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Für viele der NHL-Topstars war die Zeit in der American Hockey League ein elementarer Baustein in ihrer Entwicklung. Nur die wenigsten von ihnen schafften auf Anhieb den Sprung vom Junioren- oder Universitätseishockey in die beste Eishockeyliga der Welt.

Die meisten Talente müssen den steinigen Weg über die AHL gehen. Fern abseits des großen landesweiten Medienrummels, drehen in der American Hockey League viele Jungspieler ihre Kreise und versuchen ein Zeichen zu setzen, das von den Teammanagern in der NHL erhört wird.
Bis auf die St. Louis Blues hat jede NHL-Franchise in der laufenden Saison ein Partnerteam in der American Hockey League. Weil die Vegas Golden Knights einen mehrjährigen Kontrakt mit den Chicago Wolves, dem ehemaligen Farmteam der Blues schlossen, muss die Organisation aus Missouri eine Saison ohne eigene AHL-Vertretung auskommen.
Wie Blues General Manager Doug Armstrong mehrfach betonte, werde seine Organisation dennoch einige Spieler bei den Wolves abstellen, auch wenn die Situation insgesamt keine zufriedenstellende ist. Erst zur nächsten Spielzeit könnte Abhilfe geschaffen werden. Dann soll offiziellen Meldungen zufolge auch die AHL um eine 31. Franchise erweitert werden.
Bis dahin sind die Wolves, die aus dem Spielerfundus von zwei NHL-Franchises schöpfen dürfen, die Profiteure. Die Golden Knights akquirierten im NHL Draft 30 Spieler und nicht alle von ihnen finden einen Platz im NHL-Kader. So schnüren aktuell einige Jungs, die der AHL schon entwachsen schienen, ihre Schlittschuhe für die Wolves.
Verteidiger Shea Theodore und Linksaußen Teemu Pulkkinen machten in den ersten beiden Partien als fleißige Punktesammler auf sich aufmerksam und holten jeweils 5 Punkte. Auch Außenstürmer Beau Bennet und Center Brandon Pirri stürmen aktuell für die Wolves.
Für Außenstehende etwas befremdlich wirkt der Punktemodus in der AHL. Weil die sieben Mannschaften aus Kalifornien und Arizona aufgrund des erhöhten Reiseaufwands nur 68 Spiele (die restlichen Teams 76) absolvieren, misst sich der Tabellenstand nach der sogenannten Win-Percentage, also dem Prozentsatz der gewonnenen Spiele.
Für viele die interessanteste Frage ist die, welche Einzelspieler ihren Teams in 2017/18 zu einer höheren Win-Percentage verhelfen können. Einige Jungspieler schafften in diesem Sommer den Sprung in den Kader ihres NHL-Teams noch nicht. Sie haben jedoch die besten Karten, schon bald hochgezogen zu werden.
Hier sind fünf dieser Spieler, die man im Auge behalten sollte:
Spencer Foo
Einer dieser, denen man eine große Zukunft voraussagt, ist Spencer Foo. Nach drei Jahren in der Collegeliga NCAA unterschrieb der 183 cm große und 86 kg schwere Rechtsaußen am 27. Juni einen Vertrag bei den Calgary Flames. In der Vorsaison gelang dem nun 23-Jährigen der Durchbruch. In 38 Spielen für das Team des Union Colleges erzielte er stolze 62 Punkte (26 Tore, 36 Assists).
Auch wenn die Flames auf seiner Position bereits gut besetzt sind und der Anruf von General Manager Brad Treliving noch etwas auf sich warten könnte, so kann Foo dennoch für sein AHL-Team, die Stockton Heat, den Unterschied machen.

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Zach Aston-Reese
In die Fußstapfen von Jake Guentzel oder Conor Sheary treten könnte Zach Aston-Reese. Der 23-jährige Stürmer einigte sich im Frühjahr auf einen Einstiegsvertrag mit den Pittsburgh Penguins und wird zunächst bei den Wilkes-Barre/Scranton Penguins auf Torjagd gehen. Der ungedraftete Linksschütze erzielte in der abgelaufenen NCAA-Spielzeit 31 Tore und 63 Punkte, was in beiden Kategorien Ligabestwert darstellte.

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Thomas Chabot
Auch für Thomas Chabot könnte die Zeit reif sein. Der Erstrundendraftpick (Nummer 18) von 2015 der Ottawa Senators geht in seine erste volle Profisaison. In der vergangenen vier Spielzeiten lief er für die Saint John Sea Dogs aus der Quebec Major Junior Hockey League auf. Zuletzt gewann er als bester Verteidiger der Liga die Emile Bouchard Trophy und wurde beim Memorial Cup Gewinn seines Teams als Playoff-MVP ausgezeichnet.
Die Verantwortlichen der Senators loben ihren Schützling in den höchsten Tönen und es sollte nur eine Frage der Zeit sein, bis er dauerhaft in den NHL-Kader befördert wird.
Warren Foegele
Der 21-jährige Linksaußen im Dienste der Charlotte Checkers schlug am ersten AHL-Wochenende ein wie eine Bombe. Bei den ersten beiden Saisonsiegen gegen die Hartford Wolfpack und die Wilkes-Barre/Scranton Penguins traf der junge Kanadier jeweils zwei Mal ins Schwarze. Beim NHL Draft 2014 wurde der aus Markham, Ontario, stammende Linksaußen in der dritten Runde (Nummer 67) von den Carolina Hurricanes ausgewählt.
Foegele beeindruckte Hurricanes General Manager Ron Francis schon im Rookie-Camp des Vorjahres und scheint einen weiteren großen Entwicklungsschub gemacht zu haben. Im Vorjahr ergatterte er in 22 Playoffspielen für die Erie Otters, 26 Punkte (13 Tore, 13 Assists).
Luke Kunin
Nach zwei Jahren für die University of Wisconsin in der NCAA absolvierte der mittlerweile 19 Jahre alte Luke Kunin in der abgelaufenen Saison seine ersten AHL-Einsätze. Zwölf Mal ging er für die Iowa Wild auf das Eis und sammelte dabei beachtliche acht Punkte (fünf Tore, drei Assists). Für den Erstrundendraftpick (Nummer 15) der Minnesota Wild von 2016 steht nun der nächste Karriereschritt an.