de frozen frenzy

Mehr NHL-Hockey an einem Tag geht nicht! Am Mittwoch waren alle 32 NHL-Teams in 16 Spielen im Einsatz. „Frozen Frenzy“ wird dieses Spektakel in Nordamerika genannt. An diesem Monster-Spieltag gab es eine regelrechte Tor-Flut. Auch Spieler aus dem DACH-Raum hatten daran ihren Anteil.

Zwei Spiele mit über zehn Toren

Mit Hochspannung war das „Frozen Frenzy“ erwartet worden und diese Energie schien sich auf die Spieler übertragen zu haben. Insgesamt 109 Tore fielen in den 16 Partien, was einen Schnitt von 6,8 Treffern pro Spiel ergibt.

Das torreichste Spektakel bot der 8:4-Sieg der Colorado Avalanche gegen die New Jersey Devils mit insgesamt zwölf Toren. Dabei brach die Avalanche die Acht-Spiele-Siegesserie der Devils, die zwischenzeitlich nach einem 0:5-Rückstand noch einmal auf 4:5 herangekommen waren. Colorados Victor Olofsson (3-2-5) aber profitierte vom Ketchup-Effekt: Der Stürmer war torlos in die Saison gestartet (zehn Spiele, 0-5-5) - nun kam mit einem Fünf-Punkte-Spiel und dem ersten Hattrick seiner NHL-Karriere alles auf einmal.

Ein Tor-Feuerwerk zündeten auch die Chicago Blackhawks bei ihrem 7:3-Heimsieg gegen die Ottawa Senators. Dabei gelang Elite-Talent Connor Bedard (3-1-4), der First-Overall-Pick aus dem NHL Draft 2023, ebenfalls sein erster NHL-Hattrick. Chicagos 20-jähriger Stürmer stahl damit unter anderem dem Deutschen Tim Stützle die Show, der mit einem Traumtor zwischenzeitlich auf 3:4 für Ottawa verkürzt hatte.

Zwei Hattricks und elf Doppelpacks

Zusammen mit Olofsson und Bedard gab es elf Spieler, die an diesem Abend drei oder mehr Scorerpunkte sammeln konnten.

Neben den beiden Hattricks gab es auch elf Doppelpacker. Darunter Superstars wie Connor McDavid (Edmonton Oilers, 2-1-3), Jack Eichel (Vegas Golden Knights, 2-0-2) oder Cole Caufield (Monteal Canadiens, 2-1-3). Letzterer sorgte übrigens mit einem sehenswerten Super-Solo für den 4:3-Sieg n.V. seiner Farben beim Seattle Kraken.

Doch auch Spieler, von denen man keinen Doppelschlag erwartet hätte, kamen an diesem besonderen Abend ganz groß heraus: Miles Wood (2-0-2) kehrte bei den Columbus Blue Jackets in die Aufstellung zurück, erzielte den späten Ausgleich sowie auch den Siegtreffer zum 4:3 n.V. bei den Buffalo Sabres. Zemgus Girgensons (2-0-2) ist in seiner Heimat Lettland ein absoluter Kult-Spieler, in der NHL jedoch nicht gerade als Torjäger bekannt. Für den Tampa Bay Lightning aber erzielte er beim 5:2-Auswärtssieg bei den Nashville Predators seine ersten beiden Saisontore. Mit Brandon Montour (Seattle Kraken; 2-1-3) war auch ein Verteidiger unter den Multi-Torschützen.

NJD@COL: Olofsson erzielt drei Tore für die Avalanche für seinen ersten NHL-Hattrick

Deutsche und Schweizer unterstützen das Tor-Spektakel

Mit Leon Draisaitl (Edmonton Oilers; 1-0-1), Tim Stützle (Ottawa Senators; 1-1-2), JJ Peterka (Utah Mammoth; 1-0-1), Moritz Seider (Detroit Red Wings; 0-1-1) und Lukas Reichel (Vancouver Canucks; 0-0-0) waren auch fünf Deutsche mittendrin statt nur dabei beim „Frozen Frenzy“. Draisaitl trug mit einem Abstauber, Stützle mit einem Traumtor und Peterka mit einem Laserstrahl aus vollem Lauf zum hohen Unterhaltungswert an diesem Abend bei.

Marco Rossi (Minnesota Wild; 0-2-2), einer von zwei Österreichern zusammen mit Marco Kasper (Detroit Red Wings; 0-0-0), lieferte zwei Assists.

Unter den zehn eingesetzten Schweizern ragten Philipp Kurashev (San Jose Sharks; 1-1-2) und Nino Niederreiter (Winnipeg Jets; 1-0-1) als Torschützen heraus: Niederreiter zog als Power Forward gewohnt zum Tor und kehrte den Puck im Gewühl vor dem Tor über die Linie. Kurashev hatte nach einem Querpass ein offenes Tor vor sich und traf aus der Nahdistanz.

Somit steuerten fünf Spieler aus dem DACH-Raum fünf Treffer zum Tor-Spektakel bei.

Goalies glänzen

Doch es gab auch Low-Scoring-Games, in denen Torhüter glänzen konnten. Mit dem Minimal-Ergebnis von 1:0 etwa setzten sich die Dallas Stars gegen die Washington Capitals durch. Dabei gelang Jake Oettinger ein 24-Save-Shutout.

Die zweite Weiße Weste beim „Frozen Frenzy“ behielt Jonathan Quick, der mit 23 Paraden einen 2:0-Auswärtssieg bei den Vancouver Canucks festhielt. Es war auch ein emotionaler Abend für J.T. Miller, der als Rangers-Kapitän an die alte Wirkungsstätte zurückgekehrt war.

Die meisten Saves am Mittwochabend zeigte übrigens Darcy Kuemper, der den Los Angeles Kings mit 37 Paraden einen 4:3-Sieg im Derby bei den San Jose Sharks sicherte.

OTT@CHI: Bedard erzielt drei Tore gegen die Senators

Kuriose Overtime: Zwei Tore zählen nicht

Das „Frozen Frenzy“ bot außerdem noch eine Kuriosität: Im Derby zwischen den Philadelphia Flyers und den Pittsburgh Penguins wurden in der Verlängerung gleich zwei Tore nicht anerkannt: Erst wurde der Treffer von Pittsburghs Evgeny Malkin, dann der von Philadelphias Tyson Foerster zurückgenommen. Am Ende sicherten sich die Flyers den Extra-Punkt im Penaltyschießen (3:2 n.P.).

Die Spannung kam an einem NHL-Festtag also auch nicht zu kurz: Fünf der 16 Partien waren nach 60 Minuten noch nicht beendet. Dreimal fiel die Entscheidung in der Overtime, zweimal im Shootout.

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