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Die St. Louis Blues stehen nach ihrem 5:1-Triumph gegen die San Jose Sharks am Dienstag mit 4:2-Siegen im Stanley Cup Finale 2019, in dem sie auf die Boston Bruins treffen werden. In Spiel 6 des Western Conference Finales lieferten die Blues im heimischen Enterprise Center eine beeindruckende Vorstellung ab und machten früh klar, wer an diesem Abend das Eis als Gewinner verlassen wird.

Folgende fünf Lehren sind aus der Begegnung zu ziehen:
1. Die Chance Geschichte zu schreiben beflügelt
49 Jahre ist es her, dass die Blues zum dritten und bis dato letzten Mal in einem Endspiel um den Stanley Cup standen. Ihr Einzug in die Finale der Jahre 1968, 1969 und 1970 war jedoch auch dem Umstand geschuldet gewesen, dass nach der Aufstockung der Liga um sechs Franchises zur Saison 1967/68, der Playoff-Modus geändert worden war. Die neu hinzugekommenen Klubs bildeten die Western Division und die ersten vier der regulären Saison ermittelten in Best-of-Seven-Serien jenen Finalisten, der gegen den Sieger aus der mit Original Six Teams bestückten Eastern Division antreten durfte.

Perron

Ein Wettbewerbsvorteil wie damals war den 2019er Blues nicht gewährt und man darf mit Fug und Recht behaupten, dass die Mannschaft um Teamkapitän Alex Pietrangelo, die erfolgreichste in der Geschichte dieser Organisation ist. Pietrangelo, der beim 3:1-Führungstreffer von Brayden Schenn in Spiel 6 seinen 13. Playoff-Scorerpunkt verbuchte, stellte als Verteidiger eine Franchise-Bestmarke auf und Flügelstürmer Vladimir Tarasenko ist mit seinen drei Treffern und vier Assists gegen die Sharks erst der zweite Spieler in der Blues-Historie, der in jeder Partie eines Halbfinales oder Conference Finales punkten konnte.
2. O'Reilly sollte man immer auf der Rechnung haben
Center Ryan O'Reilly war während der regulären Saison Blues' bester Vorbereiter mit 49 Assists und ihr Topscorer mit 77 Punkten, doch in den Partien drei bis fünf litt er unter Ladehemmung. Drei Spiele in Folge blieb er punktlos. Wer nun glaubte, die Sharks hätten zumindest ein Mittel gefunden den Aktionsradius des 28-Jährigen einzuschränken, der sah sich in Spiel 6 eines Besseren belehrt. Beim 1:0 durch David Perron nach 92 Sekunden, beim Powerplaytreffer von Tarasenko zum 2:0 und beim vorentscheidenden 4:1 von Tyler Bozak, als noch knapp sieben Minuten auf der Uhr standen, war O'Reilly mit einem Assist beteiligt, untermauerte mit einem 3-Punkte-Abend seine Spielmacher-Qualitäten und machte in der teaminternen Punkte-Wertung gleich drei Plätze gut.

STL@SJS, Sp1: O'Reilly trägt den Puck über die Linie

3. Auf die Qualität der Schüsse kommt es an, nicht nur auf die Quantität
Gleich ihr zweiter Schuss im Spiel landete hinter San Joses Torwart Martin Jones im Tor, und auch ihr sechster, mittlerweile war eine gute Viertelstunde absolviert, fand seinen Weg in die Maschen der Sharks. Die Blues überzeugten nicht zum ersten Mal in den Playoffs durch ihre Effektivität im Abschluss. In Spiel 6 resultierte aus annähernd jedem vierten Schuss ein Treffer. Diese Ausbeute von 5 aus 21 (23,8 Prozent) kann sich durchaus sehen lassen, selbst wenn man den Empty Netter von Center Ivan Barbashev in der drittletzten Spielminute herausrechnet (20,0 Prozent).
In den letzten drei Begegnungen mit San Jose schossen die Blues 81 Mal auf das Gehäuse der Nordkalifornier und durften sich hierbei über zwölf Tore freuen (14,8 Prozent Schusseffektivität), während ihr Gegner bei 77 Schüssen nur zweimal traf (2,6 Prozent). Die Blues wissen allzu genau, wo der gegnerische Kasten steht.
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4. Führungstor ist enorm wichtig
Die Blues sind die Schnellstarter in den Playoffs 2019, und sie profitieren meist bis zum Ertönen der Schlusssirene von einer frühen Führung. Die sechs Aufeinandertreffen des Western Conference Finales gewann jeweils das Team, das mit 1:0 in Front ging. Zuletzt waren das dreimal in Serie die Blues. In Spiel 4 dauerte es nur 35 Sekunden ehe Barbashev traf, im darauffolgenden Match brachte Oskar Sundqvist die Blues nach 5:50 Minuten in Front und im jüngsten Auftritt war es Perron in der zweiten Spielminute.
Mit einem Vorsprung im Rücken, können die Blues am besten ihr Konzept durchziehen. Das Team von Headcoach Craig Berube gewann in den diesjährigen Playoffs neun von zehn Partien, in denen es binnen sechs Minuten nach dem Eröffnungsbully traf.

SJS@STL, Sp6: Tarasenko trifft in Überzahl vom Kreis

5. Jeder muss seinen Anteil beitragen
In Spiel 6 gegen die Sharks waren elf verschiedene Spieler der Blues an den fünf Toren beteiligt. Mannschaftliche Geschlossenheit war jedoch nicht nur in diesem Auftritt ein Trumpf von St. Louis, sondern zieht sich durch alle ihrer Serien hindurch. Angeführt von Linksaußen Jaden Schwartz mit zwölf Toren zeichneten sich 18 ihrer in den Playoffs eingesetzten Akteure als Torschützen aus und 19 verbuchten mindestens einen Scorerpunkt. In den sechs Partien gegen die Sharks blieb keiner ihrer zwölf Stürmer ohne Torbeteiligung.
Das erste Spiel des Stanley Cup Finales zwischen den Bruins und den Blues findet am Montag im TD Garden von Boston statt (8:00 p.m. ET; NBC, CBC, SN, TVAS).