Blues_Berube_Cup

Die NHL hat am 26. Mai den Re-Start des Spielbetriebes mit 24 Mannschaften angekündigt. Sie werden in einem Format mit Vorrunde, Qualifikationsrunde und Playoffs den Stanley-Cup-Sieger 2020 ermitteln. In einer Serie lotet NHL.com/de die Chancen der beteiligten Teams auf den Titelgewinn aus. In dieser Ausgabe: Fünf Gründe, warum die St. Louis Blues den Stanley Cup holen.

Die St. Louis Blues holten vergangene Saison den Stanley Cup und ruhten sich nicht auf ihren Lorbeeren aus. Sie belegten in der regulären Saison 2019/20 in der Western Conference den ersten Platz, womit sie sich direkt für die Stanley Cup Playoffs qualifizierten. Nun spielen sie in einer Vorrunde gegen die Colorado Avalanche, Vegas Golden Knights und Dallas Stars um die beste Ausgangsposition für die Playoffs, in der Hoffnung, den Erfolg aus dem Vorjahr zu wiederholen. Fünf Gründe sprechen dafür, dass die Blues dieses Vorhabens in die Tat umsetzen können.

Sie sind das beste Team im Westen

Die Blues standen nach der regulären Saison in der hart umkämpften Central Division und im Westen an der Spitze. Dass kein einziges Team aus dieser Division die Qualifikationsrunde verpasste, spricht für die enorme Qualität der Gruppe. Die Blues holten 94 Punkten aus 71 Spielen (42-19-10) und damit 66,2 Prozent der möglichen Zähler.

Sie setzten sich in der Division gegen starke Kontrahenten durch, allen voran die Colorado Avalanche, die den zweiten Platz der Conference belegen und mit Nathan MacKinnon, Mikko Rantanen und Gabriel Landeskog eine der besten Reihen der Liga stellen. Die Dallas Stars haben eines der besten Torhüterduos und die zweitbeste Abwehr der NHL. Die Nashville Predators gehören seit Jahren zu den besten Teams der Liga und den Favoriten auf den Stanley Cup. Die Winnipeg Jets sind in der Offensive mit großen Talenten, wie Patrik Laine, Kyle Connor und Nikolaj Ehlers gespickt. Die Minnesota Wild waren im letzten Monat der regulären Saison eines der besten Teams der Liga. Die Chicago Blackhawks gewannen unter Führung von Jonathan Toews und Patrick Kane bereits drei Mal den Stanley Cup.

Selbst diese starke Konkurrenz konnte die Blues nicht aufhalten. Das bedeutet im Umkehrschluss: Wer sich gegen diese Teams durchsetzt, kann gegen jeden Gegner bestehen.

Sie sind der Titelverteidiger

Die Blues gewannen in der Saison 2018/19 überraschend den Titel. Sie lagen zu Neujahr auf dem letzten Platz der NHL, erholten sich aber dank einer enormen Leistungssteigerung und qualifizierten sich für die Playoffs. Dort setzten sie sich gegen die Jets, Stars und San Jose Sharks durch und erreichten das Finale. Die Finalserie gegen die Boston Bruins entschieden sie in sieben hart umkämpften Spielen für sich. Wenn die Blues nach so einer Saison Champion werden, zu was sind sie dann erst in der Lage, wenn sie wie dieses Mal von Anfang an auf meisterlichem Niveau spielen?

Sie gönnen ihrem Gegner keine Sekunde Ruhe

Ein Grund für den Erfolg der Blues in den vergangenen Playoffs war der starke Auftritt der dritten und vierten Reihe. Die Bottom-Six-Spieler erfüllten nicht nur ihre Aufgabe, den Gegner aufzuhalten, sondern setzten auch in der Offensive entscheidende Akzente. Ein Paradebeispiel dafür war Oskar Sundqvist, der in 25 Playoff-Spielen vier Tore und fünf Vorlagen lieferte.

STL@MIN: Barbashev nach Sundqvists Pass zum SHG

Diese ausgeglichene Lastenverteilung über das gesamte Team kann man auch diese Saison erkennen. Sundqvist, Ivan Barbashev, Tyler Bozak und Robert Thomas sind allesamt in den hinteren Reihen der Blues zu finden, jeder der vier Stürmer traf in der regulären Saison aber mindestens zehn Mal. Gemeinsam kamen sie auf 46 Tore und erzielten sieben Mal das spielentscheidende Tor. Die Gegner der Blues dürfen nicht eine Sekunde die Konzentration verlieren, denn eine ungefährliche Reihe gibt es in diesem Team nicht.

Sie sind stark in der Breite und in der Spitze

Die Blues leben vom Zusammenhalt im Team und davon, dass jeder seinen Beitrag leistet. Das bedeutet allerdings nicht, dass sie keine Stars haben, die im Notfall ein Spiel im Alleingang entscheiden können. Topscorer Ryan O'Reilly brachte es diese Saison auf 61 Punkte (zwölf Tore, 49 Assists), David Perron folgt mit 60 Punkten (25 Tore, 35 Assists), Brayden Schenn sammelte 58 Zähler (25 Tore, 33 Assists), Jaden Schwartz 57 (22 Tore, 35 Assists) sowie Verteidiger und Kapitän Alex Pietrangelo 52 (16 Tore, 36 Assists).

COL@STL: Perron führt mit Hattrick Blues zum Sieg

Jeder dieser fünf Spieler kann in schwierigen Spielen zum entscheidenden Faktor werden. Bei der Aufzählung der Topscorer der Blues fehlt zudem noch Vladimir Tarasenko, der diese Saison wegen einer Schulterverletzung nur die ersten zehn Spiele bestreiten konnte, dabei aber zehn Punkte (drei Tore, sieben Assists) verbuchte. Mittlerweile ist seine Verletzung ausgeheilt und er wird zur Vorrunde einsatzbereit sein.

Ihre Defensive ist meisterschaftstauglich

Die Defensive gewinnt Meisterschaften, wird im Eishockey immer wieder gerne betont. Wenn dem so ist, sind die Blues in einer guten Position. Ihre Verteidiger und Torhüter gehören zur Elite der Liga. Zudem leisten die Abwehrspieler immer wieder wichtige Beiträge zur Offensive. Von Pietrangelos Punktzahl können viele Angreifer nur träumen. Zudem brachte es Colton Parayko auf 28 Punkte (zehn Tore, 18 Assists) und Vince Dunn auf 23 (neun Tore, 14 Assists). Insgesamt erzielten die Verteidiger der Blues 45 von 223 Toren des Teams.

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Im Tor bietet die Blues mit Jordan Binnington und Jake Allen ein starkes Duo auf. Binnington war 2018/19 in seiner Rookie-Saison einer der entscheidenden Spieler für den Titelgewinn. Diese Saison brachte er es auf eine Bilanz von 30-13-7 in 50 Spielen, eine Fangquote von 91,2 Prozent, 2,56 Gegentore pro Spiel und drei Shutouts. Ersatztorwart Allen kam zwar nur 24 Mal zum Einsatz (21 Starts, 12-6-3), lieferte dabei aber eine der besten Statistiken der Liga. Seine 2,15 Gegentore pro Spiel bedeuten Platz zwei der Liga und 92,7 Prozent Fangquote reichten für Platz vier. Zudem sicherte er sich zwei Shutouts.