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Seit dem 12. März pausiert die NHL wegen der Coronavirus-Pandemie. Nachdem die reguläre Saison abgebrochen wurde, geht es mit einem umgestalteten Format weiter. Die vier besten Teams spielen in einer Vorrunde ihre Platzierungen aus, während die anderen acht in einer Qualifikationsrunde in Best-of-5-Modus die anderen vier Teilnehmer an den Stanley Cup Playoffs ermitteln. NHL.com/de stellt die zwölf qualifizierten Teams in der Western Conference auf einem Blick vor.

Qualifiziert für Vorrunde (Jeder gegen Jeden):

  1. St. Louis Blues
    1. Colorado Avalanche
    2. Vegas Golden Knights
    3. Dallas Stars

Qualifizierungsrunde (Best-of-5):

Edmonton Oilers (5.) gegen Chicago Blackhawks (12.)
Nashville Predators (6.) gegen Arizona Coyotes (11.)
Vancouver Canucks (7.) gegen Minnesota Wild (10.)
Calgary Flames (8.) gegen Winnipeg Jets (9.)

St. Louis Blues (42-19-10)

Der Titelhunger scheint bei den St. Louis Blues nach dem Stanley-Cup-Sieg 2019 noch nicht gestillt. Mit 94 Punkten war der amtierende Champion das beste Team in der Western Conference. In Sachen Gegentore (2,68 pro Spiel, 5.), Powerplay (24,3 Prozent, 3.), zugelassene Torschüsse (29,6 pro Partie, 4.) und Heimstärke (23-7-5, 3.) zählt St. Louis jeweils zu den Top-5-Teams in der gesamten NHL. Auch verfügen die Blues wieder über viel Tiefe für einen langen Playoff-Run: Fünf Spieler knackten die 50-Scorerpunkte-Marke. Besonders stach erneut der letztjährige Playoff-MVP Ryan O'Reilly (12-49-61) heraus. Mit Jordan Binnington (91,2 Prozent Fangquote) und Jake Allen (92,7 Prozent) hat das Team aus Gateway City auch ein verlässliches Goalie-Tandem.

Top 10 Spielzüge der RBlues... bisher

Colorado Avalanche (42-20-8)

Die Colorado Avalanche haben sich während der Saison 2019/20 von einem Geheim- zu einem Top-Favoriten auf den Stanley Cup gemacht. Das Team aus Denver zeichnet, Teamgeist, Tiefe und Widerstandsfähigkeit aus. Trotz vieler prominenter Verletzte schafften es die Avalanche, viele Spiele zu gewinnen. Der deutsche Torwart Philipp Grubauer (91,6 Prozent Fangquote) konnte seine Unterkörperverletzung während der Corona-Pause auskurieren und will beim Wiederbeginn wieder für laute "Gruuu!"-Rufe sorgen, die nach jedem Save des Rosenheimers durch das Pepsi Center hallen. In der Verteidigung spielt Rookie Cale Makar (12-38-50) eine beeindruckende Saison, zählt zum ultimativen Favoritenkreis für die Calder Trophy. Der tief besetzte Sturm wird von Ausnahme-Center Nathan MacKinnon (35-58-93) angeführt. Colorado (92 Punkte) stand in der Central Division knapp hinter den Blues und ist das auswärtsstärkste Team (24-11-2) in der gesamten NHL.

Top-10-Spielzüge der Avalanche … bis jetzt

Vegas Golden Knights (39-24-8)

Das Top-Team in der engen und ausgeglichenen Pacific Division waren die Vegas Golden Knights. Zum dritten Mal im dritten Jahr ihres Bestehens konnte sich die Truppe aus Sin City für die Playoffs qualifizieren. Unter dem neuen Trainer Peter DeBoer zeigte die Formkurve der Golden Knights wieder nach oben. Seitdem der 51-Jährige das Amt von Gerard Gallant übernahm, gewann Vegas 72,2 Prozent seiner Spiele (15-5-2) und belegt in der "DeBoer-Tabelle" ligaweit Rang vier. Mit Marc-Andre Fleury (90,5 Prozent Fangquote) und dem vor der Trade-Deadline akquirierten Robin Lehner (94 Prozent) verfügen die Golden Knights über eines der besten Torwart-Tandems in der NHL. Beeindruckend ist auch die Wucht in der Offensive mit Spielern wie Max Pacioretty, Mark Stone, Reilly Smith, Jonathan Marchessault, William Karlsson oder Paul Stastny. 34,5 Torschüsse pro Spiel ist ligaweit der Top-Wert.

Top-10-Spielszenen der Golden Knights ... bis jetzt

Edmonton Oilers (37-25-9)

Der Playoff-Hunger bei den Edmonton Oilers ist riesengroß. Erst zum zweiten Mal in den letzten 14 Jahren konnten sich die Oilers für die Endrunde qualifizieren. In diesem Fall sogar als Zweiter der Pacific Division. Die großen Hoffnungen in Edmonton ruhen auf zwei Stürmern: Dem pfeilschnellen Kapitän Connor McDavid (34-63-97) und der deutschen Scoring-Maschine Leon Draisaitl (43-67-110). Der 24-jährige Kölner gewann die Art Ross Trophy als Top-Scorer und gilt zudem als Top-Favorit für die Hart Trophy (wertvollster Spieler der regulären Saison). Eine Waffe der Oilers sind die Special Teams: Das Powerplay ist mit 29,5 Prozent das beste Überzahlspiel in der NHL - das Penalty Killing mit 84,4 Prozent ligaweit das zweitbeste Unterzahlspiel. Die Frage ist nur, ob hinter den beiden Ausnahmespielen genug Tiefe vorhanden ist, um in den Playoffs weit voranzukommen. Ein verlässlicher Center in den Bottom-Six-Reihen ist der Schweizer Gaetan Haas (5-5-10), dessen Zwei-Wege-Spiel sehr geschätzt wird.

Top-10-Spielszenen der Oilers ... bis jetzt

Dallas Stars (37-24-8)

Die Dallas Stars belegten Rang drei in der Central Division und führten das enge Verfolgerfeld somit an. Rückgrat der Texaner ist das starke Torhüter-Duo Ben Bishop (92 Prozent Fangquote) und Anton Khudobin (93 Prozent). Davor hat Dallas durchaus offensivstarke Verteidiger wie Miro Heiskanen (8-27-35), John Klingberg (6-26-32) oder Esa Lindell (3-20-23). Der Sturm wird angeführt von Mittelstürmer Tyler Seguin (17-33-50) und Kapitän Jamie Benn (19-20-39). Auch dahinter verfügen die Stars über Qualität und Tiefe, etwa mit Joe Pavelski (14-17-31), einem der besten Abfälscher der Liga, der vor der Pause immer besser in Fahrt kam. Mit durchschnittlich 29,33 Jahren stellt Dallas die älteste Mannschaft sowie mit 187,8 Zentimetern und 93,6 Kilogramm auch die größte und zweitschwerste Mannschaft der Liga. Erfahrung und Physis also, die in den Playoffs wichtig werden könnte.

Top-10-Spielzüge der Stars … bis jetzt

Winnipeg Jets (37-28-6)

Für die Winnipeg Jets kam die Corona-Unterbrechung zur Unzeit: Vor dem 12. März hatte Winnipeg vier Spiele in Folge gewonnen und sich auf Platz vier in der Central Division und einen Wildcard-Rang vorgearbeitet. Kurz vor der Trade-Deadline hatten die Jets mit Center Cody Eakin und Verteidiger Dylan DeMelo noch einmal die Qualität erhöht. Vorne kann Winnipeg mit Kyle Connor (38-35-73), Mark Scheifele (29-44-73) und Blake Wheeler (22-43-65) sowie mit Nikolaj Ehlers (25-33-58), Eakin und Patrik Laine (28-35-63) zwei gefährlich Sturmreihen ins Rennen schicken. Hinten schafften es die Jets, den Komplett-Umbruch in der Verteidigung aufzufangen. Einen Anteil daran hatte auch der Schweizer Abwehrspieler Luca Sbisa (2-8-10). Im Tor steht mit Connor Hellebuyck ein Top-Mann (92,2 Prozent Fangquote).

Top 10 Spielzüge der Jets... bisher

Calgary Flames (36-27-7)

Die Calgary Flames positionierten sich als drittbestes Team in der Pacific Division. Unter dem ehemaligen DEL- und DEB-Trainer Geoff Ward, der im Dezember als Interimscoach übernahm, blieben die Flames auf Playoff-Kurs. Mit 82,1 Prozent hat Calgary ein solides Penalty Killing - auch ein Verdienst des deutschen Unterzahl-Experten Tobias Rieder (4-6-10). Mit Spielern wie Matthew Tkachuk (23-38-61), Johnny Gaudreau (18-40-58), Elias Lindholm (29-25-54) und Sean Monahan (22-26-48) scheinen die Flames eine gute Mischung aus spielstarken Scorern und körperlich präsenten Spielern zu haben. Es fehlt allerdings auch an Playoff-Erfahrung. In den letzten vier Jahren schafften es die Flames zweimal gar nicht in die Endrunde, zweimal schieden sie schon in der ersten Runde aus.

Top-10-Spielszenen der Flames... bis jetzt

Nashville Predators (35-26-8)

Zwischenzeitlich liefen die Nashville Predators der Musik hinterher, starteten aber eine Aufholjagd und rückten bis zur Corona-Unterbrechung bis auf den letzten Wildcard-Platz bzw. Rang fünf in der Central Division vor. Die ultimative Triebfeder in Music City ist der Schweizer Kapitän Roman Josi, der mit 65 Punkten (16 Tore, 49 Assists) nicht nur der Top-Scorer seiner Mannschaft ist, sondern auch der gefährlichste NHL-Verteidiger hinter John Carlson (Washington Capitals, 15-60-75). Sein langjähriger Tandem-Partner Ryan Ellis (8-30-38) ist mittlerweile wieder komplett auskuriert. Zwischenzeitlich spielte Josi auch mit seinem Landsmann und Freund Yannick Weber (1-2-3) zusammen. Nach seinem Wechsel durfte auch der deutsche Abwehrspieler Korbinian Holzer bislang dreimal für Nashville ran. Die Predators pflegen ein aggressives und laufintensives Spiel, erhielten bislang aber zu wenig Feuerkraft von ihren Stürmern. Auch Torwart Pekka Rinne (89,5 Prozent) blieb bislang hinter seinen Möglichkeiten, erhielt aber Unterstützung von seinem finnischen Landsmann Jusse Saros (91,4 Prozent Fangquote).

Top-10-Spielszenen der Predators ... bis jetzt

Vancouver Canucks (36-27-6)

Vier Jahre in Folge konnten sich die Vancouver Canucks nicht für die Playoffs qualifizieren. Diese Durststrecke endet nun - auch dank des neuen Endrunden-Formats. Vor der Zwangspause belegten die Canucks Rang vier in der Pacific Division. Vancouvers Kader ist gereift. Spieler wie J.T. Miller (27-45-72), Elias Pettersson (27-39-66), Bo Horvat (22-31-53), Tanner Pearson (21-24-45) oder Brock Boeser (16-29-45) haben tragende Rollen übernommen. Das gilt auch für Rookie Quinn Hughes (8-45-53), der zum ultimativen Favoritenkreis für die Calder Trophy zählt. Brandgefährlich ist auch das Powerplay der Canucks mit 24,1 Prozent Erfolgsquote. Mit Jacob Markstrom steht zudem ein verlässlicher Torwart zwischen den Pfosten.

Top-10-Spielszenen der Canucks ... bis jetzt

Minnesota Wild (35-27-7)

Die Minnesota Wild rollten das Feld von hinten auf: Acht ihrer letzten elf Spiele konnten die Wild gewinnen (8-3-0) und waren damit in Top-Form. Seit Februar zählte Minnesota zu den sechs besten NHL-Teams. Der Aufschwung im State of Hockey ist eng mit dem Namen Kevin Fiala verbunden: Seit dem 1. Februar ist der Schweizer Stürmer der drittbeste NHL-Scorer (14-12-26). Auch in der gesamten Saison präsentierte sich Fiala (23-31-54) herausragend und als bester Punktesammler seiner Mannschaft. Hat die Corona-Pause die Wild und Fiala ausgebremst oder bleiben sie heiß? In der März-Form jedenfalls war Minnesota ein denkbar unangenehmer Gegner.

Top-10-Spielszenen der Wild... bis jetzt

Arizona Coyotes (33-29-8)

Die Arizona Coyotes investierten viel, um erstmals seit 2011/12 den Sprung in die Playoffs zu schaffen. Seitdem war siebenmal in Folge nach der Hauptrunde Schluss. Unter dem Namen "Arizona Coyotes" war ihnen noch nie der Einzug in die Endrunde gelungen - 2012 war das Team aus Glendale noch als "Phoenix Coyotes" an den Start gegangen. Durch die Verpflichtung von Phil Kessel (14-24-38) vor der Saison sowie der von Taylor Hall (10-17-27) während dieser Spielzeit gelang die Akquise zweier Stars. Die heimlichen Stars der Mannschaft sind aber Darcy Kuemper (92,8 Prozent Fangquote) und Antti Raanta (92,1 Prozent) - das Torhütergespann war bislang das Rückgrat der Coyotes, die im Schnitt immerhin 32,4 Schüsse pro Spiel zuließen. Sehen lassen kann sich das Penalty Killing mit 82,7 Prozent. Für einen langen Playoff-Run aber scheint es dem Kader an Tiefe zu fehlen.

Chicago Blackhawks (32-30-8)

Verrückt aber wahr: Auch als zwölftbestes Team der Western Conference haben die Chicago Blackhawks in diesem Jahr noch die Chance, den Stanley Cup zu gewinnen. Bis zur Unterbrechung im März gewann die Truppe aus Windy City immerhin vier von sechs Spielen in diesem Monat (4-2-0) und verharrte somit im Verfolgerfeld. Die Blackhawks stellen mit durchschnittlich 26,3 Jahren das jüngste Team im Westen. Vorneweg marschieren aber nach wie vor die Routiniers Patrick Kane (33-51-84) und Jonathan Toews (18-42-60). Nach der "goldenen Ära" der Blackhawks in den 2010er Jahren mit drei Stanley-Cup-Siegen, wurde die Endrunde zuletzt zweimal in Folge verpasst. Dass es jetzt weit gehen wird, ist unrealistisch, aber nicht unmöglich. Steigern muss sich Chicago vor allem in Sachen Powerplay (15,2 Prozent) und Defensivarbeit: Kein NHL-Team ließ mehr Schüsse pro Spiel zu als die Blackhawks (35,1 Prozent).

Top-10-Spielszenen der Blackhawks... bis jetzt