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Stanley Cup Gewinn oder Hockey Hall of Fame?

Was von beiden ist die höhere Auszeichnung im Eishockeysport?

von Stefan Herget / NHL.com/de Chefautor

Den Stanley Cup zu gewinnen wird allgemein als die größte Herausforderung und den am schwersten zu verwirklichenden Triumph im Sport angesehen. Wer es schafft sich in dem ehrwürdigen Sportpokal namentlich zu verewigen, der hat sich unsterblich gemacht. Alle Silberringe, welche die Namen enthalten, werden schließlich, wenn sie vom Stanley Cup abgenommen werden müssen, um einem neuen Platz zu machen, im Tresor in der Hockey Hall of Fame aufbewahrt.

Wenn jährlich Spieler in diese Ehrenhalle in Toronto aufgenommen und in der Regel vom Vorsitzenden des Nominierungskomitees Lanny McDonald angerufen und darüber informiert werden, fließen meist Tränen. Es bedeutet den meisten sehr viel, zu den ganz Großen des Eishockeys gezählt zu werden. Und das sind letztendlich nur die, welche in Toronto verewigt werden.

Den Stanley Cup gewinnen also sehr viele Spieler in ihrer Laufbahn, in die Hockey Hall of Fame indes kommen nur die wirklich Besten ihres Faches. Die Aufnahmekriterien sind nach strengen Regularien festgelegt und ein Komitee wählt die Glücklichen aus. Auch die Anzahl der Aufnahmen pro Jahr ist auf vier männliche Spieler beschränkt.

Einer der lange darauf warten musste, ist der heute 53-jährige Dave Andreychuk, der im November 2017 zusammen mit Mark Recchi, Teemu Selanne und Paul Kariya aufgenommen werden wird, wie gestern verkündet wurde.

Er ist einer von vielen Geehrten, die beides erreicht haben, denn zum Ende seiner Karriere konnte Andreychuk im Jahr 2004 mit den Tampa Bay Lightning doch noch den ersehnten Stanley Cup gewinnen.

"Ich denke mit dem Stanley Cup war es leichter so lange darauf zu warten", sagte Andreychuk. "Du verstehst den Wert und wie schwer es ist reinzukommen."

"Keiner startet seine Karriere und denkt daran einmal in die Hockey Hall of Fame zu kommen. Du willst dich nur in der Liga behaupten, deiner Mannschat helfen zu gewinnen und wenn am Ende alles erledigt ist, dann schaust du deine Statistiken an und denkst darüber nach, ob du eine Chance hast und die Leute fangen an darüber zu reden. Aber es liegt nicht in deiner Hand."

Obwohl ein Spieler zum Gewinn des Stanley Cups von anderen, wie Mannschaftskollegen, Gegenspieler, Trainer, Manager, Schiedsrichter abhängig ist, so hat er es ein kleines bisschen selbst in der Hand es zu erreichen. Hierin liegt ein wesentlicher Unterschied zur Aufnahme in die Hockey Hall of Fame.

Natürlich ist die Leistung während der Karriere und die erreichten Zahlen eine Voraussetzung, die jeder Spieler beeinflussen kann, doch wie Andreychuk es richtig anführt, liegt die letztendliche Entscheidung zur Aufnahme in die Hockey Hall of Fame außerhalb des eigenen Einflussbereiches.

Andererseits kling in der Aussage des ehemaligen Stürmers ein anderer Aspekt an. So lange jemand in der Karriere aktiv unterwegs ist, werden kaum Gedanken an die Aufnahme in die Hockey Hall of Fame verschwendet, sondern die Jagd auf den ultimativen Preis, den Gewinn des Stanley Cups, beherrscht das Geschehen.

Umso schöner ist die Ehrung in die Ruhmeshalle des Eishockeys aufgenommen zu werden für die Spieler, welche den Stanley Cup in ihrer aktiven Zeit nicht gewinnen konnten. Einer dieser Betroffenen, die 2017 neu hinzukommen, ist Kariya, der lange Zeit mit Selanne ein Traum Duo im Sturm darstellte.

Mit den Mighty Ducks of Anaheim schaffte Kariya 2003 lediglich den Einzug in das Stanley Cup Finale, unterlag aber dort den New Jersey Devils in sieben Spielen, während Selanne mit den Anaheim Ducks 2007 die Meisterschaft einfahren konnte.

"Es ist eine unbeschreibliche Ehre für mich", sagte Kariya. "Ich hätte in eintausend Jahren nicht gedacht, dass ich das erreichen werde. Es wird sicher eine Weile dauern, bis ich das verarbeitet habe."

Sowohl Stanley Cup Gewinn, als auch die Aufnahme in die Hockey Hall of Fame stellen somit für einen Eishockeyspieler das Größte dar. Exklusiver ist natürlich das Zweite, allerdings liegt dann die Karriere bereits mindestens drei Jahre hinter einem und das Ziel Stanley Cup ist als Aktiver nicht mehr präsent.

"Für mich persönlich war es natürlich die Krönung meiner Karriere, aber ich denke, wenn ich den Stanley Cup nicht gewonnen hätte, wäre es nicht viel anders", sagte Andreychuk mit etwas Distanz realistisch eingeschätzt. "Ich habe mit einigen großartigen Spieler zusammengespielt und habe in den Jahren einige großartige Freunde gewonnen. Das ist es, was im Leben wirklich zählt."

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