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Der Startschuss zur NHL-Saison 2017-18 steht zwar noch nicht unmittelbar vor der Türe, doch die Nachwuchs-Camps sind geschafft und die Trainingscamps in Sichtweite. Wir denken, dass es das Beste ist, die Sommerhitze im August mit Analysen Eurer Lieblingsteams zu bekämpfen.
Jeden Tag wird Euch NHL.com/de im Rahmen der 31 in 31 Serie mit fundierten Einschätzungen der Mannschaften versorgen.

Wo wird die Reise für den Liganeuling Vegas Golden Knights hingehen? Können die Pittsburgh Penguins ihre dritte Meisterschaft in Folge feiern? Welche Teams könnten uns alle überraschen?
Alle diese Fragen werden in den täglichen Artikeln beantwortet.
Heute analysieren wir die Edmonton Oilers:
Bilanz 2016/17: 47-26-9, 2. Platz in der Pacific Division
Playoffs 2017: 3:4 Niederlage in der 2. Runde gegen die Anaheim Ducks
Trainer: Todd McLellan, seit 19. Mai 2015
Neuzugänge:Yohann Auvitu, Brad Malone, Jussi Jokinen, Ryan Strome
Abgänge:David Desharnais, Andrew Ference, Jordan Eberle, Griffin Reinhart, Jonas Gustavsson, Matt Hendricks, Jordan Oesterle, Tyler Pitlick, Anton Lander
Wo sie herkommen:
Zum ersten Mal seit ihrer letzten Teilnahme am Stanley Cup Finale im Jahr 2006 konnten sich die Edmonton Oilers, nach vielen Enttäuschungen in den Jahren zuvor, in der abgelaufenen Saison 2016-17 wieder für die Stanley Cup Playoffs qualifizieren. Der 2. Platz in der Pacific Division am Ende der regulären Saison entfachte eine neue Euphorie in der westkanadischen Stadt. Diese multiplizierte sich noch, nachdem der vormalige Stanley Cup Finalist San Jose Sharks in der 1. Runde ausgeschaltet werden konnte. Die Fans in Edmonton hoffen auf neue glorreiche Zeiten unter dem neuen Star Connor McDavid, dem Nummer 1 Draft aus dem Jahr 2015.

Was sie änderten:
Die Oilers waren sparsam mit Änderungen. Warum auch nicht? Das Potenzial ist bereits vorhanden, nachdem sie unter der Führung von McDavid und insbesondere dem Team-Punktbesten Leon Draisaitl nur denkbar knapp am Western Conference Finale gescheitert waren.

Ein guter Griff dürfte Stürmer Jussi Jokinen sein, den die Kanadier am 7. Juli für ein Jahr und 1,1 Millionen unter Vertrag nahmen. Der 34-jährige Finne mag nicht mehr so produktiv sein, wie in vielen Jahren zuvor, weswegen ihn die Florida Panthers aus seinem vier Millionen schweren Vertrag herauskauften, doch er gewann immerhin 53,4 Prozent seiner Anspiele für sich, was Puckbesitz ermöglicht und hatte mit 39,1 Prozent (36 von 92) eine sehr gute Trefferquote im Penaltyschießen, was so einige Extra-Punkte einbringen könnte.
Ansonsten sind die Oilers im Sturm sehr flexibel und der weitere Neuzugang Ryan Strome (kam im Jordan Eberle Trade von den New York Islanders) bietet noch mehr Optionen. Sowohl Draisaitl, als auch Ryan Nugent-Hopkins sind in der Lage, auf der Center-Position und auf der Außenposition ein hohes Niveau zu spielen.

Trainer Todd McLellan legte seit seiner Ankunft viel Wert darauf, die Oilers mental stärker zu machen und wähnte sich auf dem richtigen Weg, als nach zehn Jahren erstmals die Playoffs erreicht werden konnten und die erste Runde in den Playoffs überstanden.
"Die Sache, die ich an unserer Mannschaft mag, ist der Stress, dem wir ausgesetzt waren", sagte McLellan. Doch in der 2. Runde der Playoffs passierte etwas, woraus sie für die Zukunft lernen müssen, wenn das große Ziel Gewinn des Stanley Cups erreicht werden soll. Trotz einer 2:0-Serienführung nach zwei Auswärtsspielen gegen die Anaheim Ducks, verloren sie vier der nächsten fünf Spiele, inklusive einer 4:3 Niederlage in der zweiten Verlängerung von Spiel 5, nachdem sie noch 3:30 Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit mit 3:0 führten.
Neue Erfahrungen, die auch Torhüter Cam Talbot machen musste, der in der regulären Saison 73 Spiele absolvierte und 42 Siege einfuhr. Vielleicht wird es auf Dauer wichtig sein, ihn etwas zu entlasten, damit er im richtigen Moment frisch ist.

Talbots Backup am Ende der abgelaufenen Saison Laurent Brossoit hat lediglich 14 Spiele an NHL-Erfahrung. Ihn umgeben einige Fragezeichen bezüglich seines wirklichen Leistungsvermögens. Oder was passiert, wenn sich Talbot ernsthafter verletzen sollte? Es bedeutet ein großes Risiko für die Oilers, alleine auf ihn zu setzen.
Wie sie abschneiden könnten:
"Wir müssen nur besser werden, wir sind immer noch ein junges Team und unsere jungen Leute werden einfach besser werden", zeigte sich McDavid nach seiner Vertragsverlängerung Anfang Juni für die Zukunft zuversichtlich.
Trainer McLellan weiß allerdings wovon er spricht, wenn er kürzlich betonte, dass mit der entstandenen Euphorie die Erwartungen und der Druck auf seine junge Mannschaft steigen werden. Wie die Oilers damit klarkommen, wird sich zeigen, aber es wird zu einer der großen Herausforderungen der kommenden Saison. Schafft es die Mannschaft weiter unbekümmert und frei aufzuspielen, dann dürfte die erneute Qualifikation für die Playoffs im wahrscheinlichen Bereich liegen. Allerdings gibt es auch genügend Beispiele aus der Vergangenheit, als hoch gehandelte Teams aus diversen Gründen scheiterten. In der NHL unter die besten Acht einer Conference zu kommen, ist keine Selbstverständlichkeit und erfordert Durchsetzungsvermögen in einem harten Konkurrenzkampf.