Rogatien Rogie Vachon Los Angeles Kings

Goalie Patrick Roy war schon seit seinen Kindheitstagen in Quebec City ein Fan von Rogatien "Rogie" Vachon. Roy wurde im Jahr 2016 in die Hockey Hall of Fame aufgenommen. Er gewann viermal den Stanley Cup und ist mit 551 Siegen zweiter in der Geschichte der NHL. Nun teilt er in einem exklusiven Beitrag auf NHL.com seine Erinnerungen an Vachon, der am Montag in die Hall of Fame aufgenommen wird:

Jedes Mal, wenn ich als Kind in meinem Quebec City Hinterhof mit Freunden Eishockey gespielt habe, war ich Rogie Vachon. Er war spektakulär und er hatte großartige Hände. Da er damals in Los Angeles gespielt hatte, hat man ihn nicht gerade oft gesehen. Aber für uns Kinder war es genug, ihn zu sehen, wenn er mit den Kings nach Montreal kam.
Eines Abends, ich war ungefähr acht Jahre alt, da sagte mein Dad zu mir: "Wir werden ins Montreal Forum gehen und Rogie Vachon mit den Kings ansehen." Ich war so glücklich. Es war eine Chance, mehr Zeit alleine mit meinem Vater zu verbringen und gleichzeitig zu einem Eishockeyspiel zu gehen. Es war eine große Sache für mich. Unglücklicherweise verlief dieser Abend nicht so berauschend für Rogie, weil die Kings verloren haben. Aber allein dort gewesen zu sein und dieses Spiel gesehen zu haben, war unglaublich.

Patrick Roy

Es hatte einen großen Einfluss auf mich. Ich kann mich daran erinnern, wie ich am nächsten Tag total gepuscht aufs Eis ging. Manchmal benötigt es nur eine kleine Sache, die einen großen Einfluss auf ein Kind hat. Ich habe immer noch einige Rogiekarten in meiner Sammlung.
Das ist die Perspektive eines jungen Kindes, das einfach nur Eishockey sehen wollte, aber die meisten Torhüter zu der Zeit Rogies standen tief im Tor. Rogie hat die Angreifer mehr herausgefordert als andere Goalies. So würde ich das nennen.
Ich war elf, als die Kanadier beim Kanada Cup 1976 gegen die Tschechische Republik gespielt haben und Rogie kam weit aus seinem Kasten um einen Save zu machen. Ich war ein junges Kind und kann mich nicht an alle Details erinnern, aber ich dachte nur: "Das willst du auch machen, die Angreiffer mehr fordern." Es machte Sinn. Wenn du rauskommst, nimmst du den Angreiffern mehr Platz. Das war einer meiner größten Rogie-Momente.
Es überrascht mich nicht, dass ein so kleiner Mann wie Rogie (173 cm) es in die NHL geschafft hat. Nicht im Geringsten. Ich muss zugeben, dass sich das Spiel geändert hat. Heutzutage wäre ich mit 183 cm ein durchschnittlich großer Torhüter. Heutzutage sind die Goalies viel großer und bewegen sich viel schneller; die Position hat sich sehr gewandelt. Aber Rogie war schnell. Er hatte großartige Reflexe und es hat Spaß gemacht, ihm zuzusehen. Für einen jungen Kerl wie mich war es klasse, weil es so unterhaltsam war. Das habe ich an ihm geliebt. Er spielte mit seinem Herz und hat das Beste aus sich herausgeholt.
Ich habe Rogie zum ersten Mal auf einem Golfplatz in Los Angeles getroffen. Das war ungefähr 1993. Dann in 2003, als ich bei den Colorado Avalanche mein 1.000. NHL-Hauptrundenspiel machte, kam Rogie aufs Eis und schenkte mir einen silbernen Schläger als Zeichen der Anerkennung. Mein Agent Pierre Lacroix, der in Denver mein General Manager wurde, konnte nachvollziehen, wie viel Respekt ich Rogie entgegenbrachte. Pierre wusste auch, welchen Einfluss Rogie nicht nur auf meine Karriere sondern vielmehr sogar auf meine Entscheidung Torhüter zu werden hatte.
Als ich Rogie auf dem Golfplatz traf, war ich immer noch ein Fan von ihm und war sehr beeindruckt. Es war ein spaßiger Tag, sogar wenn ich mir sicher bin, dass er der bessere Golfer war. Ich war damals schon seit ungefähr sieben Jahren in der Liga. Es war nicht so wie an dem Tag, als ich mit acht Jahren ihn zum ersten Mal sah. Aber mit ihm zu golfen hatte dennoch einen großen Einfluss auf mich und wir sind danach zu ihm zum Abendessen gefahren. Es war ein ganz besonderer Tag, der mir sehr viel bedeutet hat.

Rogatien Rogie Vachon Montreal Canadiens

Ich habe aus vielen Gründen sehr viel Respekt vor Rogie. Er war mein Idol als ich ein Kind war und er hat mich träumen lassen, wenn ich ihn gesehen habe. Ich wollte wie er sein, ich wollte diesen Job machen und der spektakuläre Kerl im Tor sein, wenn auch in einem anderen Trikot. Er hatte eine großartige Karriere, auch wenn er in L.A. gespielt hat, was damals anders war als heute. Damals konnte man ihn wegen dem Zeitunterschied und dem fehlenden Internet nur sehen, wenn er im Osten war.
Er ist eine tolle Person und ein einfacher Mann, der dem Spiel viel Respekt entgegenbringt. Ich freue mich, dass er in die Hockey Hall of Fame aufgenommen wird. Er hat es verdient.