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte."
Zudem ist sein bereits damals in Deutschland geäußertes Vorhaben eventuell seine gesamte NHL-Zeit in seiner zweiten Heimat Dallas verbringen zu können durch diese langfristige Vertragsverlängerung noch einmal ein gutes Stück näher gekommen.
Benn ist inzwischen unbestritten ein Aushängeschild für 'seine Franchise', zudem durch seine ruhige und bescheidene Art ein gern gesehener Gesprächspartner bei den Journalisten, ohne dass er sich bei diesen jemals in den Mittelpunkt gedrängt hätte.
In seiner damaligen Zeit bei den Freezers sagte er bereits gegenüber den Hamburger Kollegen dazu: "Ob ich dann wirklich ein Superstar bin oder werde, sollen andere beurteilen. Ich rede nicht viel und renne auch nicht von Interview zu Interview. Ich lasse lieber meine Leistung für mich sprechen."
Das hat er bis heute so beibehalten, was wohl eine durchaus angenehme Charaktereigenschaft von ihm ist.