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Los Angeles Kings Stürmer Marian Gaborik hatte am Sonntag im Verizon Center nach neun gespielten Minuten im Mittelabschnitt den Anschlusstreffer auf der Kelle. Die Washington Capitals führten mit 3-0, als Gaborik im Slot völlig freistehend bedient wurde. Doch wie so oft an diesem Abend war am deutschnationalen Capitalskeeper Philipp Grubauer kein Vorbeikommen.

Den Schuss aus kürzester Distanz wehrte er mit seiner rechten Schiene ab. Die Scheibe segelte durch die Luft, doch noch bevor sie zu einem brandgefährlichen Nachschuss aufs Eis zurückfinden sollte, packte der gebürtige Rosenheimer mit einem beherzten Fanghandgriff zu. Erneut erwies er sich als Spielverderber und schnappte sich das Spielgerät vor den herannahenden Kingsstürmern aus der Luft.
Nach 60 gespielten Minuten standen insgesamt 38 Saves für Grubauer zu Buche. Er mauerte das Capitalstor von oben bis unten zu und feierte seinen dritten Shutout der laufenden Saison.
"Er war das ganze Jahr gut", urteilte Stürmer Lars Eller, der mit seinem Auftakttor den deutlichen 5-0 Sieg einleitete. "Aber am Sonntag war er überragend. Das Endergebnis von 5-0 erzählt nicht die wahre Geschichte des Spiels. Sie hatten sehr viele Schüsse. Er hat großartig gespielt."
Mit diesem großartigen Spiel untermauerte Grubauer seinen Anspruch auf zahlreiche weitere Einsätze als Startinggoalie im Capitalsdress. Nach nun 15 Spielen stehen 10 Siege, drei Niederlagen und zwei Overtimeniederlagen für den 25-jährigen Goalie zu Buche. Sein Gegentorschnitt von 1,98 und seine Fangquote von 93,1 % sind aller Ehren wert und übertreffen die Quote des Vorjahres, als ihm in der Hauptrunde acht Siege, neun Niederlagen und eine Overtimeniederlage gelangen. Auch seinen Gegentorschnitt von 2,32 und seine Fanquote von 91,8% in 2015-16 verbesserte er deutlich.

Grubauer schüttelte mit dem Shutout gegen die Kings die jüngsten Niederlagen gegen die New York Islanders am 31 Januar und die Ottawa Senators am 24. Januar ab. Grubauer steht in den Statistiken der etatmäßigen Nummer 1 der Capitals Braden Holtby in nichts nach. Holtbys Bilanz liegt aktuell bei 26-8-4. Nach 40 absolvierten Spielen liegen sein Gegentorschnitt bei 1,99 und seine Fangquote bei 92,9 %. Grubauer profitiert deutlich vom viel kritisierten und durch den World Cup of Hockey gestrafften NHL-Spielplan.
Er darf häufiger von Beginn an ran und die Pausen zwischen den Einsätzen sind kürzer.
"Offensichtlich kommt man besser in den Rhythmus", erklärte Grubauer am Sonntag. "Du musst nicht drei oder vier Wochen warten, bis du deine nächste Chance bekommst. Das hilft dir zu gewinnen, weil wenn du verlierst, dann haftet dir das ein oder zwei Wochen an. Wenn ich verliere, will ich einfach nicht gesehen werden. Ich will nicht in der Nähe der Eisfläche gesehen werden, weil es einfach peinlich ist. Aber wir haben gewonnen und wir haben eine gute Arbeit gemacht."

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In der laufenden Spielzeit musste sich Grubauer nicht oft schämen. Da Coach Barry Trotz Keeper Holtby für eine lange Postseason frisch halten möchte, sind ihm zahlreiche weitere Einsätze sicher.
"Das war mein größter Vorsatz für die laufende Saison. Ich will konstanter spielen und meinem Team jedes Mal wenn ich dran bin, zum Sieg verhelfen", erklärte Grubauer. "Ich weiß nicht, wann ich das nächste Mal spiele, also will ich sichergehen, dass ich die Spiele gewinne. In diesem Business geht es eben ums Gewinnen. Du musst Siege und gute Statistiken haben."
Grubauer hat beides.