Jake_Guentzel_Pekka_Rinne

Der Scharfschütze ist wieder da! Jake Guentzel begann die Playoffs mit einer sensationellen Leistung von neun Toren in den ersten 11 Begegnungen, einer der besten Werte, die je ein Rookie erreichte. Doch dann schien der Tank leer zu sein. Acht Spiele lang, wartete Guentzel auf seinen nächsten Treffer. Er spielte weiterhin gut, hatte seine Chancen, war oft nahe am nächsten Treffer, auch der Pfosten war dabei, doch der Puck wollte einfach nicht ins Netz. Sollte es das gewesen sein? Ein kurzer Sprint für Guentzel, dann schnell wieder vergessen?

Nein, offensichtlich hatte der 22-jährige US-Amerikaner noch nicht genug. Bereits in Spiel eins der Finalserie gegen die Nashville Predators machte er seinen zehnten Treffer, eine Marke, die vor ihm nur vier andere Rookies in der NHL Geschichte erreicht hatten. Da war noch nicht klar, hat er seine Durststrecke endgültig überwunden, oder war es nur ein kurzes aufblitzen der vorherigen Stärke? In Spiel zwei hat er nun bewiesen: Er will die Playoffs so beenden, wie er sie angefangen hat, mit Toren am Fließband.
"Er ist großartig", lobte Trainer Mike Sullivan seinen Schützling. "Er ist ein gewissenhafter Arbeiter. Es macht Spaß ihn zu trainieren. Wir haben einfach darüber gesprochen, richtig zu spielen, Wechsel für Wechsel auf die Details zu achten, nicht daran zu denken, Tore zu schießen oder Spielzüge zu kreieren."

Nach dem Siegtreffer am Montag, konnte Guentzel nun zwei weitere Treffer nachlegen. Im ersten Drittel sah es zunächst nicht gut aus für die Pens. Die Predators waren wieder das Spielbestimmende Team und gingen diesmal auch durch Pontus Aberg, einen weiteren Rookie, in Führung. Doch sie hatten die Rechnung ohne den Jungen aus Omaha gemacht.Noch vor Ende des Drittels zeigte Guentzel wieder seinen Torinstinkt, seinen unaufhaltbaren Willen, den Puck ins Netz zu zwingen.
Chris Kunitz gab den Puck an Conor Sheary auf der rechten Seite, nahe der Grundlinie ab. Sheary machte zwei Schritte und feuerte die Scheibe aus spitzem Winkel Richtung Tor, sie wurde auf dem Weg dorthin aber von Verteidiger Mattias Ekholm abgefälscht und schließlich von Pekka Rinnes Schoner am kurzen Pfosten gestoppt. Doch wie schon so oft war Guentzel für den Nachschuss zur Stelle und zwang den Puck am kurzen Eck über die Linie, da war der Ausgleich.
Das war dem hungrigen Guentzel aber noch nicht genug. Logisch, ein Tor in Spiel eins, zwei Tore in Spiel zwei. Es blieb das gesamte zweite Drittel beim 1-1, doch im Schlussabschnitt machte der Torjäger kurzen Prozess. Nach einem umkämpften Bully stocherte Ron Hainsey den Puck Richtung blaue Linie, Bryan Rust kam dran und setzte einen Handgelenkschuss aufs Tor. Rinne wehrte den Schuss mit dem Schoner ab, der Puck landete auf der anderen Seite bei Guentzel, der nur 10 Sekunden nach Beginn des Drittels das leere Tor vor sich hatte, eine Chance, die sich jemand wie Guentzel nicht entgehen lässt.
"Wir haben darüber gesprochen, einfach auf die Schoner zu schießen und zu sehen, was passiert." Erklärte Guentzel. "Großartiger Pass über den Schoner von Rust."

Die Heldentaten des jungen Spielers blieben auch von seinen Mitspielern nicht unbemerkt, die mitmischen wollten. Scott Wilson traf drei Minuten später zum 3-1 und nur 15 Sekunden nach ihm erhöhte Evgeni Malkin zum 4-1 Endstand. Guentzel erzielte damit in beiden Spielen der Finalserie den Siegtreffer. Damit ist Guentzel nun der Rookie mit den zweitmeisten Toren in der Playoffgeschichte. Ihm fehlen noch zwei Treffer, um mit Rekordhalter Dino Ciccarelli gleichzuziehen, der in der Saison 1980-81 14 Tore für die Minnesota North Stars erzielte.
"Ich denke, wir sind sehr selbstbewusst in das letzte Drittel gegangen", sagte Penguins Stürmer Conor Sheary. "Wir wussten, es liegt etwas in der Luft. Darüber haben wir gesprochen. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass es so schnell passiert, wie bei Jake. Das haben wir für unser Momentum genutzt. Wir haben weiter Druck gemacht. Wir haben gleich danach zwei Tore geschossen. Aber wir haben von diesem ersten Tor gelebt, darauf aufgebaut und ein gutes drittes Drittel gespielt."