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NATERS, Schweiz-- Es gibt ein paar Familienregeln, auf die sich Nico Hischiers Eltern, Rino und Katja, beziehen, wenn sie nach der plötzlichen Popularität ihres Sohnes gefragt werden.

Die Regeln sind auf Holz geschrieben und hängen an der Wand ihres Stadthauses, wo der Center der New Jersey Devils aufgewachsen ist.
Unter den elf aufgeführten Regeln steht "Träume gross", etwas, das sich das jüngste von drei Geschwistern zu Herzen genommen hat.

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"Unsere Familie hat sich oft zusammengesetzt und geredet, weil wir eine Familie sind, die zusammen Spaß hat, und bei uns stehen Familienregeln an der Wand, nach denen wir versuchen zu leben", sagte Rino Hischier, sitzend auf einem Stuhl in seiner Küche. "Wir haben versucht, unser Bestes für unsere drei Kinder zu geben. Es ist nicht einfach."
Es mag nicht einfach gewesen sein, aber sie können stolz darauf sein, dass die Botschaft ankam.
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Die großen Träume für Nico, 19, wurden beim NHL Draft 2017 Wirklichkeit, als er der erste in der Schweiz geborene Spieler wurde, der an Nummer 1 gezogen wurde. Nach einer Rookie-Saison, in der ihm 52 Punkte (20 Tore, 32 Vorlagen) gelangen und er den Devils half, zum ersten Mal seit sechs Saisons die Stanley Cup Playoffs zu erreichen, geht er in die Saison 2018/19 als New Jerseys Center Nummer 1.
In dieser Woche war er im nahen Bern das inoffizielle Gesicht der NHL Global Series Challenge 2018 und erhielt am Montag in der PostFinance Arena mitreißende Ovationen von den 17031 Besuchern des Saison-Vorbereitungsspiels der Devils gegen den SC Bern.
Die Devils haben ihren Saisonstart am Samstag gegen die Edmonton Oilers im Scandinavium von Göteburg, Schweden (19:00 Uhr MESZ).
Große Träume, wie wahr.
"Meine Familie hat alles getan, um mir dabei zu helfen, dorthin zu gelangen, wo ich bin, und ich schulde ihnen so viel", sagte Nico. "Unsere Familie steht sich nahe und wir helfen uns immer gegenseitig."

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Rino Hischier musste mehr als 100 Kartenwünsche für Familie und Freunde erfüllen, darunter die von Nicos Großeltern, Gregor (Rinos Vater) und Peter und Mariell Ritz (Katjas Eltern). Die Devils gewannen das Spiel mit 3:2 nach Verlängerung.
Hischiers Verhältnis zu seiner Familie beinhaltete in dieser Woche sieben weitere Familienregeln: "Helft euch gegenseitig", "Seid dankbar", "Wisst ihr, dass ihr geliebt werdet", "Seid glücklich", "Zeigt Mitgefühl", "Sei großzügig" und "Respektiert einander".
Katja und Rino lernten sich in Naters kennen, sie sind seit 24 Jahren verheiratet. Ihr Stadthaus liegt weniger als vier Kilometer von Brig entfernt, wo sich das nächste Krankenhaus befindet, und in dem Nico geboren wurde. Naters ist eine freundliche Stadt mit rund 8000 Einwohnern, engen Gassen und vielen Kreisverkehren.

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Mit einem Aufzug kommt man über vier Stockwerke in die Wohnung der Hischiers. Über die Küche gelangt man zu einer Terrasse mit Blick auf die Städte Brig und Naters.
Das Wohnzimmer und die Küche sind miteinander verbunden, so dass die Gespräche nach dem Abendessen in der Regel so lange dauerten, bis die Kinder beschlossen, in ihre Zimmer zu gehen. Es ist eine gemütliche Atmosphäre und es gibt sogar eine original Wurlitzer Jukebox, die im Wohnzimmer an der Wand steht. Katja hat mehrere Kunstwerke an den Wänden hängen, einige von ihrer Tochter Nina und andere wertvolle Stücke von ihrem Großvater Willy Thaler.
Nico war nie einer, der drinnen saß und stundenlang fernsah oder Videospiele spielte; er bevorzugte nach außen zu gehen und tat dies normalerweise zusammen mit seinem älteren Bruder Luca und mit Nina. Luca, 23, der für den HV Davos in der Schweiz spielt, hatte einen großen Eishockey-Einfluss auf Nico. Nina, 21, studiert an der Universität Bern.

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"Nico wollte schon immer das spielen und tun, was die älteren Kinder machten", sagte Katja. "Luca, Nina und Nico spielten oft draußen im Park, der nicht weit von zu Hause entfernt war. Er liebte es auch, Saltos vom 3-Meter-Sprungbrett im Stadtbad zu machen. Im Winter fuhren sie Ski und Snowboard."
Da es in Naters keine Eisflächen gab, nahm Katja Nico und Luca mit auf eine 15-minütige Fahrt zur Litterna-Halle in Visp zum Eislauf- und Eishockeyunterricht. Heute gibt es eine Eisfläche in Naters und eine weitere wird einen Kilometer von der Litterna-Halle entfernt gebaut.
Nico und Luca arbeiteten sich in Visp und schließlich in Bern nach oben, bevor Nico sich 2016/17 für Halifax in der Quebec Major Junior Hockey League entschied. Die Entscheidung, die Schweiz zu verlassen, um in Nova Scotia zu spielen, war nicht einfach, aber Luca beeinflusste seinen Bruder, diesen Schritt zu wagen, da er der Meinung war, dass dies besser für seine Entwicklung sei.

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Es hat gestimmt.
Hischier und Brandon Center Nolan Patrick waren die Favoriten auf die Plätze 1-2 beim Draft 2017.
In den Tagen vor dem Draft reiste Devils General Manager Ray Shero in die Schweiz, um sich mit Nico zu treffen, eine Geste, die von seinem Vater sehr geschätzt wird. Nico Hischier und Shero trafen sich in Bern, aßen zu Mittag, tranken Kaffee und sprachen über Familie und Leben. Shero wollte mehr über Hischiers Hintergrund erfahren, und Hischier war neugierig auf die Pläne der Devils.
"Als ich seine Eltern in Chicago zum ersten Mal traf, nachdem wir ihn ausgewählt hatten, versprach ich Rino und Katja eines.... ich werde mich um ihren Sohn kümmern", sagte Shero. "Es hatte nichts mit Eishockey zu tun, aber ich wollte nur, dass sie wissen, dass sie sich keine Sorgen machen müssen.
"Ich habe zwei Jungen, im Alter von 19 und 21 Jahren. Als Elternteil ist deine einzige Sorge, wenn sie weggehen, ob es der richtige Ort, das richtige Team, die richtigen Leute sind."
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Shero erinnert sich an ein Gespräch mit Rino während Nicos Medientour im Prudential Center von Newark, New Jersey, drei Tage nach dem Draft.
"Nachdem wir die Medienveranstaltung beendet hatten, ging ich die Treppe hinunter und Rino fragte, ob er mit mir sprechen könne, und ich dachte: "Oh Mann," erzählte Shero. "Er sagte: Ray, es ist erst ein paar Tage her, aber ich und Katja wollen, dass du weißt, dass wir uns sicher sind, dass dies das richtige Team für Nico ist. Sie liebten es, dass wir nie Druck auf ihn ausgeübt haben und keine Erwartungen hatten."
Unter den NHL-Rookies der vergangenen Saison belegte Hischier Platz sieben bei den Toren, Platz fünf bei den Assists und Platz sechs bei den Punkten. Diese Zahlen bedeuten der Familie, die Hischier in der Schweiz zurückgelassen hat, wenig, während er seinen Traum verwirklicht. Die Art und Weise, wie ihm das gelang, ist das, was sie schätzen.
"Ich bin am meisten darauf stolz, dass er gut darin ist, Entscheidungen zu treffen und man sich auf diese Entscheidungen verlassen kann", sagte Katja. "Als er von zu Hause wegging (nach Halifax), sagte ich zu ihm: "Nico, du hast hier immer einen Platz. Er weiß, dass er immer nach Hause kommen kann. Es war mir wichtig, ihm das wissen zu lassen, und ich glaube, das war ihm auch wichtig."
Für viele europäische Spieler, die von zu Hause weggehen, ist es keine leichte Erfahrung. Jedoch nicht für Nico Hischier, der sich an eine weitere Familienregel gehalten hat, die im Wohnzimmer seines Elternhauses hängt: "Probiere neue Dinge aus."